Beacons: Von der ersten Einführung bis zur modernen Anwendung

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Beacons: Von der ersten Einführung bis zur modernen Anwendung

In der heutigen vernetzten Welt spielen Technologien, die personalisierte und kontextbezogene Interaktionen ermöglichen, eine zunehmend wichtige Rolle. Eine dieser innovativen Technologien ist die Beacon-Technologie. Beacons sind kleine, energiesparende Funksender, die über Bluetooth Low Energy (BLE) Signale an nahegelegene Geräte senden können. Diese Technologie hat sich schnell in verschiedenen Branchen etabliert und bietet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Von der Bereitstellung maßgeschneiderter Informationen in Geschäften bis hin zur Optimierung logistischer Prozesse – Beacons eröffnen neue Wege für interaktive und effiziente Nutzererfahrungen. In dieser Einführung werfen wir einen ersten Blick auf die Grundlagen und das Potenzial der Beacon-Technologie, ohne dabei ins Detail zu gehen.
Entwicklung der Beacon-TechnologieFunktionsweise und Anwendung der Beacon-TechnologieBeispiele für den Einsatz von BeaconsPraktische Anwendungsmöglichkeiten für BeaconsVor- und Nachteile der Beacon-TechnologieZukunftsperspektiven der Beacon-Technologie

Entwicklung der Beacon-Technologie

Im heutigen vernetzten Umfeld gewinnen Technologien, die personalisierte und kontextbezogene Interaktionen ermöglichen, an Bedeutung. Eine dieser innovativen Technologien ist die Nutzung von Beacons. Diese kleinen Geräte übermitteln maßgeschneiderte Informationen basierend auf Standort und Aktivitäten der Nutzer. Beacons bieten zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen, vom Einzelhandel über Museen bis hin zu Veranstaltungen und der Logistik. Sie verbessern das Nutzererlebnis und optimieren betriebliche Prozesse durch ihre unauffällige Integration und kosteneffiziente Wartung.

Evolution der Beacon-Technologie: Von BLE zu iBeacon

Bluetooth Low Energy (BLE) wurde 2006 von Nokia eingeführt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bluetooth-Geräten benötigt BLE weniger Energie für die Datenübertragung. Ein Beacon kann mit einer Batterie etwa drei Jahre betrieben werden und die Herstellungskosten sind im Vergleich zu traditionellen Bluetooth-Geräten um 60 bis 80 % günstiger.

Ein bedeutender Meilenstein war die Einführung von iBeacon durch Apple im Jahr 2013. Dieser Standard ermöglichte es Entwicklern, Apps zu erstellen, die auf Beacons reagieren. Google folgte 2015 mit Eddystone, einem Open-Source-Standard, der die Interoperabilität verbesserte und erweiterte Funktionen wie das Senden von URLs einführte.

Video: Beacon Technologie für den Einzelhandel


Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten der Beacon-Technologie

Beacons sind kleine Geräte, die sich mühelos an verschiedenen Oberflächen befestigen lassen. Ihre Reichweite hängt vom jeweiligen Modell ab und variiert zwischen einem halben Meter und bis zu 60 Metern, abhängig von der Signalstärke und der Sensibilität des Empfangsgeräts.

Diese Geräte benötigen keine Kabel und werden mit austauschbaren Batterien betrieben. Sie nutzen Bluetooth Low Energy (BLE), eine stromsparende Variante der Bluetooth-Technologie, die nur wenig Energie verbraucht. Dadurch können Beacons mehrere Jahre lang mit einer einzelnen Batterie betrieben werden.

Es gibt spezielle Beacons für Innen- und Außenbereiche. Outdoor-Modelle sind robust gebaut, um den Witterungsbedingungen standzuhalten. Sie sind wasserdicht und widerstandsfähig gegen Wind und Sonnenlicht.

Beacons funktionieren durch das periodische Aussenden von Bluetooth-Signalen, die ihre Umgebung informieren. Diese Signale dienen ausschließlich als Auslöser für Empfangsgeräte und nehmen keine Signale entgegen. Sie bleiben inaktiv, bis sie ihre Identifikations- und Positionsdaten übertragen. Die Signale werden in kurzen Intervallen gesendet, wodurch eine spezifische Signalzone entsteht. Wenn ein Gerät in diese Zone eintritt oder sich in der Nähe befindet, erkennt es die Signale der Beacons und kann diese Informationen nutzen.

