Smart Grid: Definition, Vorteile, Nachteile und warum wir damit dem Blackout entgehen

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Moderne Kommunikationstechnik arbeitet im Smart Grid an der Abstimmung aller an der Stromerzeugung und -verteilung beteiligten Komponenten. Dies soll die Energiewende vorantreiben und die Stromversorgung sicherer machen.

Smart Grid: Definition

Intelligente Stromnetze, sogenannte Smart Grids, sollen Deutschland bei der Energiewende unterstützen. Es geht darum, den Umstieg auf erneuerbare Energien zu erleichtern und die Stromversorgung sicherzustellen. Dafür mussten neue Möglichkeiten gefunden werden, mit denen Stromerzeugung und -verbrauch besser aufeinander abgestimmt werden konnten. Mit den traditionellen Stromversorgungsnetzen war das nicht möglich, denn diese sind auf einen gleichmäßigen Energiefluss ausgelegt. In dieser Form wird Strom von Kohle- und Atomkraftwerken produziert und verteilt. Erneuerbare Energien hingegen sind nicht beständig, da sie vom Wind und von der Sonneneinstrahlung abhängig sind. Außerdem müssen die sogenannten Prosumer berücksichtigt werden, die eine Mischung aus Stromproduzent und -konsument sind. Private Photovoltaikanlagen machen dies möglich.


Energieerzeuger, Verbraucher und Speicher kommunizieren miteinander

Die ungleichmäßige Produktion und gleichzeitig steigende Nachfrage nach Strom hat neuartige Stromnetze nötig werden lassen. Sie erlauben die Kommunikation der Erzeuger, Verbraucher und Speicher untereinander, außerdem machen sie die Datenübertragung in beide Richtungen möglich. Daher sind nicht nur Strom-, sondern auch Datenleitungen vonnöten. Die neuen Netze sind in der Lage, Leistungsschwankungen auszugleichen, sodass eine zuverlässigere Stromversorgung möglich ist.

Dies geschieht über eine Steuerungszentrale, die das „Internet der Energien“ ausmacht. Dadurch wird der Daten- und Informationsaustausch zwischen fossilen Energiekraftwerken, der teilweise regionalen und nicht immer gleichmäßigen Energieproduktion aus erneuerbaren Energiequellen, den Speichern und Verbrauchern möglich.

Smart Grids bestehen dafür aus der Sensorik (Messeinrichtungen) und der Aktorik (Steuerkomponenten). Herzstück sind die Messsysteme, die Smart Meter beim Verbraucher.

Alle haben Angst vor dem Blackout! (Foto: AdobeStock - 552300520 bluedesign)

Alle haben Angst vor dem Blackout! (Foto: AdobeStock – 552300520 bluedesign)


Herausragende Vorteile von intelligenten Stromversorgungsnetzen
Über die Smart Meter und das Internet of Things werden die produzierte sowie die verbrauchte Strommenge erfasst. Erneuerbare Energiequellen können kombiniert werden.
Außerdem zeigen sich diese Vorteile:
  • Stromproduktion und Verbrauch werden transparenter
  • korrekte Verbrauchsabrechnungen möglich
  • angepasste Verteilung des Stroms
  • exakte Ressourcensteuerung für ideale Auslastung
  • hohe Netzstabilität
  • Zusammenschluss mehrerer kleiner Energieerzeuger zu virtuellen Kraftwerken möglich
  • Überschaubare Nachteile der intelligenten Stromversorgungsnetze

    Der größte Kritikpunkt betrifft die Menge an gesammelten Daten. Viele Verbraucher haben diesbezüglich Bedenken, allerdings sind die Datenschutzbestimmungen sehr streng und mit den Sicherheitsregelungen bei Banken vergleichbar.

    Nachteilig sind zudem die Kosten für den Wechsel des Zählerschranks, sofern dieser für den Einbau der Smart Meter modernisiert werden muss. Dies Kosten dafür können im vierstelligen Bereich liegen.


    Keine Panik beim Blackout: Darum brauchen wir Smart Grids

    Alle haben Angst vor dem Blackout! Nicht zuletzt dank der Medien sind viele Haushalte inzwischen bestens für einen Stromausfall ausgerüstet und haben Lebensmittel sowie Dinge des täglichen Bedarfs gebunkert.

    Doch dank der neuen Stromnetze soll der Blackout unwahrscheinlich werden, weil die Stromerzeugung an den tatsächlichen Bedarf angepasst wird. Lastspitzen sollen vermieden werden, die Energiewende wird immer noch zielgerichtet, aber deutlich sicherer verfolgt.

