Bei zahlreichen Fabrikationsbetrieben zeichnet sich ein besorgniserregendes Muster ab, auch Abwärtsspirale genannt. Einmal in Gang gesetzt, verschärfen sich innerhalb dieses Teufelskreises die Auswirkungen des Fachkräftemangels erheblich – mit gravierenden Folgen für die Firmen und Wirtschaftsstandorte.
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Gefahr “Abwärtsspirale” – Wenn der Fachkräftemangel die Industrie lähmt
„Viele Unternehmen merken gar nicht, dass sie sich in einer Endlosschleife aus Personalnot, steigenden Kosten und sinkender Wettbewerbsfähigkeit befinden“, warnt Maximilian Krüger, Gründer und Inhaber der KRÜGER Consulting GmbH.
Nicht von der Hand zu weisen ist, dass fehlende qualifizierte Mitarbeiter unmittelbar Produktionsrückgänge nach sich ziehen. In der Folge erhöhen sich die Kosten. Die daraus resultierende sinkende Effizienz schwächt wiederum die Marktstellung, was sich unmittelbar auf die Attraktivität als Arbeitgeber auswirkt und somit potentielle neue Fachkräfte davon abhält, sich zu bewerben. In den von Personalnot betroffenen Betrieben lastet das Arbeitsvolumen alsdann auf der verbliebenen Belegschaft, innerhalb welcher es aufgrund der Überbelastung vermehrt zu Unzufriedenheit und, in aller Konsequenz, zu steigenden Krankheits- und Fluktuationsraten kommt. Ohne gezielte Maßnahmen gelingt es kaum, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Warum gerade die Industrie besonders betroffen ist
Kaum eine Branche ist so abhängig von talentierten Fachkräften wie die Industrie. Während in anderen Wirtschaftszweigen Automatisierung oder Digitalisierung Engpässe abfedern können, bleibt die industrielle Wertschöpfung direkt an das Know-how der Mitarbeiter gebunden. „Ein Industrieunternehmen ist nichts ohne seine Fachkräfte – Maschinen laufen nicht von allein, und Wissen lässt sich nicht einfach ersetzen“, so Maximilian Krüger.
Bleiben Stellen unbesetzt, zieht dieser Umstand eine ganze Kette kostspieliger Effekte nach sich. Produktionslinien geraten ins Stocken, Lieferzeiten verlängern sich und Kunden wandern zur Konkurrenz ab.
In diesem Zuge sehen sich Firmen oftmals gezwungen, mit Leiharbeitern oder kurzfristig eingestelltem Personal gegenzusteuern – doch das treibt lediglich die Kosten in die Höhe, ohne das eigentliche Problem zu lösen. Manche Betriebe zahlen das Zwei- bis Dreifache für Ersatzkräfte oder müssen ihre Maschinenparks weit unterhalb der möglichen Kapazitäten bewirtschaften. Die Effizienz leidet, während die Fixkosten unverändert hoch bleiben.
Diese Realitäten verdeutlichen, dass der Fachkräftemangel in der Industrie weit mehr als nur ein Personalproblem darstellt. Neben der Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit und einer reduzierten Innovationskraft entsteht eine zunehmende Abhängigkeit von einer immer kleiner werdenden Anzahl qualifizierter Mitarbeiter.
Um dieser Abwärtsspirale entkommen zu können, muss ein Verständnis dafür vorhanden sein, wie sich Personalengpässe langfristig auf den gesamten Geschäftsbetrieb auswirken – und die Bereitschaft, rechtzeitig gezielt gegenzusteuern.
Kosten klar bilanzieren – ohne Schönfärberei
Die Folgen, denen sich Firmen, die offene Stellen zu beklagen haben, gegenübersehen, sind häufig schmerzlich. De facto kostet eine Vakanz im Durchschnitt 500.- Euro pro Tag. Bei einer mittleren Time-to-Fill von 172 Tagen addiert sich schnell ein horrender Gesamtbetrag. „Viele Unternehmen unterschätzen, wie teuer eine unbesetzte Stelle wirklich ist – jeden Tag gehen Tausende Euro verloren, ohne dass jemand es merkt“, verdeutlicht Maximilian Krüger.
Anhand einer Beispielrechnung wird die Größenordnung transparenter: Sofern in einem Industriebetrieb eine Stelle 172 Tage unbesetzt bleibt, entsteht nur durch diese eine offene Position ein Verlust in Höhe von 86.000.- Euro. Profis wie Maximilian Krüger und seinem Team gelingt es jedoch, die Time-to-Fill durchschnittlich auf 30 bis 90 Tage zu reduzieren. Hier zeigt sich, wie enorm eingespart werden kann, und zwar zwischen 41.000,- und 71.000.- Euro, je nachdem, ob die Vakanz in 30 oder 90 Tagen besetzt wird.

Je länger Unternehmen zögern, desto spürbarer werden die Konsequenzen, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität. (Foto: AdobeStock – 96263802 industrieblick)
Je länger Unternehmen zögern, desto spürbarer werden die Konsequenzen, sowohl in finanzieller Hinsicht als auch in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität. Ein schneller Besetzungsprozess ist nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern auch der Existenzsicherung.