Beacons übermitteln drei Arten von Daten:

  • Universally Unique Identifier (UUID):

    Eine eindeutige Kennung, die sicherstellt, dass Informationen in einem verteilten System eindeutig sind. Jede Beacon-Einheit hat ihre eigene UUID, eine 16 Byte lange Zeichenkette aus Buchstaben und Zahlen.

  • Major-Wert:

    Dieser Wert dient zur Identifikation größerer Signalzonen oder Anwendungsfälle. Beispielsweise sendet eine Filiale in Berlin einen anderen Major-Wert als eine in Hamburg.

  • Minor-Wert:

    Dieser Wert wird zur Definition von Unterzonen oder spezifischeren Anwendungsfällen innerhalb der Hauptsignalzone genutzt, wie unterschiedliche Abteilungen in einem Geschäft.

Video: Beacons im Standortbezogenen Einsatz – inovex Meetups

Major- und Minor-Werte sind jeweils 2 Byte groß. Eine mobile App auf dem Endgerät empfängt diese Signale, identifiziert die Beacons und misst die Entfernungen zwischen den Sendern und dem Empfänger im Raum. Für eine präzise Positionsbestimmung in einem dreidimensionalen Raum sind mindestens vier Beacons erforderlich. Ähnlich wie GPS-Systeme nutzen Beacons das Laterations-Prinzip zur Distanzmessung, jedoch auf den Nahbereich ausgelegt.

Das Konzept der Geofences entsteht durch die Kombination von Daten wie Breiten- und Längengrad sowie einem definierten Radius, wodurch flexible Zonen erstellt werden, die sich dynamisch anpassen lassen. Diese Zonen können verschiedene Entfernungsbereiche umfassen: Immediate (unter 50 cm), Near (bis zu 3 Meter), Far (über 10 Meter) und Unknown. Hochleistungs-Beacons haben eine Reichweite von bis zu 450 Metern, sind jedoch empfindlich gegenüber Hindernissen wie Menschen oder Wänden, was die Reichweite verringern kann.

Sobald die Empfangsgeräte die Positionen genau bestimmt haben, kann ein nachgelagerter Prozess ausgelöst werden. Dies könnte das Starten einer App für mobile Zahlungsanwendungen sein oder das Bereitstellen relevanter Inhalte an einem bestimmten Ort in einem Geschäft, um Kunden gezielt Angebote zu machen. Auch Push-Benachrichtigungen oder Social-Media-Interaktionen sind möglich. Welche Aufgaben oder Prozesse initiiert werden, hängt vom jeweiligen Anwendungsfall ab.


Beispiele für den Einsatz von Beacons

Ort Beschreibung
Museen Besucher erhalten zusätzliche Informationen zu Exponaten, wenn sie sich in deren Nähe befinden. Diese Informationen werden auf das Smartphone des Besuchers gesendet und bereichern das Besuchserlebnis.
Veranstaltungen Bei großen Events wie Messen oder Konzerten helfen Beacons den Besuchern, sich zurechtzufinden, indem sie Echtzeit-Navigation und Wegbeschreibungen anbieten. Dies erleichtert die Orientierung und erhöht die Zufriedenheit der Teilnehmer.
Logistik In Lagerhäusern ermöglichen Beacons das Echtzeit-Tracking von Waren und Ausrüstungen. Dies verbessert die Bestandsverwaltung, reduziert Verluste und erhöht die Effizienz im Lagerbetrieb.
Bürogebäude Beacons verbessern die Zugangskontrolle und optimieren die Nutzung von Besprechungsräumen und Arbeitsplätzen.
Krankenhäuser Beacons überwachen die Bewegungen und Aktivitäten von Patienten und lokalisieren medizinische Geräte und Ausrüstungen.
Stadien Beacons informieren die Fans über Sitzplätze, Verkaufsstände und Veranstaltungen innerhalb des Stadions und bieten zusätzliche Werbemöglichkeiten.
Flughäfen Beacons unterstützen Reisende, indem sie Wegbeschreibungen und aktuelle Informationen zu Flugstatus und Gate-Änderungen direkt auf ihre Smartphones senden.
Hotels Beacons senden personalisierte Willkommensnachrichten und Informationen zu Annehmlichkeiten und Dienstleistungen, sobald der Gast eincheckt, und können als digitaler Schlüssel für Hotelzimmer dienen.
Freizeitparks Beacons informieren die Besucher über aktuelle Wartezeiten, Veranstaltungen und Sonderangebote in Echtzeit.

