Wie Prüfplaketten nicht nur anfallende Kontrollen erleichtern

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Auf einen Blick den Status einer Maschine, eines Fahrzeugs oder eines Geräts erkennen zu können, ist für die gewerblichen Abläufe oft weitaus mehr wert, als es die unscheinbare Plakette vermuten lässt.

Warum geprüft wird

In jedem Unternehmen muss sichergestellt sein, dass alles, was dort für die Arbeit verwendet wird, sicher ist und im Rahmen von durch den Gesetzgeber oder andere überbetriebliche Instanzen (etwa Berufsgenossenschaften) festgelegten Toleranzgrenzen arbeitet. Ein PC-Bildschirm muss nach den VDI-Richtlinien elektrisch sicher sein, das Messinstrument einer Zapfanlage für Motoröl muss präzise bis auf mehrere Nachkommastellen anzeigen, wie viel Öl abgegeben wurde – und der angezeigte Wert muss absolut deckungsgleich mit dem abgegebenen sein.

Dabei unterscheidet es sich von Fall zu Fall, wer mit der Prüfung beauftragt wird. Teilweise sind es externe Prüforganisationen, teilweise können Prüfungen aber auch von geschultem Inhouse-Personal durchgeführt werden. Wichtig ist in jedem Fall nur, dass es in den vorgeschriebenen Abständen und nach Kriterienkatalog durchgeführt wird. Für die vorgeschriebenen Kontrollen eines Kranes gibt es ebenso Vorschriften wie für ein neu gekauftes Elektrogerät.

Warum gibt es auf Autokennzeichen Plaketten, die mitteilen, wann dieses Fahrzeug zur HU fällig ist?(#01)

Warum gibt es auf Autokennzeichen Plaketten, die mitteilen, wann dieses Fahrzeug zur HU fällig ist?(#01)

Dokumentationsnotwendigkeit vs. Alltag

Warum gibt es auf Autokennzeichen Plaketten, die mitteilen, wann dieses Fahrzeug zur HU fällig ist? Weil es um Längen einfacher ist, einen Blick auf einen solchen Aufkleber zu werfen – etwa für hinter dem Wagen fahrende Gesetzeshüter – als das Fahrzeug anzuhalten, sich die Papiere zeigen zu lassen, ein großes Tohuwabohu zu veranstalten, das doch nur die gleichen Ergebnisse hinterlässt.

Ganz ähnlich sieht es mit betrieblichen Prüfplaketten aus – potenziert um Faktor X. Denn abhängig von der Unternehmensgröße ist es hier mit einer Plakette längst nicht getan, meist nicht einmal mit einem Dutzend. Denn in jedem Haus gibt es unzählige Dinge, die geprüft werden müssen. Dazu gehört jede Leiter, jeder Tritt ebenso, wie sämtliche(!) Elektrogeräte. Dazu noch alle Apparaturen, die präzise kalibriert sein müssen.

Und hier beginnt die Krux: Natürlich wäre es möglich, einen Angestellten damit zu beauftragen, eine Excel-Tabelle anzufertigen, darin minutiös sämtliche zu prüfenden Besitztümer des Unternehmens aufzulisten. Mit dem hehren Ziel des papierlosen Unternehmens wäre das sogar eine gute Idee. Allerdings wäre es keine, die sonderlich alltagstauglich ist, selbst wenn es theoretisch noch so sinnvoll sein mag, alle Prüfintervalle zentral zu erfassen.

Die Problematik einer solchen „Zettelwirtschaft“ beginnt schon deshalb, weil eine solche Liste räumlich von sämtlichen Gegenständen, die darin gelistet sind, entfernt ist und, falls sie nicht ausgedruckt irgendwo hängt, auch nicht für jedermann zugänglich ist. Übertragen wir dieses Beispiel auf eine Kfz-Werkstatt, wo die Hebebühnen regelmäßig kontrolliert werden müssen.

  • Mit der Prüfplakette kann jeder, der sich in der Werkstatt aufhält, schnell sehen „Aha, steht in drei Monaten zur nächsten Kontrolle an, da sage ich besser mal dem Werkstattleiter Bescheid, dass das nicht vergessen wird“. Man geht zum Verantwortlichen, informiert und jeder weiß sofort über den Ist-Zustand bescheid. Ein „Dienstweg“, der einfacher und unkomplizierter nicht sein könnte.
  • Mit der Zettelwirtschaft indes muss man darauf vertrauen, dass derjenige, der mit der Pflege beauftragt ist, dort einen regelmäßigen Blick hineinwirft und dann die Verantwortlichen davon in Kenntnis setzt – und dass natürlich eine Feedbackschleife eingeführt wird und funktioniert, die diese Personen dann über eine bestandene Prüfung informiert, damit er dann neue Daten eintragen kann.

Es ist leicht, sich vorzustellen, dass bei der zweiten Variante im betrieblichen Alltag eine Menge schiefgehen kann. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es mehrere Gerätschaften gleichen Typs aber unterschiedlichen Anschaffungsdatums gibt, welche somit auch unterschiedliche Prüfdaten haben. Selbst in einem gut geführten Unternehmen besteht dabei einfach ein hohes Risiko, dass Prüfungen vergessen werden – mit entsprechenden Folgen bis hinauf zu schweren Unfällen.

Das bedeutet zwar nicht, dass eine zentrale Erfassung der Prüftermine nicht sinnvoll wäre – allerdings immer nur als Ergänzung zur Prüfplakette am Objekt.

