Kaufmann für E-Commerce: Ausbildungsprofil ab 2018 im Porträt

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Dass der Onlinehandel auf einen aufsteigenden Ast sitzt, ist kein Geheimnis. Bisher ist es jedoch nicht möglich, innerhalb der Branche einen passenden Ausbildungsberuf zu erlernen. Der Handelsverband Deutschland ist nun dabei, das Berufskonzept Kaufmann für E-Commerce umzusetzen. Das Grundkonzept steht bereits, und wir haben für interessierte Unternehmen und Schüler alle relevanten Fakten zusammengefasst.

Kaufmann für E-Commerce ab August 2018

Noch befindet sich der neue Ausbildungsberuf in der Prüfung der Handelskammer, allerdings können Unternehmen bereits entsprechende Ausbildungsverträge unterzeichnen. Ab August 2018, und damit für den Ausbildungsjahrgang 2018/2019, wird es möglich sein, das neue Berufsfeld zu betreten.

Unternehmen, die ihre Waren oder Dienstleistungen online anbieten, können entsprechende Ausbildungsplätze ausschreiben:

  • Einzelhandel und Großhandel
  • Reine Onlinehändler
  • Multichannel-Händler

Um als Ausbildungsunternehmen agieren zu können, muss die Firma bereits im Bereich des Online-Handels tätig sein. Geplante Online-Tätigkeiten sind nicht ausreichend. Natürlich muss vor Ort auch eine passende Ausbildungsräumlichkeit vorhanden sein.

Um als Ausbildungsunternehmen für den Beruf Kaufmann für E-Commerce agieren zu können, muss die Firma bereits im Bereich des Online-Handels tätig sein. (#01)

Um als Ausbildungsunternehmen für den Beruf Kaufmann für E-Commerce agieren zu können, muss die Firma bereits im Bereich des Online-Handels tätig sein. (#01)

Kaufmann für E-Commerce: Bis zu 1000 Ausbildungsplätze im ersten Jahr

Da es sich hier um einen neuen Ausbildungsberuf handelt, ist die Anzahl der Ausbildungsplätze im ersten Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit sehr überschaubar. Die Handelskammer geht davon aus, dass bundesweit rund 1000 Azubis zum Kaufmann für E-Commerce ausgebildet werden. Da die Arbeitslast innerhalb der Branche exponentiell ansteigt, ist jedoch damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren das Angebot stark zunehmen wird.

Firmen müssen sich in den kommenden Jahren natürlich auch darum bemühen, die neuen Ressourcen in den Arbeitsalltag gewinnbringend einzubinden.

Hinweis
Noch ist davon auszugehen, dass die Schulungsmöglichkeiten sich vor allem auf Regionen konzentrieren werden, die eine große Ballung von E-Commerce-Unternehmen aufweisen. Dazu gehören Großräume wie Berlin, Hamburg, Nürnberg, Leipzig, Frankfurt, Stuttgart oder Düsseldorf.

Ab wann sollte man sich für die Ausbildung bewerben?

Viele Unternehmen sind bereits jetzt auf der Suche nach passenden Kandidaten für zu besetzende Ausbildungsplätze. Daher lohnt es sich für Interessenten, in Kontakt mit den gewünschten Unternehmen zu treten. Es lohnt sich auch, beim Unternehmen anzufragen, ob dieses bereits über die neue Ausbildungsmöglichkeit informiert ist. Vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen der Branche ist eine Initiativbewerbung mit Referenz zum neuen Ausbildungsgebiet empfehlenswert.

Wie lang ist die Ausbildung zum Kaufmann für E-Commerce?

Die E-Commerce-Ausbildung folgt dem klassischen Ausbildungssystem. Eine unverkürzte Ausbildung nimmt drei Jahre in Anspruch. Der Verlauf wird über das Dual-System abgewickelt. Die Auszubildenden arbeiten somit im Unternehmen und besuchen die Berufschule.

