Mit dem Mercedes F 015 hat der Daimler-Konzern 2015 ein wegweisendes Konzeptfahrzeug vorgestellt. Der Mercedes F 015 gibt einen interessanten Einblick, wie das Auto der Zukunft aussehen könnte.
Mercedes F 015: Ein Vorbote einer Mobilitätsrevolution?
Der F 015 ist ein Konzeptfahrzeug von Mercedes, das sich durch eine äußerst fortschrittliche Technik und durch eine luxuriöse Ausstattung auszeichnet. Nicht umsonst lautete das Motto, unter dem der deutsche Autobauer das Fahrzeug 2015 vorstellte, „Luxury in Motion“. Der technische Fortschritt, der dabei deutlich wird, ist beachtlich. Daher gilt das Fahrzeug für viele Experten als ein Vorbote einer Mobilitätsrevolution.
Diese könnte die Art und Weise, wie sich die Menschen fortbewegen, deutlich verändern. Bemerkenswert ist insbesondere, dass es sich hierbei um eines der ersten selbstfahrenden Autos handelte, die vollkommen eigenständig unterwegs sind. Zwar ist es hierbei möglich, das Fahrzeug manuell zu steuern. Doch ist dies in keiner Situation notwendig.
Der F 015 bewältigt den Verkehr sowohl in der Stadt als auch auf der Autobahn. Die autonome Fahrweise ist jedoch nicht die einzige Eigenschaft, durch die sich dieses Konzeptfahrzeug auszeichnet. Darüber hinaus ist es mit einem effizienten und umweltfreundlichen Elektromotor ausgestattet.
Schließlich ist das Auto hervorragend vernetzt. Das trägt nicht nur zu einer sicheren und effizienten Fahrweise bei. Darüber hinaus sorgt das für einen hohen Komfort für die Anwender. Die in das Auto integrierte Technik macht es möglich, dieses wie ein mobiles Büro zu nutzen.
Die folgende Liste gibt einen Überblick über die zentralen Merkmale des Mercedes F 015:
- Manuelles und autonomes Fahren möglich
- Großzügiges und luxuriös ausgestattetes Interieur
- Umweltfreundlicher Elektroantrieb
- Gute Vernetzung des Fahrzeugs
- Hohe Automotive Cyber Security
Um sich ein noch besseres Bild von diesem selbstfahrenden Wagen mit futuristischer Technik zu machen, bietet es sich an, das folgende Video anzuschauen. Dieses stellt den Mercedes F 015 vor:
Video: Mercedes F 015 – Erste Fahrt im Benz der Zukunft
Mercedes F 015: autonomes Fahrzeug mit Möglichkeiten für die manuelle Steuerung
Eines der zentralen Ziele der meisten Autohersteller und vieler andere Firmen ist die Fertigung eines selbstfahrenden Autos. Projekte wie Uber Self Driving Cars oder die autonomen Autos von Google sorgen dabei für viel Aufsehen. Doch auch in Deutschland ist die Forschung in diesem Bereich bereits sehr weit fortgeschritten.
Einer der Vorreiter in diesem Bereich ist der Daimler-Konzern. Dieser sorgte bereits vor mehreren Jahren für viel Aufmerksamkeit, als er in einem groß angelegten Versuchsprojekt mehrere teilautonome Lkws auf deutschen Autobahnen ausprobierte. Hierbei handelte es sich jedoch noch nicht um ein vollkommen eigenständiges System.
Da dieses noch nicht alle Verkehrssituationen zuverlässig erkennen konnte, war dabei stets ein Fahrer erforderlich, um im Notfall eingreifen zu können. Der Mercedes F 015 geht hierbei jedoch noch einen großen Schritt weiter. Dieses Auto ist vollkommen eigenständig. Der Fahrer muss daher in keiner Situation mehr eingreifen. Zwar sind ein Lenkrad und Pedale im Auto vorhanden. Der Fahrersitz ist jedoch schwenkbar, sodass sich der Fahrer auch umdrehen kann.
Dadurch sitzen sich die Insassen gegenüber. Die manuelle Steuerung kommt nur dann zum Einsatz, wenn der Fahrzeugbesitzer selbst etwas Fahrspaß erleben will. Die starke Motorisierung sorgt dafür, dass es viel Vergnügen bereitet, den F 015 gelegentlich selbst zu steuern. Wenn man jedoch andere Aufgaben zu erledigen hat oder einfach nur eine Weile entspannen will, ist das jedoch nicht notwendig.
Die hohe Mobilität der modernen Gesellschaft ist eines ihrer zentralen Kennzeichen. Es ist innerhalb kürzester Zeit möglich, selbst Orte in weiterer Entfernung aufzusuchen. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist der Individualverkehr. Das eigene Auto erlaubt es den Menschen, ihre Ziele schnell und bequem zu erreichen. Allerdings ist dieses Verkehrskonzept auch für einen großen Teil der dringlichsten Probleme der modernen Gesellschaft verantwortlich. Das liegt daran, dass er bislang fast ausschließlich fossile Brennstoffe verwendet.