Video: TÜV Plakette richtig ablesen am Auto Motorrad oder Anhänger

Hilfe für die Betriebsrealität

Einen besonderen Stellenwert bekommen die Prüfplaketten auch noch da, wo es keine gesetzlichen Prüfungsvorgaben gibt, aber dennoch geprüft werden muss. An jedem Druckluftkompressor muss in regelmäßigen Intervallen ebenso das Öl gewechselt werden wie am Rasenmäher des Facility Managements. Überall in solchen Fällen wirkt die Prüfplakette auf gleiche Weise: Sie zeigt jedem auf einen Blick, wann die letzte Überprüfung getätigt wurde, wann die nächste fällig ist.

In eigener Sache

Zudem können Prüfplaketten überall dort, wo die Geräte beim Kunden stehen, auch ein kleines Marketinginstrument sein. Dazu müssen sie einfach nur Firmenname und Telefonnummer enthalten. Ein Beispiel: Es gibt zwar keine Vorschrift, wie oft eine Heizungsanlage gewartet werden muss, aber unter Fachleuten gilt es als höchst sinnvolle Maßnahme, dies mindestens alle zwei Jahre durch einen Fachbetrieb durchführen zu lassen.

Hier kommt abermals die Prüfplakette ins Spiel: Der Kunde sieht nicht nur „oh, die muss demnächst gewartet werden“, sondern bekommt auch gleich gezeigt, an wen er sich dafür wenden muss – ohne dass er dazu sein Adressbuch durchsuchen müsste. Ein effektives Instrument zur Kundenbindung also.

In jedem Unternehmen muss sichergestellt sein, dass alles, was dort für die Arbeit verwendet wird, sicher ist und im Rahmen von durch den Gesetzgeber oder andere überbetriebliche Instanzen (etwa Berufsgenossenschaften) festgelegten Toleranzgrenzen arbeitet. (#02)

In jedem Unternehmen muss sichergestellt sein, dass alles, was dort für die Arbeit verwendet wird, sicher ist und im Rahmen von durch den Gesetzgeber oder andere überbetriebliche Instanzen (etwa Berufsgenossenschaften) festgelegten Toleranzgrenzen arbeitet. (#02)

Plaketten-Artenkunde

Eine solche Politik wird dadurch vereinfacht, dass es mehrere Varianten von Plaketten gibt:

  • Einjahresplaketten
  • Mehrjahresplaketten
  • Solche, die nach Vorschrift designt sind
  • Neutrale Plaketten
  • Grundplaketten, die durch weitere Informationen ergänzt werden

Bei gesetzlich regulierten Prüfungen ist die Sachlage einfach, diese müssen bestimmte Formen, Farben und Designs haben. Solche Prüfplaketten nach Vorschriften sind hier zu finden. Bei allem anderen kann man sich entweder auf bewährte Designs stützen oder – mit dem vorherigen Kapitel im Hinterkopf – auf eigene Konstruktionen setzen.

Das hat nicht nur Marketing-Vorteile. So kann man durch farbcodierte Jahresprüfplaketten die Intervalle schon aus gewisser Entfernung (wichtig in großen Hallen) sichtbar machen und strafft so die Abläufe.

Weiter verbessern kann man die Wirksamkeit durch die Wahl der richtigen Materialien. Nicht jedes Gerät bietet die gleichen Untergrundeigenschaften. Manche Maschinen werden heiß, benötigen deshalb eine temperaturresistentere Klebefolie. Bei anderen Geräten ist es indes wichtig, dass die Plakette nicht manipuliert werden kann (offizielle Prüfplaketten beispielsweise können nicht in einem Stück entfernt werden, sondern sind so konstruiert, dass sie dabei unvermeidbar zerstört werden).

Der letzte Punkt betrifft die Lage der Plakette, die ebenfalls ihre Wirksamkeit enorm erhöhen oder im schlechtesten Fall vollkommen negieren kann. Teilweise gibt es unter den gesetzlich vorgeschriebenen Plaketten zusätzliche Auflagen, wo sie angebracht werden müssen – bestes Beispiel wäre die HU-Plakette, welche zwingend aufs Kennzeichen muss.

Doch sobald die Wahl freigestellt ist, sollte man auf einige Punkte achten:

  • An einer prominenten Stelle. D.h. nicht an Rück- oder Unterseiten oder unter Klappen verborgen
  • Auf das Gerät bezogen im Blickfeld des Bedieners. Sprich, bei einem im Sitzen zu bedienenden Gerät an anderer Stelle als bei einem, das im Stehen bedient wird
  • Nicht in der Nähe von optisch ähnlichen Aufklebern, Aufdrucken usw.
  • An einer Position, auf die automatisch der Blick für die Bedienung fallen muss.

Das kann beispielsweise das Umfeld des Haupt-Ein/Aus-Schalters eines Geräts sein. Vielleicht über dem Zündschloss eines Gabelstaplers oder auch gleich neben einem Display, auf das der Bediener zwingend schauen muss.

Gibt man dann an das Personal noch die Maßgabe aus, dass alle anstehenden Prüfungen mit einer festzulegenden, in jedem Fall aber ausreichenden Vorlaufzeit (etwa zwei bis drei Monate) an höhere Stellen weitergeleitet werden müssen, entsteht nur durch einen kleinen Aufkleber eine maximale Wirkung für Sicherheit und Maßhaltigkeit.


Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Bjoern Wylezich -#01: Bartolomiej Pietrzyk -#02: Kzenon -#03: OgnjenO

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