Die Umwelt profitiert vom allgegenwärtigen Umdenken: Nachhaltigkeit wird jetzt großgeschrieben. Auch Unternehmen können dazu beitragen und ökologisch verträglichere Möglichkeiten nutzen, um sich auf einer Messe zu präsentieren.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Nachhaltiger Messebau: Ein Plus für Umwelt und Unternehmen
Unternehmen sind nicht nur darauf angewiesen, hochwertige Produkte und Dienstleistungen anzubieten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie müssen sich auch an den ökologischen Forderungen der Kunden und ihrer Geschäftspartner orientieren. Nachhaltigkeit spielt daher zum einen für die Umwelt, zum anderen aber auch für das Unternehmensimage eine wichtige Rolle. Dafür werden höhere Preise in Kauf genommen, die seitens der Messebauer für deren Mehraufwand gefordert werden. Gleichzeitig setzt ein professioneller und nachhaltiger Messebau ein Zeichen für ein Unternehmen, das nicht nur heute erfolgreich sein möchte, sondern der Welt auch ein gesünderes Morgen hinterlassen möchte.
Darum lohnt sich nachhaltiger Messebau
Was unternimmt das betreffende Unternehmen, um nachhaltiger zu agieren? Wie geht es mit Ressourcen um und wie hoch ist der Stellenwert einer nachhaltigen Produktion?
Für immer mehr Kunden gehen diese Aspekte in eine Kaufentscheidung ein und sie geben Unternehmen, die die Nachhaltigkeit in den Fokus stellen, immer häufiger den Vorzug. Auch wenn das höhere Preise bedeutet!
Ein nachhaltiger Messebau lohnt sich für die Unternehmen, die sich ihrer ökologischen und sozialen Verantwortung bewusst sind und diese als Aushängeschild auch auf der Messe präsentieren.
Dieser Aspekt kann als Entscheidungskriterium ausschlaggebend für Käufe und Kooperationen sein, was wiederum seinen Stellenwert verdeutlicht. Nachhaltig agierende Unternehmen setzen sich bewusst und auch unter Hinnahme eventueller Mehrkosten für die Umwelt ein, was als innovativ und unterstützenswert wahrgenommen wird.
Unternehmen profitieren aber auch finanziell gesehen von ihrem Fokus auf Nachhaltigkeit, auch wenn dieser oftmals anfängliche Mehrkosten bedeutet. Der Grund: Nachhaltig entworfene Messestände sind einmalig teurer, dafür aber für die mehrfache Nutzung entwickelt worden.
Vor allem hochwertige Materialien wie Holz werden vielfach wiederverwendet, die zuerst höhere Investition amortisiert sich somit rasch. Dabei ist es nicht nur der Messestand, der bei einem Fokus auf mehr Nachhaltigkeit am Ende deutlich günstiger ist, sondern auch die Werbemittel können diesem Weg folgen.
Die Umstellung von Flyern, Katalogen und Broschüren in Papierform auf digitale Lösungen ermöglicht teils hohe Einsparungen. Insofern bedeutet ein nachhaltiger Messebau positive Aspekte für die Umwelt als auch Vorteile für Unternehmen.
So gelingt nachhaltiger Messebau
Wenn sich ein Unternehmen dazu entscheidet, auf den nachhaltigen Messebau zu setzen, müssen zusätzliche Aspekte berücksichtigt werden. Dazu zählt zum Beispiel die Auswahl des passenden Veranstaltungsortes, der ebenfalls in das Konzept der Nachhaltigkeit passen muss.
Darüber hinaus spielen soziale Aspekte eine Rolle, auch wenn diese bezogen auf die reine Messetätigkeit weniger relevant sind als im Unternehmensalltag.
Auswahl eines nachhaltigen Messestandortes
Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, sollten sich vorrangig für regionale Messen entscheiden, sofern dies möglich ist. Gleichzeitig lohnt sich ein Blick auf die ökologischen Maßstäbe, die sich der jeweilige Messeveranstalter setzt. Diese werden meist auf den zugehörigen Unternehmenswebseiten publiziert. Viele Messestandorte nennen dort als Ziel die Reduzierung der CO2-Emissionen und geben Klimaschutzziele an.
Da aber schöne Worte nicht alles sind, lohnt sich ein näherer Blick auf die Umsetzung der jeweils genannten Ziele und Vorhaben. Messestandorte und Veranstalter, die sich nachweislich um den Klimaschutz kümmern, sollten den Vorzug bekommen. Beispiele für derartige Unternehmenstätigkeiten sind der Ausgleich der Geschäftsaktivitäten über Klimaschutzprojekte oder die Nutzung von Bioenergie.
Wer es ganz genau wissen möchte, nutzt eine Checkliste zur Organisation nachhaltiger Veranstaltungen, wobei alle Punkte mit den jeweiligen Umsetzungen abgeglichen werden können.
Möglichkeiten des nachhaltigen Messebaus
Der nachhaltige Messebau bietet zahlreiche Möglichkeiten:
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Wiederverwendbare Bauteile
Messewände, Theken und weitere Ausstattungsteile können mehrfach verwendet werden. Wegwerfvarianten sind nicht mehr gefragt.
Messestände sollten dabei modular geplant werden, sodass sich das jeweilige Konzept mehrfach nutzen und immer wieder anpassen lässt.
