Strukturelle Inflation kehrt zurück: Auswirkungen auf globales Wachstum und Inflation

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Die strukturelle Inflation wird in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich ansteigen, da China seine Wachstumsvorteile ausgeschöpft hat und nicht mehr durch niedrige Produktionskosten Deflation exportieren kann. Diese Entwicklung wird sich auf das weltweite Wachstum und die Inflationsraten auswirken. Es ist zu erwarten, dass das Wachstum in vielen Ländern abnimmt und die Inflation vorübergehend nachlässt.

Weltweites Wachstum schwächt sich ab, Inflation nimmt kurzfristig ab

Die globale Wirtschaft wird in den kommenden Jahren voraussichtlich mit einem schwächeren Wachstum konfrontiert sein. Obwohl sich die Wachstumsaussichten in einigen Märkten wie den USA verbessern, zeigen die Prognosen für die Jahre 2023-2025 insgesamt einen deutlichen Rückgang. Dies wird voraussichtlich zu einer kurzfristigen Abschwächung der Inflation führen.

Temple warnt vor einer möglichen Stagnation in den USA, der Eurozone und Großbritannien. Diese Länder könnten in naher Zukunft mit einer relativ schwachen wirtschaftlichen Entwicklung konfrontiert sein. Im Gegensatz dazu könnte Japan eine Ausnahme darstellen und das Potential haben, den allgemeinen Trend zu übertreffen. Darüber hinaus deutet ein Rückgang der zyklischen Inflation darauf hin, dass die Inflation, die durch die Auswirkungen der Pandemie und steigende Energiepreise in den Jahren 2021-2023 verursacht wurde, bald ein Ende finden wird. Dies könnte zu einer insgesamt geringeren Inflation führen.

Die Inflation in den USA wird bis Mitte 2024 voraussichtlich auf rund zwei Prozent zusteuern. Dies ist durch eine spürbare Disinflation gekennzeichnet, bei der die Preissteigerungsrate für Kernkonsumgüter im September 2023 erstmals seit drei Jahren unverändert blieb. Besonders der Preisauftrieb bei Unterkünften und Gebrauchtwagen wird voraussichtlich nachlassen, was zu einer insgesamt geringeren Inflation beitragen wird.

Der Arbeitsmarkt in den USA trägt wesentlich zur Entwicklung der Inflation bei. Die derzeit niedrige Arbeitslosenquote und die sinkende Anzahl der Kündigungen deuten darauf hin, dass der Inflationsdruck nachlassen wird. Basierend auf diesen Faktoren prognostiziert Temple eine Inflationsrate von 2 bis 2,5 Prozent Mitte 2024. Diese Entwicklungen zeigen, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt positiv auf die Inflation auswirkt und darauf hindeutet, dass die Preise in den USA stabil bleiben könnten.

Nach der Covid-19-Pandemie steht China vor großen Herausforderungen und kann nicht mehr als wirtschaftlicher Vorreiter agieren. Die Hoffnungen auf ein schnelles Wachstum und einen Aufschwung nach der Krise haben sich als unrealistisch erwiesen. Ein zentrales Hindernis für die chinesische Wirtschaft ist der Immobilienmarkt, der mit sinkenden Preisen und einer hohen Anzahl von bankrotten Entwicklern zu kämpfen hat. Dies wirkt sich negativ auf das gesamte Wirtschaftswachstum aus.

Die offiziellen Immobilienpreise in China zeigen eine moderate jährliche Abnahme von 2 bis 5 Prozent. Jedoch ist der reale Wertverlust bei gebrauchten Immobilien weitaus höher und liegt zwischen 15 und 40 Prozent. Diese Diskrepanz verdeutlicht die strukturellen Probleme des chinesischen Immobilienmarktes, die durch ökonomische Stimuli allein nicht gelöst werden können. Die Abhängigkeit der chinesischen Wirtschaft von solchen Stimuli lässt Zweifel an der Nachhaltigkeit des Immobilienmarktes und der Gesamtwirtschaft aufkommen. Eine genaue Analyse der Situation ist daher unerlässlich.

In China sind zahlreiche Immobilienentwickler bereits insolvent oder haben Schwierigkeiten, ihre Rückzahlungen fristgerecht zu leisten. Angesichts dieser Situation sollten Investoren ihre bisherige Sicht auf den chinesischen Immobilienmarkt überdenken und sich verstärkt auf den Abbau von Risiken im Handel konzentrieren. Die Unsicherheiten und Herausforderungen in der Immobilienbranche könnten Auswirkungen auf die gesamte chinesische Wirtschaft haben und erfordern daher eine strategische Anpassung der Investitionsstrategien.

Steigende Inflation im kommenden Jahrzehnt trotz Disinflationstendenz

Im Vergleich zum Zeitraum von 2009 bis 2019 ist im kommenden Jahrzehnt eine steigende Inflation zu erwarten. Diese wird voraussichtlich 100 Basispunkte höher liegen. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass China nicht mehr in der Lage ist, Deflation durch niedrige Lohnkosten zu exportieren. Die gestiegenen Arbeitskosten wirken sich auf die Preisentwicklung aus und führen zu einer höheren Inflationsrate.

Die steigenden Kosten der Energiewende und das Fehlen von strategischen Maßnahmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen haben einen direkten Einfluss auf die Preisentwicklung. Der Übergang zu erneuerbaren Energien erfordert erhebliche Investitionen, die letztendlich zu höheren Kosten für Verbraucher und Unternehmen führen können. Darüber hinaus kann ein Mangel an klaren Strategien zur Bewältigung dieser Kosten den Druck auf die Preise weiter erhöhen.

Die aktuellen Entwicklungen in der Weltwirtschaft deuten darauf hin, dass wir in den kommenden Jahren mit einem schwächeren Wachstum und einer abnehmenden Inflation rechnen müssen. Insbesondere China steht vor großen strukturellen Herausforderungen, während die USA voraussichtlich bis Mitte 2024 eine Inflationsrate von rund zwei Prozent erreichen werden.

Aufgrund einer veränderten globalen Dynamik wird erwartet, dass die Inflation langfristig steigen wird. Dies kann verschiedene Auswirkungen auf Investoren haben, weshalb es ratsam ist, ihre Strategien entsprechend anzupassen. Es ist wichtig, die Risiken im Blick zu behalten und mögliche Maßnahmen zu ergreifen, um sich vor den Auswirkungen einer steigenden Inflation zu schützen.

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