Switzerland E-Commerce-Report: 2022 war das Jahr des Onlinehandels in der Schweiz

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Schon vor Corona war der Internethandel bedeutsam, dann folgte in der Pandemie ein Boom. Dieser hat sich abgeflacht und dennoch bleibt der Onlinehandel bedeutsam wie nie. Der E-Commerce-Report zeigt das eindrucksvoll.

E-Commerce-Report: 2022 ging es für den Schweizer Onlinehandel weiter bergauf

Der Schweizer Onlinehandel kennt nur einen Weg: bergauf! Nachzulesen ist dies unter anderem im “Switzerland 2022 E-Commerce-Report“, der eindrucksvoll die Entwicklung des Onlinehandels in der Schweiz darstellt. Verbunden mit einem Wachstum der Shoppingangebote im Netz das sind leider zahlreiche Schließungen großer Kaufhäuser. Beispiele finden sich dafür in der Zürcher Bahnhofstraße. Marktexperten gehen davon aus, dass ein Ende des Aufwärtstrends noch lange nicht erreicht ist.

Elektronik, Fashion und Spielwaren durchdringen den Onlinemarkt

Der Schweizer E-Commerce-Report 2022 zeigt, dass es vor allem die Bereiche Elektronik, Fashion und Spielwaren sind, die auf dem Markt eine gewichtige Rolle spielen. Deren Durchdringungsrate wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2025 verglichen mit 2017 verdoppeln. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass die Schweizer bevorzugt online einkaufen.

Bei Umfragen werden unter anderem die folgenden Gründe angegeben:

  • günstigere Preise im Onlinehandel
  • zeitliche Flexibilität beim Einkaufen
  • Zeitersparnis durch fehlende Anfahrtswege
  • Nutzung eines breiteren Sortiments

Aktuell steht es zu erwarten, dass die Umsätze im E-Commerce im Bereich Fashion bis 2025 um rund drei Milliarden auf sieben Milliarden Euro steigen werden. Nachzulesen ist dies im Asendia Switzerland 2022 E-Commerce-Report.

Wegfall der Zölle als Umsatzbooster

Ab dem 1. Januar 2024 sollen auf einen Großteil der Produkte in der Schweiz keine Zölle mehr erhoben werden. Für die Schweizer Einkäufer sinken damit die Kosten, denn die Importe verschiedener Produkte müssen nicht mehr separat bezahlt werden.

Dies bietet auch zahlreiche Chancen für die Unternehmen selbst. Nun sind nicht mehr nur moderne Lösungen zur Verzollung gefragt, sondern vielfach stellt sich das Thema der Zölle gar nicht mehr.

Der Internethandel wird davon profitieren, zumal nur noch wenige Agrarprodukte vom Zollverzicht ausgenommen sind. Neben den leichteren Importen fallen jetzt auch spezielle Zollverfahren weg, das heißt, dass es keine Notwendigkeit mehr für vorübergehende Einfuhren oder aktive Veredelungen gibt.

Auch Präferenznachweise sind nicht mehr nötig. Des Weiteren können Unternehmen von einem geringeren Verwaltungsaufwand sowie einem leichten Zugang zu Vorleistungen profitieren. Welche Vorteile sich für Unternehmen noch ergeben, lässt sich im Switzerland E-Commerce-Report 2022 nachlesen.

Ab dem 1. Januar 2024 sollen auf einen Großteil der Produkte in der Schweiz keine Zölle mehr erhoben werden.( Foto: Adobe Stock- Medienzunft Berlin)

Ab dem 1. Januar 2024 sollen auf einen Großteil der Produkte in der Schweiz keine Zölle mehr erhoben werden.( Foto: Adobe Stock- Medienzunft Berlin)


Das Gegenstück: Neue Zölle dank Brexit

Die Schweizer sind nicht unbedingt ländertreu und kaufen ihre gewünschten Produkte nur bei einem Anbieter aus der Schweiz. Kann ein ausländischer Verkäufer bessere Konditionen bieten, werden die Artikel dort geordert.

Auch britische Anbieter und deren Shops wurden gern besucht. Mit dem Brexit sieht aber vieles anders aus. Die britischen Produkte bzw. die Artikel, die dort vertrieben werden, sind dank der Zölle jetzt teurer.

Schon sieht es danach aus, als wenn andere Anbieter damit das große Los gezogen hätten: US-Marken könnten vom Brexit profitieren. Marktanalysen zeigen, dass sich viele Kunden von den britischen Shops und Marken ab- und zu den US-amerikanischen Marken hinwenden.

Die derzeitigen Berechnungen, bei denen davon ausgegangen wird, dass der Umsatz pro Nutzer im E-Commerce auch weiterhin wachsen und bis 2025 voraussichtlich 3.753 Euro betragen wird, bezieht diese Überlegungen zum Brexit bereits mit ein.

Das bedeutet, dass der Austritt der Briten aus der EU keinen erheblichen Einfluss auf die Zunahme der Onlineshopper haben wird, dass sich aber diejenigen, die im Internet einkaufen, mehr auf Produkte und Anbieter aus anderen Ländern konzentrieren. Auch die Schweizer Onlineunternehmen werden dies zu spüren bekommen, wenngleich doch nicht alle, die vorher in britischen Shops eingekauft haben, nun eins zu eins zu Schweizer Shops abwandern.

