Mit Inkrafttreten des EU Data Acts werden proprietäre Cloud-Silos überwunden, indem Anbieter Methoden offenlegen müssen, die nahtlose Datenmigration und Serviceportabilität sicherstellen. Gesetzliche Vorgaben zu standardisierten Datenformaten und offener API-Dokumentation beseitigen technische Barrieren, die bisher zu kostspieligen Lock-in-Effekten führten. Ab Januar 2027 übernehmen Dienstleister die Umzugsaufwände. Diese Regelung ermöglicht Unternehmen mehr Planungssicherheit bei Multi-Cloud-Modellen und fördert innovative Marktteilnehmer, die alternative Cloudlösungen anbieten wollen. Sie schafft fairen Wettbewerb und reduziert Abhängigkeit nachhaltig.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Wechselkosten und technische Risiken blockieren massiv Cloud-Provider-Wechsel in Europa
Organisationen in Europa verlassen sich häufig auf US-amerikanische Cloud-Plattformen wie Amazon Web Services, Microsoft Azure oder Google Cloud Platform. Diese Hyperscaler offerieren umfassende Services und Tools, wodurch Architekturaufbau und Betrieb mühelos erscheinen. Doch proprietäre Bausteine wie AWS Lambda, BigQuery oder Azure App Services erzeugen tiefe Bindungen und erschweren Datenmigration. Selbst S3-Speicher unterliegt komplexen Preismodellen. Ein Wechsel zu alternativen Anbietern ist mit hohem technischem Aufwand, intensiven Kosten und organisatorischem Mehraufwand verbunden.
Unternehmen akzeptieren bewusst teure Cloud-Abhängigkeit bis dato nun unfreiwillig
Die durch proprietäre Datenformate verursachte Abhängigkeit führt in vielen Unternehmen zu einem starken Lock-in. Anfangs offen für exportfähige Datenstrukturen, wurden Systeme im Verlauf durch proprietäre Erweiterungen belastet. Schnittstellen ohne Kompatibilität erschweren migrationsbedingte Anpassungen, während unklare Pfade zur Datenübertragung zusätzliche Risiken bergen. Zusätzlich verteuern hohe Egress-Kosten den Datentransfer aus Diensten wie Amazon S3 oder vergleichbaren Clouds. Dieser Zustand macht Anbieterwechsel komplex und verursacht hohe Aufwände. Unternehmen sollten jetzt Alternativen umfassend eruieren.
Proprietäre Formate, undurchsichtige APIs verlieren durch Artikel 23 Schutz
Mit Inkrafttreten der EU-Verordnung im September 2025 verpflichtet Artikel 23 sämtliche Cloud-Anbieter dazu, Interoperabilität zu gewährleisten und angewandte Migrationstechniken offenzulegen. Exklusive proprietäre Formate und intransparente Programmierschnittstellen müssen zugunsten offener Standards abgeschafft werden. Service-Anbieter sind gefordert, technische Wechselbarrieren zu entfernen und transparente Verfahren für Daten- und Applikationsmigration zu definieren, um Unternehmen einen sicheren Anbieterwechsel zu ermöglichen. Diese Regelung trägt zu mehr Wettbewerb und Innovationsförderung auf europäischer Ebene bei. Sie stärkt Kundenrechte umfassend.
Neuer regulatorischer Eingriff stärkt nun Kundenverhandlungsposition gegenüber US-Hyperscalern erheblich
Ab Januar 2027 übernehmen Cloud-Service-Anbieter sämtliche Aufwendungen für den Wechsel ihres Kundenkontos. Diese neue Verpflichtung eliminiert hohe Exit-Kosten und bindet Budgetrisiken nicht länger an Migrationsvorhaben. Unternehmen profitieren von kalkulierbaren Ausgaben und gewinnen Planungssicherheit. Gleichzeitig stärkt die Regelung ihre Verhandlungsposition gegenüber etablierten internationalen Plattformen. Die Abschaffung der Egress-Gebühren mindert das ökonomische Risiko und fördert die schnelle Umsetzung von Exit-Strategien sowie eine vielfältigere Entwicklung des europäischen Cloud-Marktes nachhaltig Wachstumsoptionen und Innovationstreiber weitreichend.
Modulare Komponenten und offene Schnittstellen als Schlüssel künftiger Cloud-Portabilität
In modernen IT-Landschaften müssen Firmen bei der Wahl neuer Cloud-Services bereits auf Exit-Strategien achten. Hierzu gehört die konsequente Nutzung modularer Komponenten, offener APIs und konsistenter Datenstandards. Bisher verlangten Finanzaufsichten zwar Exit-Pläne, doch brachen oft die technischen Voraussetzungen fehl. Der Data Act der EU schafft jetzt klare Richtlinien, die hybride Deployments und Multi-Cloud-Modelle fördern. Damit können Organisationen ihre IT-Architektur flexibel gestalten, Risiken minimieren und Innovationspotenziale nachhaltig zukunftsfähig, effizient umsetzen können.
IONOS OHVcloud Open Telecom Cloud profitieren vom Data Act
Die Novelle durch den EU Data Act beseitigt zahlreiche Lock-in-Effekte und reduziert technische sowie wirtschaftliche Hürden beim Cloud-Wechsel. Anbieter wie IONOS, OHVcloud oder Open Telecom Cloud können dank verbindlicher Open-API-Vorgaben ihre Services besser positionieren. Entfallende Egress-Kosten und interoperable Standards erleichtern Migrationen und erhöhen die Planbarkeit. Somit gewinnen europäische Cloud-Dienstleister an Wettbewerbsfähigkeit, der Binnenmarkt profitiert von größerer Vielfalt, und Innovation wird durch sinkende Eintrittsbarrieren gefördert.
Datenprodukte nach offenen Standards designen und Compliance-Risiken effektiv minimieren
Im ersten Schritt empfiehlt es sich, die aktuellen Cloud-Kosten vollständig zu kartografieren und potenzielle Kostentreiber transparent aufzubereiten. Danach werden alle Vertragsvereinbarungen auf Wechselhindernisse und versteckte Gebühren hin überprüft, um spätere Exit-Hürden zu vermeiden. Zeitgleich sollte ein Konzept für Migrationstests entwickelt und zunächst in Testumgebungen validiert werden. CTOs sind angehalten, Datenprodukte konsequent nach offenen Standards zu gestalten und Exit-Strategien formal und technisch vorzubereiten, um langfristige Flexibilität und Wettbewerbsstärke zu sichern.
Verbindliche Interoperabilität durch EU-Data-Act fördert jetzt Wettbewerb in Europa
Die neue Verordnung der Europäischen Union definiert umfassende technische und rechtliche Mindestanforderungen für Cloud-Dienste, um Abhängigkeiten von dominierenden Anbietern aufzulösen. Sie verpflichtet Dienstleister zu offener Datenzugänglichkeit und standardisierter Datenmigration und reduziert so Migrationsbarrieren. Unternehmen können ihre Daten in Multi-Cloud-Umgebungen leichter verteilen und erhalten dadurch mehr Verhandlungsspielraum. Lokale europäische Anbieter profitieren durch erleichterte Marktzugänge. Insgesamt wird dadurch eine flexiblere, innovationsgetriebene und kosteneffiziente Cloud-Infrastruktur in Europa etabliert. sicher. nachhaltig. kompetitiv. skalierbar. agil.