Praktische Anwendungsmöglichkeiten für Beacons

Beacons bieten zahlreiche praktische Anwendungen:

  • Einkaufserlebnisse in Geschäften: Kunden erhalten gezielte Produktinformationen, wenn sie sich in bestimmten Abteilungen aufhalten, was personalisierte Einkaufsführungen ermöglicht.
  • Kontaktloses Bezahlen: Beacons ermöglichen eine reibungslose Bezahlung ohne physischen Kontakt, was den Bezahlvorgang beschleunigt.
  • Orientierung und Wegfindung: In großen Gebäuden unterstützen Beacons die Navigation und erleichtern die Orientierung.
  • Relevante Inhalte basierend auf dem Standort: Beacons senden spezifische Informationen an mobile Geräte, basierend auf dem Standort des Nutzers.
  • Sicherheitsaspekte: Maßnahmen gegen Datenfälschung (Spoofing) verhindern, dass die Einsatzmöglichkeiten der Beacons von anderen nachgeahmt werden.

Vor- und Nachteile der Beacon-Technologie

Die Beacon-Technologie hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und findet in zahlreichen Bereichen Anwendung. Diese kleinen, unauffälligen Geräte nutzen Bluetooth Low Energy (BLE), um Signale zu senden und so verschiedene Anwendungen zu unterstützen, von der Navigation in Innenräumen bis hin zu personalisierten Kundeninteraktionen. Obwohl Beacons zahlreiche Vorteile bieten und viele innovative Einsatzmöglichkeiten eröffnen, gibt es auch einige Herausforderungen und Nachteile, die bei der Implementierung und Nutzung dieser Technologie berücksichtigt werden müssen. In dieser Betrachtung werden die Vor- und Nachteile der Beacon-Technologie näher beleuchtet, um ein umfassendes Bild ihrer Potenziale und Einschränkungen zu vermitteln.

Die Vorteile der Beacon-Technologie

Vorteil Beschreibung
Energieeffizienz Beacons verbrauchen wenig Energie und können mehrere Jahre mit einer einzigen Batterie betrieben werden.
Kostengünstige Herstellung Die Produktion von Beacons ist im Vergleich zu anderen drahtlosen Technologien deutlich günstiger.
Einfache Integration Beacons können unauffällig in verschiedene Umgebungen integriert werden, ohne das bestehende Layout zu stören.
Präzise Lokalisierung Beacons bieten eine genaue Standortbestimmung, besonders in Innenräumen.
Flexibilität Beacons können in verschiedenen Größen, Formen und Farben hergestellt werden.
Vielfältige Anwendungen Beacons können für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt werden, von der Navigation bis hin zu standortbasierten Benachrichtigungen.
Personalisierte Nutzererfahrung Beacons ermöglichen maßgeschneiderte Inhalte und Angebote basierend auf dem Standort des Nutzers.
Echtzeit-Interaktion Beacons ermöglichen sofortige Interaktionen mit Nutzern, sobald sie sich in der Nähe befinden.
Datenanalyse Bewegungsmuster und Nutzerdaten bieten wertvolle Einblicke und Optimierungsmöglichkeiten für Unternehmen.
Verbesserte Kundenbindung Durch personalisierte Angebote und Informationen kann die Kundenbindung gestärkt werden.

Die Nachteile der Beacon-Technologie im Überblick

Nachteil Beschreibung
Begrenzte Reichweite Die Signalreichweite von Beacons ist auf etwa 30 Meter begrenzt, was ihre Nutzung in größeren Räumen einschränken kann.
Signalstörungen Beacons können durch Hindernisse wie Wände oder Möbel beeinträchtigt werden, was die Signalstärke reduziert.
Kompatibilitätsprobleme Nicht alle mobilen Geräte unterstützen die Beacon-Technologie.
Datenschutzbedenken Der Einsatz von Beacons kann Datenschutzbedenken aufwerfen.
Abhängigkeit von Nutzerbeteiligung Die Effektivität von Beacons hängt davon ab, dass Nutzer ihre Bluetooth-Funktion aktiviert haben und bereit sind, entsprechende Apps zu verwenden.
Kurzlebigkeit der Batterie Beacons müssen regelmäßig gewartet werden, was Kosten verursachen kann.
Sicherheitsrisiken Beacons sind anfällig für Spoofing und andere Sicherheitsbedrohungen.
Kosten für Infrastruktur Die Einrichtung und Wartung der Beacon-Infrastruktur kann teuer sein.
beacon-das Leuchtfeuer (Foto: AdobeStock - 42870714 Aleksey Sagitov)

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Zukunftsperspektiven der Beacon-Technologie

In Deutschland wird die Akzeptanz von Beacons derzeit als gering eingeschätzt. Ob sich diese Technologie langfristig etablieren kann, bleibt abzuwarten. Es gibt konkurrierende Technologien wie NFC, Eddystone von Google oder RFID, die eigene Anwendungsmöglichkeiten bieten.