Die Schweizer sind nicht unbedingt ländertreu und kaufen ihre gewünschten Produkte nur bei einem Anbieter aus der Schweiz. (Foto: Adobe  Stock-Rawpixel.com )

Die Schweizer sind nicht unbedingt ländertreu und kaufen ihre gewünschten Produkte nur bei einem Anbieter aus der Schweiz. (Foto: Adobe Stock-Rawpixel.com )


Positive Entwicklung wird laut E-Commerce-Report anhalten

Wer sich als Onlineanbieter von Produkten verschiedener Bereiche darüber informieren möchte, welche Chancen sich durch die Veränderungen auf dem Markt (u. a. durch den Brexit) ergeben, sollte einen Blick in den Switzerland E-Commerce-Report werfen. Hier lässt sich ein Einblick in aktuelle Tendenzen ebenso gewinnen, wie sich Strategien ableiten lassen, mit denen das eigene Unternehmen erfolgreicher weitergeführt werden kann.

Laut diesem Report wird sich die positive Tendenz auch weiterhin deutlich darstellen. Die Chancen und Risiken für Händler lassen sich hieraus direkt ableiten.

Überzeugungsarbeit für Schweizer Kunden?

Der Asendia Key Market Development Manager für die Schweiz, Arnaud Lorant, sagte kürzlich, dass es nur wenig Überzeugungsarbeit brauche, damit die Schweizer Onlineshopper auch in ausländischen Shops kaufen würden.

Umfragen zeigen, wie wahr diese Aussage ist. Gern kaufen die Schweizer in Onlineshops ein, die ihren Sitz in der Schweiz haben. Ein Produkt ist in einem ausländischen Shop günstiger?

Dann wird eben dort die Bestellung getätigt! Vor allem die in Grenznähe ansässigen Schweizer kaufen gern auch in Frankreich, Österreich oder in Deutschland ein.

Der E-Commerce-Report 2022 zeigt sogar, dass Deutschland der größte Handelspartner für die Schweiz ist und einen Marktanteil von 40 Prozent hat. Auf dem zweiten Platz liegt China mit einem deutlich geringeren Anteil von 26 Prozent am Markt.

Umfragen zeigen zudem, dass vor allem der Preis das ausschlaggebende Kriterium ist. Damit verbunden sind die Lieferkosten, die zwar bei einer Bestellung im eigenen Land oftmals wegfallen, bei einer Order in einem Shop, der im Ausland ansässig ist, jedoch meist berechnet werden.

Allerdings haben viele Händler bereits erkannt, dass sich gerade über die Versandkosten neue Kunden locken lassen. Sie machen die Erhebung solcher Gebühren unter anderem von einem Mindestbestellwert abhängig.

Im Gegenzug werden teilweise Gebühren für die Rücksendung von Waren fällig. Da gerade diese Retouren stark zugenommen haben, sehen manche Händler in der Übernahme der Versandkosten durch den Kunden eine Möglichkeit, unnötige Retouren einzudämmen.

Doch das tut der Bestellfreude der Schweizer keinen Abbruch, die vor allem auf die reinen Kaufpreise schauen. Auffällig ist jedoch, dass nicht nur die Preise, sondern auch die Zahlungsbedingungen maßgeblich für die Kaufentscheidung sind.

Einfache und sichere Bezahlmöglichkeiten stehen für die Schweizer ganz vorn auf der Wunschliste der Dinge, die ein Onlineshop erfüllen muss, um dort einzukaufen. Es ist mittlerweile hinreichend nachgewiesen, dass der Schweizer Kunde einen Bestellvorgang abbricht, wenn die Zahlungsbedingungen nicht seinen Vorstellungen entsprechen. Dies gilt unabhängig von einem Einkauf in einem Schweizer Onlineshop oder einem Shop im Ausland.

Der Schweizer E-Commerce-Report 2022 zeigt, dass es vor allem die Bereiche Elektronik, Fashion und Spielwaren sind, die vom Boom des Onlinehandels profitieren.( Foto: Adobe Stock-Medienzunft Berlin )

Der Schweizer E-Commerce-Report 2022 zeigt, dass es vor allem die Bereiche Elektronik, Fashion und Spielwaren sind, die vom Boom des Onlinehandels profitieren.( Foto: Adobe Stock-Medienzunft Berlin )

 

Mehr Kunden für Elektronikanbieter

Der Schweizer E-Commerce-Report 2022 zeigt, dass es vor allem die Bereiche Elektronik, Fashion und Spielwaren sind, die vom Boom des Onlinehandels profitieren. Gleichzeitig sind es gerade Hersteller und Verkäufer dieser Branchen, die sich unter anderem auf eine leichte Erreichbarkeit ihrer Zielgruppe konzentrieren. Sie nutzen zum Beispiel Mailings als neue Anzeigenblätter und verzichten mehr und mehr auf Papier als Werbemittel.

Der Hintergrund dazu ist verständlich: Rund 61 Prozent aller Schweizer Onlineshopper nutzen ihr Smartphone für den Interneteinkauf. Bekommen sie die Werbung direkt per Mail zugestellt, können sie auf die angebotenen Artikel klicken und sie sofort in den Warenkorb legen. Mailings sind damit deutlich effektiver und können nicht nur ein größeres Zielpublikum erreichen, sondern auch bessere Raten bei der Inanspruchnahme des Werbeangebots erzielen.


Fazit: Onlineshopping ist und bleibt im Trend

Es ist nicht nur bei den Schweizern zu beobachten, dass die Zahl der Onlineshopper immer weiter zunimmt. Doch der Schweizer E-Commerce-Report zeigt besonders deutlich, wie stark das Wachstum des Internetangebots in verschiedenen Branchen und Bereichen ist. Vor allem der Elektronikmarkt stellt sich als großer Gewinner dar, auch die Bereiche Fashion und Spielwaren sind stärker gefragt denn je.

Aktuell sieht es so aus, als wäre der Aufwärtstrend noch immer ungebrochen, die Berechnungen für die kommenden Jahre zeigen ein zweistelliges Wachstum im E-Commerce. Die Chancen für Händler sind damit so groß wie nie, wenn sie sich jetzt dem Markt anpassen und mutig vorangehen.

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