Der Weg nach vorne, abseits der Abwärtsspirale
Um der Abwärtsspirale und in diesem Kontext dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, bedarf es eines klaren strategischen Ansatzes. Erfolg im Recruiting basiert heutzutage nicht mehr auf Zufallstreffern, erforderlich ist ein wohlüberlegter, kontinuierlicher Prozess. Mit der richtigen Methodik gelingt es, auch kurzfristig Vakanzen zu besetzen und perspektivisch den Fachkräftemangel zu überwinden. „Recruiting ist kein Bauchgefühl, sondern ein Prozess – wer es strategisch angeht, kann den Fachkräftemangel besiegen“, betont Maximilian Krüger.
Nicht zu vernachlässigen ist ein starkes Arbeitgeberimage. Mit der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber bestehen beste Chancen, talentierte Bewerber anzuziehen und Fachkräfte dauerhaft binden zu können. Entscheidend ist, sich auch im Wettbewerb um Mitarbeiter von der Konkurrenz abzuheben. Hierzu trägt eine gehaltvolle Marke wesentlich bei.
Zudem sind effiziente Recruiting-Prozesse zielführend. Eine unkoordinierte oder schleppende Besetzung offener Stellen kann schnell in eine teure Notlösung münden – sei es aufgrund kostenintensiver Leiharbeiter oder Fehlbesetzungen. Moderne Lösungen beinhalten Digitalisierung und Expertise im Recruiting, da datengestützte Abläufe, ein entsprechend schnelles Screening und eine systematische Ansprache der Zielgruppe ideal geeignet sind, die passenden Mitarbeiter zu finden.
„Der Arbeitsmarkt erfordert ein Umdenken – die Unternehmen müssen sich bewerben, nicht umgekehrt.“, so Maximilian Krüger. Betriebe sollten daher unbedingt ihr gesamtes Leistungsspektrum und ihre Alleinstellungsmerkmale in den Vordergrund rücken.
Mittels eines gut durchdachten und professionellen Recruiting-Ansatzes kann viel Zeit und Geld gespart werden. Qualifizierte Kräfte werden motiviert – eine hervorragende Grundlage für zukünftiges Wachstum und Erfolg.
Insgesamt lässt sich die Abwärtsspirale über die Schaffung effizienter Prozesse, eine präzise Positionierung, die kontinuierliche Optimierung der Arbeitgebermarke sowie eine nachhaltige Recruiting-Strategie vermeiden.
Chancen 2025: Mit frischem Wind die Segel setzen
Der demografische Wandel wird in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle spielen. Mit dem Ausstieg der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt wird der Wettbewerb um junge, qualifizierte Fachkräfte intensiver als je zuvor.
Unternehmen, die jetzt die richtigen Weichen stellen und in die nächste Generation von Talenten investieren, haben die Chance, sich langfristig als Gewinner der Transformation zu positionieren.
„Demografie als Chance nutzen“ wird zu einem zentralen Erfolgsfaktor, denn die frühzeitige Investition in eine nachhaltige Personalstrategie sichert neben den benötigten Fachkräften auch die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.
Mit der Wahl der richtigen Prozesse, einem durchdachten Recruiting und der Einbindung von Digitalisierung ist es ebenfalls möglich, die Konkurrenz hinter sich zu lassen. Strategisch gut aufgestellt zu sein, kann weiterhin dazu führen, eine Vorreiterstellung einzunehmen.
„Wir sehen es bei unseren Kunden: Wer heute in sein Recruiting investiert, steht morgen besser da als der Wettbewerb“, so Maximilian Krüger weiter.
Der Weg nach oben führt über die frühe und strategische Investition in Personalprozesse, die nicht auf kurzfristige Besetzungen abzielen, sondern Unternehmen langfristig zukunftssicher machen.
Der frühe Vogel fängt den Wurm: jetzt handeln!
Starten statt warten, die Quittung kann schneller kommen, als man es sich denkt. Wirtschaftsbetriebe, die nicht aktiv werden, riskieren neben hohen Kosten und ineffizienten Prozessen auch wertvolle Marktanteile, wobei speziell der Fachkräftemangel längst nicht mehr nur ein Personalproblem darstellt, sondern einen wesentlichen Wettbewerbsnachteil mit sich bringen kann. Mitbewerber, die den Wandel erkannt haben und mit den richtigen Strategien voranschreiten, haben in Sachen Fachkräftegewinnung die Nase bereits vorn.
„Es gibt keinen Fachkräftemangel – es gibt nur Unternehmen, die nicht bereit sind, sich zu verändern.“ Dieser Satz von Maximilian Krüger könnte nicht treffender sein. Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern ist kein unabwendbares Schicksal, sondern eine Herausforderung, die mit zielgerichteten Strategien und einer gegenwartsnahen Grundeinstellung überwunden werden kann. Firmen, die heute auf innovative und langfristig ausgerichtete Lösungen setzen, stellen sich für die Zukunft besser auf als jene, die in alten Denkmustern verharren.

Wirtschaftsbetriebe, die nicht aktiv werden, riskieren neben hohen Kosten und ineffizienten Prozessen auch wertvolle Marktanteile, wobei speziell der Fachkräftemangel längst nicht mehr nur ein Personalproblem darstellt, sondern einen wesentlichen Wettbewerbsnachteil mit sich bringen kann. (AdobeStock 661874357 Marco)
2025 wird zum Schlüsseljahr für Betriebe, die den Wandel aktiv gestalten wollen. Wer jetzt die richtigen Schritte geht, kann die Krise meistern und gestärkt daraus hervorgehen.
Es ist Zeit, den Teufelskreis zu durchbrechen und mit einer klaren, strategischen Personalgewinnung die Segel auf Erfolgskurs zu setzen.