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Wiederverwendbare Transportkisten nutzen
Transportbehältnisse müssen nicht nach einer Messe entsorgt werden. Sinnvoll ist es, auf wiederverwendbare Transportkisten und Verpackungsmaterialien zu setzen.
Diese reduzieren den bei einer Messe unglaublich großen Abfallberg erheblich.
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Effiziente Fuhrparkplanung
Nicht nur, dass schadstoffarme Fahrzeuge seitens der Messebauer eingesetzt werden, erfolgt auch eine effiziente Tourenplanung für den gesamten Fuhrpark.
Diese Vorgehensweise soll Leerfahrten verhindern und den Einsatz der Fahrzeuge so umweltfreundlich wie möglich machen.
Die gute Abstimmung sorgt dafür, dass Kapazitäten frühzeitig und nachhaltig geplant werden können.
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Geräte ausschalten und warten
Eine regelmäßige Wartung der verwendeten Geräte und Maschinen schützt vor einer allzu kurzen Lebensdauer derselben.
Außerdem ist es sinnvoll, die Geräte zum Beispiel bei Messen, die mehrere Tage dauern, komplett auszuschalten und nicht nur in Stand-by zu versetzen.
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Umweltfreundliche Leuchtmittel
Jeder Messestand möchte im Mittelpunkt stehen, wobei Licht als wichtiger Ausstattungsbestandteil die Aufmerksamkeit sichern soll.
Energieeffiziente Leuchtmittel sollten daher selbstverständlich sein.
Soziale Nachhaltigkeit bei den Messebaufirmen
Zum Aspekt der Nachhaltigkeit im Messebau zählen nicht nur die Umweltbelange. Auch soziale Komponenten müssen berücksichtigt werden. Wird auf ein Unternehmen für den Messebau gesetzt, sollte daher dessen Code of Conduct ebenfalls eine Rolle spielen. Dabei geht es unter anderem um den Schutz und die Anerkennung der Menschenrechte in Bezug auf die eigenen Mitarbeiter sowie auf die Angestellten der Lieferfirmen.
Diskriminierung und Belästigung werden nicht geduldet, auch Kinder- und Zwangsarbeit dürfen nicht vorkommen. Arbeitssicherheit, Gesundheit und Gesunderhaltung, Arbeitszeiten und Ruhetage spielen eine Rolle. Messebauer sollten im Sinne der Nachhaltigkeit auch nur mit Firmen zusammenarbeiten, die sich zu einer fairen Vergütung ihrer Mitarbeiter bekennen.
Vor der Entscheidung für eine Messebaufirma bedeutet der Wunsch nach Einhaltung sozialer Anforderungen sicherlich einigen Mehraufwand. Wurde ein solches Unternehmen jedoch gefunden, steht ein nachhaltiger Partner bereit, der für längere Geschäftsbeziehungen ideal ist.
Auch das können Unternehmen in Bezug auf nachhaltige Messeteilnahmen machen
Unternehmen können nicht nur auf Partner setzen, die sich dem nachhaltigen Messebau verschrieben haben.
Es ist auch möglich, selbst aktiv zu werden. Statt der üblichen PET-Flaschen setzen nachhaltig orientierte Messeteilnehmer auf Glasflaschen und Trinkgläser, statt auf Kugelschreiber aus Kunststoff setzen sie auf Modelle aus Papier.
Infomaterial kann größtenteils digital bereitgestellt werden, was den Vorteil hat, dass es sich binnen kürzester Zeit anpassen und aktualisieren lässt.
Als kostenfreie Zugaben werden gern Kekse, Zucker und Ketchup bei der Bewirtung der Standbesucher gereicht. Hier bitte keine Einzelverpackungen wählen! Auch Plastikgeschirr und -besteck sollten durch mehrfach zu benutzende Varianten ersetzt werden.
Apropos Verpflegung der Standbesucher: Regionalität ist auch hier sinnvoll – Aussteller sollten daher auf das Anbieten exotischer Früchte verzichten und auf Caterer setzen, die regionale Spezialitäten anbieten.
Dies ist auch im Hinblick darauf sinnvoll, dass ein Aussteller im Gedächtnis der Besucher bleiben möchte.
Die in der Region hergestellten Produkte werden vorgestellt, gleichzeitig werden die für eine Gegend typischen Speisen und Getränke gereicht – dies hebt sich meist deutlich von den Mitbewerbern ab.
Fazit: Nachhaltiger Messebau als spielend zu meisternde Aufgabe
Nachhaltigkeit ist im Messebau weder eine unlösbare noch eine nicht finanzierbare Aufgabe. Vielmehr handelt es sich um ein bloßes Umdenken: weg von der Wegwerfgesellschaft und hin zu Baustein sowie Ausstattungsvarianten, die mehrfach verwendet werden können.
Unternehmen setzen daher am besten auf Messebaufirmen, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet haben und entsprechende Maßnahmen wie die Wiederverwendung von Bauteilen, die effiziente Fuhrparksplanung und die Verwendung ökologisch verträglicher Ausstattungsteile konsequent umsetzen. Auch die ausstellenden Unternehmen selbst sollten die Nachhaltigkeit in den Fokus rücken und unter anderem auf regionale Messestandorte und nachhaltige Give-aways setzen. Messebezogene Nachhaltigkeit kann so einfach sein!