    Smart Grids sind damit zur bestmöglichen Energieversorgung wichtig und sollen für die nötige Stromstabilität sorgen. An dieser Stelle wird zudem Künstliche Intelligenz einbezogen, die die modernen Netze optimieren soll.

    Smart Grid: Die digitale Revolution im Energiemanagement

    Ein Smart Grid, oder intelligentes Energienetz, ist eine innovative Lösung zur Steuerung und Optimierung der Energieverteilung in unserem Stromnetz. Es nutzt moderne Technologien und fortschrittliche Kommunikationssysteme, um den Energieverbrauch effizient zu steuern und das Stromnetz vor Überlastung zu schützen. Doch wie genau funktioniert dieses intelligente Netzwerk?

    Ein Smart Grid, oder intelligentes Energienetz, ist eine innovative Lösung zur Steuerung und Optimierung der Energieverteilung in unserem Stromnetz. ( Foto: AdobeStock - AREE)

    Ein Smart Grid, oder intelligentes Energienetz, ist eine innovative Lösung zur Steuerung und Optimierung der Energieverteilung in unserem Stromnetz. ( Foto: AdobeStock – AREE)


    Flexibles Energiemanagement – die Antwort auf schwankende Energiebedürfnisse

    Das Smart Grid erkennt und reagiert auf Schwankungen im Energieverbrauch, die beispielsweise durch saisonale Veränderungen, Wetterbedingungen oder besondere Ereignisse verursacht werden. Durch den Einsatz von Sensoren und fortschrittlicher Technologie kann es den Energiebedarf präzise vorhersagen und den Stromfluss entsprechend anpassen. Dadurch wird eine effiziente Nutzung der verfügbaren Energie ermöglicht und Engpässe oder Überlastungen im Netz vermieden.

    Beispiel: Die Herausforderung des Energieüberschusses

    Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Sonne und Wind führt dazu, dass zu bestimmten Zeiten mehr Strom produziert wird als benötigt wird. Dieser Überschuss stellt das Netz vor Herausforderungen, da eine Überlastung vermieden und die erzeugte Energie sinnvoll genutzt werden muss. In solchen Szenarien beweist das Smart Grid seine Vorteile als intelligente Energiemanagementlösung. Anstatt überschüssige Energie zu verschwenden, leitet das Smart Grid sie effizient um und optimiert so die Nutzung erneuerbarer Energien.

    Eine Möglichkeit, überschüssige Energie zu nutzen, besteht in der Zwischenspeicherung in zentralen Energiespeichern. Dadurch wird die Energie zwischengelagert und kann zu Zeiten mit geringerer Erzeugung genutzt werden, um den Bedarf zu decken und das Netz stabil zu halten.

    Die SG Ready-Schnittstelle ermöglicht es dem Smart Grid, Energie direkt an Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen abzugeben. (Foto: AdobeStock - 613330154 John Martin)

    Die SG Ready-Schnittstelle ermöglicht es dem Smart Grid, Energie direkt an Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen abzugeben. (Foto: AdobeStock – 613330154 John Martin)

    Die SG Ready-Schnittstelle ermöglicht es dem Smart Grid, Energie direkt an Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen abzugeben. Elektroautos können ihre Batterien aufladen, während Wärmepumpen die überschüssige Energie für die Beheizung von Wasser oder Räumen verwenden können.


    Beispiel: Strommangel und steigender Energiebedarf was tun?

    In Situationen mit geringem Stromangebot und hohem Energiebedarf, wie am späten Abend, wenn die Sonne nicht mehr scheint und Flaute herrscht, kann es zu einem Mangel an Energie kommen.

    Strommangel und steigender Energiebedarf (Foto: AdobeStock - 613330022 John Martin)

    Strommangel und steigender Energiebedarf (Foto: AdobeStock – 613330022 John Martin)

    Insbesondere dann, wenn viele Menschen nach Hause kommen und ihre Elektrofahrzeuge laden oder ihre Wärmepumpen einschalten. Ein Smart Grid eröffnet innovative Lösungsansätze für diese Herausforderungen. Es erkennt die Situation und kann entsprechend reagieren, um eine kontinuierliche Stromversorgung zu gewährleisten.

    Das Smart Grid sorgt für eine effiziente Energiespeicherung in Zeiten des Überschusses. Die gespeicherte Energie kann dann bei Bedarf aus den Energiespeichern entnommen und ins Netz geleitet werden, um den Mangel auszugleichen.

    Dadurch wird eine zuverlässige Stromversorgung auch in Spitzenzeiten sichergestellt.

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