Die Schaeffler-Gruppe hat in ihrem Werk in Kappelrodeck eine beeindruckende Demonstration der Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Investitionen in Nachhaltigkeit geliefert. Durch die Implementierung eines intelligenten zentralen Kältekonzepts, entwickelt von technotrans, konnte das Unternehmen nicht nur auf das natürliche Kältemittel R290 (Propan) setzen, sondern auch eine besonders energieeffiziente Lösung schaffen. Dieses innovative Kältekonzept hat bereits als Vorbild für andere Schaeffler-Werke gedient und zeigt, wie Nachhaltigkeit in der Industrie erfolgreich umgesetzt werden kann.
Schaeffler-Gruppe: Hauptsitz in Herzogenaurach, weltweites Familienunternehmen
Die Schaeffler-Gruppe ist ein weltweit führendes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Herzogenaurach und rund 84.000 Mitarbeitern. In den Bereichen Bearings & Industrial Solutions, Vehicle Lifetime Solutions und Automotive Technologies engagiert sich das Unternehmen für die Transformation der Mobilität hin zu umweltfreundlichen Antrieben. Insbesondere der Unternehmensbereich Elektromobilität, der 2018 gegründet wurde, entwickelt Komponenten und Systemlösungen für elektrische Antriebe. Dabei liegt ein Fokus auch auf der Entwicklung von Schlüsselkomponenten für die Brennstoffzelle. Das Werk in Kappelrodeck gehört zu diesem Bereich und spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele von Schaeffler.
Um die Präzision in der Fertigung sicherzustellen, hat das Werk in Kappelrodeck eine stabile klimatische Umgebung geschaffen. Bisher wurden kleine Kühlgeräte für jede Bearbeitungsanlage verwendet, doch mit steigenden Anforderungen stießen diese an ihre Grenzen. Aus diesem Grund entschied sich das Unternehmen für ein neues Kältekonzept, das eine zentrale Kälteversorgung mit einer Container-Kühlanlage beinhaltet. Diese Lösung gewährleistet nicht nur eine effiziente Kühlung, sondern ermöglicht auch Energieeinsparungen und eine optimale Nutzung der Produktionsfläche.
Um die Produktionsprozesse unter Einhaltung einer stabilen klimatischen Umgebung abzusichern, hat Schaeffler ein neues Kältekonzept implementiert. Dabei wurde eine zentrale Kälteversorgung mit einer Container-Kühlanlage von technotrans gewählt. Durch den Einsatz des natürlichen Kältemittels R290 (Propan) und die besondere Energieeffizienz der Anlage konnte eine nachhaltige Ableitung der Wärmelast gewährleistet werden. Die Anlage bietet eine Startkälteleistung von 270 Kilowatt und ist für zukünftige Erweiterungen ausgelegt.
Schaeffler hat für sein Kältekonzept bewusst ein Kältemittel mit niedrigem Global Warming Potential (GWP) gewählt. Das natürliche Kältemittel R290 (Propan) weist ein GWP von nur 3 auf. Um Platz zu sparen und den Brandschutzanforderungen gerecht zu werden, wurde die Kälteanlage in einem Technikraum im Übersee-Container untergebracht. Diese Entscheidungen zeigen das Bestreben von Schaeffler, umweltfreundliche Lösungen zu implementieren.
Die Produktion in Kappelrodeck ist in drei Segmente unterteilt, wobei jedes Segment spezifische Anforderungen an die Prozesskühlung hat. Durch die Verwendung von zwei unterschiedlichen Kühlwasserkreisläufen konnte Schaeffler erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Darüber hinaus wurde die Prozesswärme effizient genutzt, um das Gebäude zu beheizen oder für andere Prozesse zu verwenden. Diese Maßnahmen tragen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduzierung der Betriebskosten bei.
Durch das effiziente Kältekonzept konnte die Installation am Schaeffler-Werk in Kappelrodeck optimal umgesetzt werden. Die Reduzierung der Betriebskosten ermöglichte es, die Investitionskosten langfristig auszugleichen. Kurze Produktionsunterbrechungen waren notwendig, um die Fertigungsmaschinen an das neue Kältenetz anzuschließen. Die vorinstallierten Komponenten im Container minimierten die Baustellenzeit erheblich. Schaeffler profitiert nun von Einsparungen beim Betrieb der Anlage und erhält Zuschüsse durch den Bund.
Das Schaeffler-Werk in Kappelrodeck hat das ambitionierte Ziel, der erste CO2-neutrale Standort des Unternehmens zu werden. Im Rahmen seines Energy Efficiency Programms strebt das Werk an, bis zum Jahr 2024 eine Energieeinsparung von knapp 1,5 Gigawatt-Stunden zu erreichen. Durch die Nutzung natürlicher Kältemittel und regenerativer Energien setzt Schaeffler einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und zeigt sein Engagement für den Klimaschutz.
Die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Schaeffler-Gruppe und technotrans hat bereits zu sechs erfolgreichen gemeinsamen Projekten geführt. Durch die enge Kooperation konnte die Optimierung, Nachhaltigkeit und Effizienz am Standort Bühl deutlich verbessert werden. Um diesen positiven Trend fortzusetzen, sind bereits weitere Projekte in Planung. Ein herausragendes Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung der Energietransformation ist die zentrale Kälteversorgung in Kappelrodeck, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch mit vielen Vorteilen verbunden ist.