Info
Es ist wichtig, dass im Unternehmen eine oder mehrere Personen mit dem notwendigen Fachwissen aktiv sind. Für eine neu eröffnete Abteilung ist es daher unumgänglich, qualifizierte Arbeitskräfte zu beschäftigen. Es ist möglich, die benötigten Qualifikationen durch die Handelskammer bestätigen zu lassen.

Die E-Commerce-Ausbildung folgt dem klassischen Ausbildungssystem. Eine unverkürzte Ausbildung nimmt drei Jahre in Anspruch. (#02)

Die E-Commerce-Ausbildung folgt dem klassischen Ausbildungssystem. Eine unverkürzte Ausbildung nimmt drei Jahre in Anspruch. (#02)

Wer kann die Ausbildung zum Kaufmann für E-Commerce antreten?

Die Ausbildung steht zu Schulabgängern aller Schulformen offen. Mit Blick auf die Fokuspunkte dieses kaufmännischen Berufes mit Spezialisierung, sollten gute Kenntnisse in den folgenden Bereichen vorhanden sein:

  • Mathe
  • Deutsch
  • Englisch

Das berufsbezogene Fachenglisch spielt für das Verständnis der Materie eine große Rolle. Unzureichende Englischkenntnisse erschweren das Erlernen dieser Materie. Allerdings ist es nicht zwingend notwendig, die Fremdsprache fließend zu beherrschen. Mit Blick auf die Möglichkeit, mit internationalen Kunden und Partnern zu arbeiten, ist es aber ohne Frage von Vorteil.

Für wen eignet sich der Beruf Kaufmann im E-Commerce?

Wer sich für den Bereich E-Commerce und Online-Handel begeistern kann, der ist hier an der richtigen Adresse. Welche Trends gibt es zu entdecken? Wie lassen sich umsatzsteigernde Ideen umsetzen? Und welche technischen Neuentwicklungen sind relevant für den Erfolg des Unternehmens? Auch eine Affinität zum betriebswirtschaftlichen Zweig des Handels ist nützlich. Besteht Interesse daran, aus Zahlen und Fakten einen Sinn herzustellen? Analytisches und logisches Denken sind dafür besonders gefragt. Eine gute Kommunikationsfähigkeit sollte ebenfalls vorhanden sein. Ein freundlicher wie professioneller Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern ist ein fester Teil des Berufsalltags.

Der Job ist außerdem ein reiner Bürojob. Es gibt kaum Gelegenheit, seine Tätigkeit abseits des Computerbildschirms auszuüben. Dies sollte für die Wahl des Ausbildungsberufes unbedingt berücksichtigt werden.

Kaufmann für E-Commerce: Der Job ist ein reiner Bürojob. Es gibt kaum Gelegenheit, seine Tätigkeit abseits des Computerbildschirms auszuüben. (#03)

Kaufmann für E-Commerce: Der Job ist ein reiner Bürojob. Es gibt kaum Gelegenheit, seine Tätigkeit abseits des Computerbildschirms auszuüben. (#03)

Welche Fachbereiche umfasst der Ausbildungsplan?

Die Ausbildung hat mehrere Schwerpunkte zu bieten:

  • Nutzung von Online-Vertriebskanälen
  • Bewirtschaftung der Vertriebskanäle
  • Online-Marketing
  • Kaufmännische Steuerung und Kontrolle

Es gibt eine Reihe von Fähigkeiten, die während der Ausbildungszeit erlernt und perfektioniert werden müssen. So muss ein Kaufmann für E-Commerce in der Lage sein, einen passenden Online-Vertriebskanal zu wählen und diesen passend für die Branche einzusetzen. Auch für die Zusammensetzung des Waren- und Dienstleistungssortiments ist er zuständig. Rechtliche Bereiche wie die Vertragsabwicklung für den Online-Vertrieb sind ebenfalls zu erlernen. Ein zentraler Punkt ist die Kundenkommunikation. Hier stellt der Kaufmann für E-Commerce eine relevante Schnittstelle zwischen Kunden und Unternehmen dar. Das Online-Marketing muss überwacht, angepasst und für den Vertriebskanal gerecht implementiert werden.