Die folgende Tabelle zeigt, dass der Kraftstoffverbrauch in den letzten Jahrzehnten in Deutschland beinahe konstant geblieben ist, obwohl die Motoren in diesem Zeitraum deutlich effizienter wurden. Daraus lässt sich ablesen, dass der Verkehr in dieser Zeit zugenommen hat. Darüber hinaus ist eine deutliche Verschiebung von Autos mit Benzinmotor hin zu Fahrzeugen mit Dieselantrieb zu erkennen.
Jahr | Benzin | Diesel | Gesamt |
---|---|---|---|
1995 | 39.816 | 7.447 | 47.263 |
2000 | 38.129 | 8.260 | 46.389 |
2005 | 32.520 | 12.740 | 45.260 |
2010 | 27.724 | 16.149 | 43.873 |
2011 | 27.705 | 16.613 | 44.318 |
2012 | 26.283 | 17.499 | 43.782 |
2013 | 25.738 | 18.439 | 44.177 |
2014 | 25.712 | 19.293 | 45.005 |
2015 | 25.304 | 20.020 | 45.324 |
2016 | 25.309 | 20.817 | 46.126 |
2017 | 25.768 | 21.082 | 46.850 |
Quelle: Umweltbundesamt |
Die Folgen aus dem hohen Verbrauch an fossilen Kraftstoffen sind schwerwiegend. Auf der einen Seite entstehen auf diese Weise große Mengen an Treibhausgasen. Insbesondere der CO2-Ausstoß ist dabei von großer Bedeutung. Dadurch erwärmt sich das Klima immer weiter. Hinzu kommen die schädlichen Abgase. Insbesondere Dieselmotoren, deren Verwendung in den letzten Jahrzehnten laut der oben dargestellten Statistik stark zugenommen hat, setzen große Mengen an Feinstaub und Stickoxiden frei. Diese führen insbesondere in den Großstädten zu einer hohen Luftverschmutzung.
Ein Ausweg aus diesen vielfältigen Problemen könnte die Verwendung eines Elektromotors darstellen. Dieser setzt während des Betriebs keinerlei Emissionen frei. Das könnte insbesondere die großen Ballungszentren entlasten. Wie die Umwelt- und Klimabilanz dieses Antriebssystems aussieht, hängt jedoch in hohem Maße davon ab, welche Stromquelle man dafür verwendet.
Es ist dabei jedoch möglich, das Fahrzeug komplett mit Ökostrom zu betreiben. Das führt dazu, dass es keine umwelt- und klimaschädlichen Abgase produziert. Dennoch konnte sich der Elektroantrieb bislang nicht flächendeckend durchsetzen. Die Gründe hierfür sind in erster Linie die hohe Dauer der Ladezeit und die vergleichsweise geringe Reichweite.
Dennoch setzt der Mercedes F 015 auf einen umweltfreundlichen Elektromotor. Dieser ist sehr leistungsstark und effizient. Außerdem verwendet er ein Akku-System der neuesten Generation. Das sorgt für eine hohe Reichweite und für eine geringe Dauer der Ladezeit.
Der Innenraum: Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Wenn man den F 015 von Mercedes betrachtet, fällt insbesondere sein luxuriöses Interieur ins Auge. Dieses erinnert kaum mehr an ein gewöhnliches Auto. Es verfügt über vier drehbare Sitze, die groß und gemütlich wirken. Die gesamte Fahrgastkabine ist ausgesprochen geräumig.
Die großzügigen Abmessungen, die komfortable Gestaltung und die flexible Anordnung der Sitze sorgen dafür, dass sich der F 015 wie ein mobiles Büro verwenden lässt. Selbst für kleinere Meetings ist das Fahrzeug bestens geeignet. Das führt dazu, dass sich die Fahrzeit sehr effizient nutzen lässt.
Vernetztes Fahrzeug: Mehr Sicherheit und Effizienz
Das Internet umfasst mittlerweile beinahe alle Bereiche des Lebens. Das Smartphone ist ein ständiger Begleiter der meisten Menschen und sowohl in den privaten Haushalten als auch in der Industrie sind immer mehr Geräte ständig vernetzt.
Die folgende Tabelle zeigt nicht nur, wie viele internetfähige Geräte es bereits gibt. Darüber hinaus macht sie deutlich, dass diese Entwicklung ihr Ende noch lange nicht erreicht hat.
Jahr | Anzahl der Geräte |
---|---|
2015 | 15,41 |
2016 | 17,68 |
2017 | 20,35 |
2018 | 23,14 |
2019 | 26,66 |
2020 | 30,73 |
2021 | 35,82 |
2022 | 42,62 |
2023 | 51,11 |
2024 | 62,12 |
2025 | 75,44 |
Quelle: Forbes |
Anhand dieser Entwicklung ist es nicht verwunderlich, dass auch die Autoindustrie zunehmend auf vernetzte Fahrzeuge setzt. Zu diesem Zweck kommt die V2X-Technik zum Einsatz, die die Fahrzeuge mit vielfältigen Geräten in der Umgebung vernetzt. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die V2V Kommunikation, die es den Fahrzeugen erlaubt, Informationen direkt untereinander auszutauschen.
