Wirtschaftsforschungsinstitute korrigieren Prognose deutlich nach unten

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Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben in ihrem Frühjahrsgutachten ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland deutlich nach unten angepasst. Statt des erwarteten Wachstums von 1,3% im laufenden Jahr wird nun nur noch ein Zuwachs von 0,1% erwartet. Für das kommende Jahr bleibt die Prognose mit einem Plus von 1,4% nahezu unverändert.

Konjunkturelle und strukturelle Faktoren bremsen das Wachstum

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland wird sowohl von konjunkturellen als auch strukturellen Faktoren beeinflusst, die zu einer anhaltenden Schwäche führen.

Der private Konsum spielt in diesem Jahr eine entscheidende Rolle für das Wachstum der deutschen Wirtschaft. Durch steigende Ausgaben der Verbraucher wird die Konjunktur angekurbelt. Im nächsten Jahr wird sich auch das Auslandsgeschäft positiv auf die Wirtschaft auswirken. Allerdings befindet sich die Wirtschaftsleistung aktuell auf einem relativ niedrigen Niveau, das kaum über dem Stand vor der Pandemie liegt. Die Produktivität stagniert und sowohl die Binnen- als auch die Außenwirtschaft haben mit mehr Schwierigkeiten als Unterstützung zu kämpfen.

Die Nachfrage nach Konsumgütern ist langsamer angestiegen als prognostiziert, was zu einer Verzögerung des privaten Konsums führt. Gleichzeitig sind die deutschen Exporte trotz einer allgemein positiven globalen Wirtschaftslage gesunken, vor allem aufgrund einer schwachen Nachfrage nach Investitionsgütern und Vorleistungsgütern, die für Deutschland von Bedeutung sind. Zusätzlich hat die preisliche Wettbewerbsfähigkeit bei energieintensiven Gütern gelitten.

Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit über die Wirtschaftspolitik zögern Unternehmen, in neue Investitionsprojekte zu investieren. Diese Unsicherheit wird voraussichtlich auch im kommenden Jahr anhalten und dazu führen, dass die Investitionen auf dem Niveau von 2017 bleiben, obwohl eine allmähliche Belebung erwartet wird.

Trotz der insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Situation gibt es positive Entwicklungen bei den Effektivverdiensten. Für die Jahre 2024 und 2025 wird eine Steigerung um voraussichtlich 4,6% bzw. 3,4% erwartet.

Die Verbraucherpreise werden voraussichtlich im laufenden Jahr um 2,3% und im kommenden Jahr um 1,8% steigen, wobei der Einfluss der Energiepreise herausgerechnet wurde.

Trotz steigender realer Lohnstückkosten bleiben die Beschäftigungsaussichten aufgrund eines robusten Arbeitsmarktes positiv. Die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich nur leicht ansteigen und ab dem Frühjahr wieder sinken. Die Prognosen der Institute deuten auf eine Arbeitslosenquote von 5,8% im Jahr 2024 und 5,5% im Jahr 2025 hin.

Die Haushaltsdefizite im gesamten Staatshaushalt werden sich im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung von 2,1% im Vorjahr auf 1,6% im Jahr 2024 und 1,2% im Jahr 2025 verringern. Gleichzeitig erreichen die Einnahmen der öffentlichen Hand in diesen beiden Prognosejahren mit 47,5% bzw. 48,4% jeweils Rekordwerte in Deutschland.

Die Wirtschaftsforschungsinstitute sehen eine behutsame Reform der Schuldenbremse als empfehlenswert an, um schuldenfinanzierte Investitionen zu ermöglichen. Darüber hinaus schlagen sie vor, die Defizitbegrenzung schrittweise wieder einzuführen, nachdem die Ausnahmeklausel genutzt wurde, anstatt dies abrupt zu tun.

Eine Neugestaltung der staatlichen Finanzverfassung ist von großer Bedeutung, um die kommunalen Investitionen effektiv vor den finanziellen Herausforderungen zu schützen, die durch konjunkturelle Schwankungen verursacht werden. Da kommunale Investitionen einen bedeutenden Anteil von etwa 40% an den gesamten öffentlichen Investitionen ausmachen, ist es entscheidend, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um ihre Stabilität und Nachhaltigkeit sicherzustellen.

Die deutsche Wirtschaft steht vor anhaltenden Herausforderungen, die jedoch von der Hoffnung auf eine schrittweise Erholung und positive Entwicklungen begleitet werden.

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