Das Dematic Multishuttle 2 wurde als erstes shuttlebasiertes automatisiertes Lager- und Bereitstellungssystem nach Cradle to Cradle mit Bronze-Zertifizierung ausgezeichnet. Ein umfassender Bewertungsprozess untersuchte Materialgesundheit, erneuerbare Energien, Wasserverbrauch und soziale Verantwortung über den gesamten Lebenszyklus. Der Prozess erforderte globale Zulieferketten-Transparenz sowie verantwortliche Produktion. Dabei offenbarten sich Potenziale für verbesserte Ressourcennutzung. Mit dieser Auszeichnung unterstreicht Dematic das Engagement für datenbasierte Nachhaltigkeit in der Intralogistik und plant, zukünftige Lösungen noch ökologischer zu gestalten.
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Dematic Multishuttle 2 steigert Lagerdichte mit effizienter modularer Automatisierungslösung

Hunderte Komponenten und ein weitreichendes Lieferantennetzwerk (Foto: Dematic GmbH)
Das Dematic Multishuttle 2, seit 2006 fest im Portfolio, übernimmt automatische Warenlagerung und -bereitstellung mit hoher Geschwindigkeit. In modularen Shuttle-Einheiten organisiert es Pufferspeicherung, Konsolidierung und Sequenzierung von Artikeln punktgenau. Dank kompakter Regalstruktur kann die Lagerdichte optimiert werden, während die flexible Automatisierung Industrie-4.0-Konzepte unterstützt. Echtzeitdaten steuern Materialfluss und Bestandskoordination. Diese Lösung verbindet effiziente Raumnutzung mit Skalierbarkeit und eignet sich für anspruchsvolle Logistikzentren und moderne Produktionsumgebungen. Sie ermöglicht transparente Abläufe und Steuerung.
Umfassende C2C-Zertifizierung analysiert Bauteile bis zur chemischen Substanzebene gründlich
Im Rahmen des Cradle to Cradle-Zertifizierungsprozesses erfolgte eine eingehende Analyse sämtlicher Bauteile bis hinunter zur Ebene chemischer Substanzen. Untersucht wurden Materialgesundheit, Recyclingfähigkeit, Nutzung erneuerbarer Energien, Wasserverbrauch sowie soziale Fairness entlang der Lieferkette. Lebenszyklusbezogene CO2-Emissionen wurden quantifiziert und Strategien für eine vollständige Rückführung am Ende der Nutzungsdauer evaluiert. Zusätzlich verpflichteten sich Zulieferer zur transparenten Offenlegung ihrer Produktbestandteile, um maximale Nachvollziehbarkeit sicherzustellen. Dieser umfassende Ansatz gewährleistet eine ganzheitliche Bewertung ökologischer und sozialer Aspekte unter strengen Nachhaltigkeitsstandards.
Hohe Shuttle-Taktung und kompakte Regalstruktur maximieren Durchsatz und Lagerausnutzung
Durch die optimierte Taktung der Shuttles und die platzsparende Regalstruktur erzielt das System außerordentlich hohe Durchsatzraten und eine effiziente Raumausnutzung. Die modulare Architektur erlaubt eine reibungslose Anbindung an Manufacturing Execution Systeme und Warehouse-Management-Systeme. Integrierte Sensorik und IoT-Schnittstellen liefern in Echtzeit Daten zu Bestandsbewegungen und Nachschubanfragen. Auf Basis dieser Informationen werden Materialflüsse automatisch analysiert und Steuerungsbefehle generiert, um Lagerbestände bedarfsgerecht aufzufüllen und Engpässe zu vermeiden. Bedienung erfolgt über eine intuitive Benutzeroberfläche.
EPEA begleitet komplexe C2C-Zertifizierung von Multishuttle mit globalem Zuliefernetz
Die Environmental Protection Encouragement Agency (EPEA), eine Tochtergesellschaft von Drees & Sommer, fungierte als unabhängiger Gutachter im Auftrag des Cradle to Cradle Products Innovation Institute. Im Rahmen dieser Rolle prüfte sie umfassend sämtliche Prozessschritte und Materialkomponenten. Dr. Annette Winterl weist auf die besondere technische Herausforderung hin: Die Bewertung umfasste mehrere hundert Einzelteile und erforderte die Analyse eines global verzweigten Zuliefernetzwerks. Dies machte das Projekt zu einem der bisher anspruchsvollsten C2C-Zertifizierungen.
Bronze-Zertifikat für Multishuttle 2 aus St?ibro bis Juni 2028
Das Bronze-Zertifikat gilt ausschließlich für Multishuttle 2-Anlagen, die im tschechischen Werk St?ibro hergestellt werden, und ist bis Juni 2028 gültig. Es bestätigt, dass sämtliche Fertigungsschritte strenge internationale Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen, einschließlich sicherer Produktionsverfahren, kreislauffähiger Materialnutzung und verantwortungsvoller Lieferketten. Die Zertifizierung dokumentiert die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards auf allen Ebenen und sorgt für Transparenz gegenüber Kunden. Gleichzeitig unterstreicht sie das Engagement für kontinuierliche Verbesserung und ressourcenschonende Intralogistikprozesse.
Im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses wurden umfassende Potenziale identifiziert, um die Materialwiederverwendungsrate systematisch zu erhöhen. Dabei wurden bestehende interne Abläufe analysiert, geeignete Recyclingmethoden geprüft und Lieferanten dazu angehalten, recycelbare Komponenten bereitzustellen. Zusätzlich wurden innovative Sortier- und Trenntechniken integriert, um Verschleißteile effizienter aufzubereiten. Ergebnis sind optimierte Materialkreisläufe, reduzierte Abfallmengen und langfristig geringere Beschaffungs- und Entsorgungskosten, die nachhaltig zur Ressourcenschonung beitragen. Durch klare Zieldefinitionen, regelmäßige Kennzahlenkontrollen und Mitarbeiterschulungen wird stabiler Fortschritt gewährleistet.
Susanne Felker, als Forschungsingenieurin und Projektleiterin bei Dematic tätig, hebt hervor, dass bereits ein hoher Anteil der verwendeten Materialien im Multishuttle-Programm nach ihrem Lebenszyklus wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt wird. Zugleich identifizierte ihr Team zusätzliche Potenziale zur weiteren Verbesserung der Materialeffizienz. Ziel ist, den ökologischen Fußabdruck des Systems durch optimierte Recyclingprozesse sowie nachhaltige Materialauswahl künftig weiter zu verringern und Abfallmengen im Betrieb signifikant durch fortschrittliche Rückgewinnungssysteme konsequent zu reduzieren.
Bronze-Zertifizierung belegt Dematic Multishuttle 2s umfassende Nachhaltigkeitsleistung und hohe Effizienz
Die Bronze-Zertifizierung nach Cradle to Cradle bescheinigt die umfassende Nachhaltigkeitsleistung des Dematic Multishuttle 2 über den gesamten Produktlebenszyklus. Anwender profitieren von einer hohen Automatisierungsleistung, optimierter Lagerdimensionierung und transparenter Materialrückverfolgbarkeit. Zudem unterstreicht das Projekt den Einsatz datenbasierter Methoden und kontinuierlicher Innovationen in der Intralogistik. Daraus ergeben sich ökologische Vorteile, reduzierte Umweltbelastungen sowie soziale Verantwortung entlang der Lieferkette und im Betrieb des automatisierten Lagersystems. Sie fördert zudem Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft umfassend aktiv.