Diese Technologie arbeitet ganz unabhängig vom Mobilfunknetz. Sie erlaubt es, Informationen über die Position, die Geschwindigkeit, über Bremsvorgänge und über viele weitere Details zu übermitteln. Das kann nicht nur die Sicherheit deutlich erhöhen. Die Car2Car Kommunikation führt auch zu einer deutlich effizienteren Fahrweise.
Automotive Security: Schutz vor Cyber-Angriffen
Die Vernetzung der Fahrzeuge bietet zwar viele Vorteile. Allerdings bringt sie auch einige Risiken mit sich. Beispielsweise besteht die Gefahr, dass Kriminelle ein Can Bus Hacking durchführen und auf diese Weise Zugriff auf die E/E Architektur des Fahrzeugs erhalten. Das könnte schwere Folgen haben. Daher spielen Automotive Security Standards wie beispielsweise SAE J3061 eine wichtige Rolle.
Diese enthalten Vorgaben für die Gestaltung der Fahrzeugarchitektur, mit denen es möglich ist, eine hohe Embedded Security zu erzeugen. Das Ziel besteht dabei darin, mit SAE J3061 V2X sicherer zu gestalten und Angriffe abzuwehren.
Möglichkeiten für das Ride Hailing
Der Mercedes F 015 könnte auch interessante wirtschaftliche Möglichkeiten bieten. Insbesondere das Ride Hailing spielt dabei eine wichtige Rolle. Wenn bislang ein Anbieter seinen Kunden eine individuelle Beförderungsmöglichkeit anbietet, entstehen dadurch hohe Kosten. Das liegt insbesondere an der Vergütung, die für den Fahrer anfällt. Daher können sich die meisten Menschen diesen Service nur in Ausnahmefällen leisten.
Der Mercedes F 015 ist jedoch vollkommen autonom auf der Straße unterwegs. Es ist möglich, dass der Dienstleister über das Netzwerk eine Zieladresse eingibt und das Fahrzeug daraufhin selbstständig diesen Ort anfährt. Dort kann es die Fahrgäste aufnehmen und an ihr Ziel bringen. Auf diese Weise ist kein Fahrer notwendig, sodass dies die Kosten deutlich reduziert. Für die Fahrgäste ist dieser Service nicht nur einfach und komfortabel.
Darüber hinaus könnte er es sogar ermöglichen, auf das eigene Auto zu verzichten. Auf diese Weise fallen weder Gebühren für die Versicherung noch für die Kfz-Steuer an. Selbst auf den Stellplatz könnte man verzichten. Das würde erhebliche Einsparungen ermöglichen.
Unter diesem Gesichtspunkt ist es auch interessant, einen Blick auf die weiteren Konzeptfahrzeuge von Mercedes zu werfen. Hierbei ist insbesondere der Vision Urbanetic von Bedeutung. Dieser wurde speziell für die oben geschilderte Nutzung entwickelt. Allerdings geht er dabei noch einen Schritt weiter. Er setzt voll auf Shared Ride. Die Fahrgäste teilen sich dabei die Beförderungsmöglichkeit mit anderen Nutzern. Das sorgt für eine noch effizientere Organisation des Verkehrs.
Ist die Technik bereits in Serienfahrzeugen zu sehen?
Die Technologie, die der F 015 von Mercedes verwendet, ist beeindruckend. Allerdings handelt es sich hierbei lediglich um ein Konzeptfahrzeug. Die Serienproduktion ist bislang nicht geplant. Dennoch ist davon auszugehen, dass sich die Techniken, die die Ingenieure für dieses Fahrzeug entwickelt haben, immer häufiger auch in Serienfahrzeugen wiederfinden. Teilautonome Systeme sind in den Autos von Mercedes bereits weit verbreitet.
Das folgende Video beschäftigt sich mit dem autonomen Fahren und stellt dabei unter anderem die Autos von Mercedes vor. Im Unterschied zum bisher beschriebenen Konzeptfahrzeug geht es jedoch darauf ein, welche Techniken dabei bereits in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen:
Video: Tesla Model X & Mercedes E Klasse: Autonomes Fahren
Mercedes F 015: Eine interessante Vision für den Verkehr der Zukunft
Der Straßenverkehr hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nur recht wenig verändert. Zwar entwickelten die Autobauer immer effizientere Motoren und moderne Design-Entwürfe. Das grundlegende Antriebs- und Steuerungsprinzip blieb dabei allerdings das gleiche. Es hat jedoch den Anschein, dass es in diesem Bereich zu einer Mobilitätsrevolution kommen könnte.
Der Mercedes F 015 ist ein Vorbote dafür. Er verwendet viele neuartige Technologien, die die Fortbewegung und die Mobilität der Gesellschaft grundlegend ändern könnten.
Bildnachweis:© Mercedes-Benz