Wie verläuft die Abschlussprüfung zum Kaufmann für E-Commerce?

Die Handelskammer plant, die Abschlussprüfung in zwei Teilen absolvieren zu lassen. Das erste Prüfungsmodul findet nach 18 Monaten statt. Die Prüfung deckt das Erlernte aus den ersten 15 Monaten der Ausbildung ab. Eine zweite Prüfung gibt es am Ende der Ausbildungszeit. Die zwei Teilergebnisse werden prozentual gegenübergestellt und formen entsprechend die Abschlussnote.

Video: Meine 5 Minuten – Kaufmann/Kauffrau im e-Commerce

Wie sind die Beschäftigungsaussichten für ausgebildete Kaufmänner für E-Commerce?

Aktuell entfallen rund zehn Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes auf den E-Commerce-Bereich. Experten gehen davon aus, dass sich diese Zahl bis zum Jahr 2020 verdoppeln wird. Dies ist ein exzellenter Indikator dafür, dass die Branche sich in einem rapiden Wachstum befindet. Es ist davon auszugehen, dass Unternehmen in Zukunft zunehmend auf speziell ausgebildete Fachkräfte setzen werden. So können die besonderen Ansprüche der Branche perfekt gedeckt werden.

Ausgebildete Kaufmänner und Kauffrauen für E-Commerce sind in der Lage, Unternehmen in vielen Bereichen zu unterstützen:

  • Online-Vertrieb
  • Ausbau von Online-Shops
  • Implementierung von Vertriebsstrategien

Dies gibt Unternehmen eine Vielzahl von Gründen, Beschäftigungsverhältnisse anzubieten.

Kann man sich als Kaufmann für E-Commerce fortbilden?

Die Handelskammer für den Deutschen Einzelhandel hat bereits ein umfassendes Konzept für eine Fortbildung erarbeitet. Nach ihrem Abschluss sollen die Absolventen in der Lage sein, den Fachwirt für E-Commerce anzustreben. Dieser ist gleichzusetzen mit einem Bachelorabschluss an der Hochschule, mit dem Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens. Noch befindet sich die Fortbildung allerdings in der Planungsphase. Es ist davon auszugehen, dass die ersten Absolventen im Jahr 2021 in der Lage sind, den Fachwirt zu beginnen.

Info
Es ist möglich, den Fachwirt in fachrelevanten Sparten anzuhängen:

  • Handelsfachwirt
  • Fachwirt für Vertrieb
  • Tourismusfachwirt
  • Fachwirt für Marketing
  • Betriebsfachwirt
 Nach ihrem Abschluss sollen die Absolventen in der Lage sein, den Fachwirt für E-Commerce anzustreben. (#04)

Nach ihrem Abschluss sollen die Absolventen in der Lage sein, den Fachwirt für E-Commerce anzustreben. (#04)

Wird es Abiturientenprogramme für die E-Commerce-Ausbildung geben?

Abiturientenprogramme beschreiben Modelle, die eine klassische Ausbildung mit einer Fortbildung kombinieren. Diese Programme sind im Handel weit verbreitet. Sie werden nach der Implementierung der Fachwirt-Fortbildungen auch für den E-Commerce angeboten. Allerdings muss die Grundlage für die Fachwirt-Fortbildung erst bundesweit koordiniert werden.

Das Kombinationsmodell ist darauf aufgebaut, dass die Ausbildung um Kaufmann für E-Commerce und die Qualifikation zum Fachwirt für E-Commerce beide innerhalb von drei Jahren abgeschlossen werden. Darüber hinaus ist es möglich, die Ausbildungsphase zu nutzen, um simultan den Ausbilderschein zu erhalten. Da der Onlinehandel sich in einem rapiden Wachstum befindet, ist davon auszugehen, dass diese Angebote gerne von Unternehmen bereitgestellt werden. Denn die Ausbildung produziert innerhalb von kurzer Zeit erstklassige Führungskräfte für den E-Commerce.


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