Die Herstellungskosten für empfangsfähige Chips bei diesen Alternativen sind oft höher. Beacons könnten ein vorübergehender Schritt in der technologischen Entwicklung sein und möglicherweise durch fortschrittlichere Anwendungen aus den Bereichen Smart Objects, Internet der Dinge oder Augmented Reality ersetzt werden.

Dennoch bieten Beacons aufgrund ihrer energieeffizienten und kostengünstigen Eigenschaften große Vorteile. Sie ermöglichen eine Vielzahl von Anwendungen zur Analyse des Nutzer- und Kaufverhaltens und unterstützen gezielte Marketingstrategien.

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Bereitschaft der Nutzer, ihre Daten über entsprechende Apps und Einwilligungen zur Verfügung zu stellen. Es ist entscheidend, den Nutzern klare Mehrwerte und Transparenz im Umgang mit ihren Daten zu bieten, um Vertrauen zu schaffen und die Akzeptanz zu erhöhen.


Fazit

Die Beacon-Technologie hat sich in den letzten Jahren als eine innovative und vielseitige Lösung für zahlreiche Anwendungsbereiche etabliert. Ihre Fähigkeit, präzise Standortdaten zu liefern und personalisierte Interaktionen zu ermöglichen, macht sie zu einem wertvollen Werkzeug in verschiedenen Branchen wie Einzelhandel, Logistik, Gesundheitswesen und vielen mehr. Beacons bieten erhebliche Vorteile in der Effizienzsteigerung, der Verbesserung der Nutzererfahrung und der Optimierung betrieblicher Prozesse. Die Möglichkeit, maßgeschneiderte Informationen und Dienstleistungen basierend auf dem Standort der Nutzer bereitzustellen, hat das Potenzial, das Kundenerlebnis erheblich zu verbessern.

Dennoch sind mit der Implementierung von Beacons auch Herausforderungen verbunden. Dazu gehören Datenschutzbedenken, die Komplexität der Technologie und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung und Wartung der Beacon-Infrastruktur. Zudem kann die Signalreichweite durch physische Hindernisse beeinträchtigt werden, was die Effektivität der Technologie in bestimmten Umgebungen einschränken kann. Auch die Abhängigkeit von der Bereitschaft der Nutzer, Bluetooth zu aktivieren und entsprechende Apps zu nutzen, stellt eine Herausforderung dar.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Beacon-Technologie eine vielversprechende Lösung für viele Anwendungen. Ihre kontinuierliche Weiterentwicklung und die zunehmende Integration in verschiedene Systeme und Geräte lassen darauf schließen, dass Beacons auch in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen werden. Unternehmen, die die Vorteile dieser Technologie nutzen möchten, sollten sich jedoch der potenziellen Nachteile bewusst sein und entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung von Datenschutz und Effizienz ergreifen. Insgesamt bietet die Beacon-Technologie große Chancen zur Verbesserung von Geschäftsprozessen und Kundenerlebnissen, sofern sie sorgfältig und verantwortungsvoll eingesetzt wird.

Über den Autor

Ingo Lenzen studierte als IBM-Student an der BA Mannheim (heute Duale Hochschule BW) „Betriebswirtschaftslehre mit Fachrichtung Wirtschaftsinformatik“. Client-Server-Architekturen und DB-Programmierungen waren die Grundlage der folgenden Aufgaben. Er leitete mehrere Jahre als Systemanbieter die Sicherstellung der IT-Kommunikation und -Verarbeitung in einer großen Bank. Es folgte ein Wechsel ins Consulting, wo die Datenanalyse und -Qualitätsprüfung zunehmend Schwerpunkte der Tätigkeiten ausmachten. Heute begleitet Ingo Lenzen zahlreiche Stammdatenprojekte und führt Seminare und Workshops im Bereich der Datenanalyse durch. Ingo Lenzen ist Produktmanager und Teamleiter der Consulting-Abteilung der humanIT Software GmbH und Mitglied im Prüfungsausschuss der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (Mannheim).

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