Der Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland hat im Jahr 2023 an Dynamik gewonnen. Insgesamt wurden 27 Anlagen mit einer Leistung von 257 Megawatt (MW) erfolgreich in das Stromnetz integriert und 74 neue Fundamente errichtet. Dieser wichtige Schritt markiert jedoch nur den Anfang, da in den kommenden Jahren weitere Anlagen mit einer Leistung von 21,5 GW benötigt werden, um das politische Ziel von mindestens 30 GW bis Ende 2030 zu erreichen. Um diese ehrgeizigen Ziele zu verwirklichen, sind Anpassungen im Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG) erforderlich, und es muss in die Infrastruktur der Häfen und der Errichtung investiert werden.
Deutsche Offshore-Windindustrie fordert Anpassung des WindSeeG-Gesetzes
Die deutsche Offshore-Windindustrie fordert eine schnelle Anpassung des WindSeeG, um die Projektrealisierung zu erleichtern und die Branche in Deutschland und Europa zu stärken. Insbesondere die bisherige Gestaltung der Gebotszahlungen und -komponenten belastet die Lieferkette und könnte zukünftige Strompreise, vor allem für die Industrie, erhöhen.
Um das politische Ziel niedriger Stromerzeugungskosten zu erreichen, ist es notwendig, die Gebotszahlungen im Offshore-Wind-Sektor zu begrenzen. Zusätzlich sollten klare Grenzen im Bieterverfahren festgelegt werden, um die Vielfalt der Akteure zu erhalten. Eine Anpassung der Kriterien zur Auszubildendenquote und zum Anteil erneuerbarer Energien ist ebenfalls wichtig, um Hürden für die Industrie zu vermeiden. Die Bundesregierung sollte sich für verbindliche EU-Rahmenbedingungen und einheitliche Präqualifikationskriterien einsetzen.
Fokussierte Finanzierungsstrategie für Ausbau der Offshore-Windenergie erforderlich
Um den Ausbau der Offshore-Windenergie voranzutreiben, ist eine gezielte Finanzierungsstrategie erforderlich. Die Entscheidungen über Investitionen in Hafen- und Errichtungsinfrastruktur sollten von Bund, Ländern und der EU getroffen werden, um Risiken abzudecken und Investitionssicherheit zu gewährleisten. Dadurch können die notwendigen Kapazitäten in deutschen Seehäfen geschaffen werden, um den Ausbau der Offshore-Windenergie effizient voranzutreiben.
Um den Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland voranzutreiben, müssen zusätzliche Kapazitäten in den deutschen Seehäfen geschaffen werden. Dazu gehören unter anderem Logistikzentren, Lagerflächen und Kaikantenanlagen. Ein weiterer Engpass besteht bei den Schiffen, die für den Transport, die Errichtung und den Betrieb der Offshore-Windenergieanlagen benötigt werden. Um diese Engpässe zu vermeiden, sollten schnellstmöglich Investitionsentscheidungen getroffen werden, um die notwendige Infrastruktur bereitzustellen.
Die deutschen Branchenverbände der Offshore-Windindustrie unterstreichen die Notwendigkeit, die Ausbauziele durch geeignete Maßnahmen zu erreichen. Eine enge Verzahnung von Energie- und Industriepolitik ist dabei von großer Bedeutung, um die Projektrealisierung voranzutreiben. Die erfolgreiche Umsetzung der politischen Ziele erfordert sowohl eine Anpassung des Windenergie-auf-See-Gesetzes als auch eine ausreichende Infrastruktur. Nur so kann der Ausbau der Offshore-Windenergie nachhaltig vorangetrieben werden.
Der Ausbau der Offshore-Windenergie ist von großer Bedeutung für Deutschland, da er nicht nur eine nachhaltige Energiequelle bietet, sondern auch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Stärkung der deutschen Industrie ermöglicht. Um diesen Sektor weiter voranzutreiben und die Energiewende in Deutschland voranzubringen, müssen daher die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden.