Wer auf die Idee kommt, gewerblich Spiele zu veranstalten, muss zuerst eine Menge gesetzlicher Hürden meistern, denn das Eröffnen eines Casinos ist nicht jedermann erlaubt.
Erlaubnisfreiheit möglich?
Ehe wir zu den verschiedenen gesetzlichen Regelungen kommen, sollten wir erwähnen, dass auch Spiele veranstaltet werden können, die erlaubnisfrei sind. Dabei ist aber die Grenze von maximal 60 Euro zu beachten. Belaufen sich die möglichen Gewinne auf einen Maximalbetrag von 60 Euro (meist bei Warengewinnen der Fall), so brauchen Sie für die Eröffnung Ihrer Spielbank keine Erlaubnis.
Wichtig zu wissen: Eine Erlaubnis ist immer an eine Person und an einen bestimmten Veranstaltungsort gebunden!
Online oder stationär selbstständig machen?
In den letzten Jahren geht der Trend ganz eindeutig zu den Online-Casinos, die deutlich höhere Gewinne einfahren, während die Umsätze in den gewöhnlichen Spielotheken und Spielbanken kontinuierlich sinken. Rein finanziell gesehen dürfte das Online-Casino daher deutlich günstiger sein. Auch das Vermarktungspotenzial ist deutlich größer. Online-Spiele können für das Internet und damit die Nutzung am Rechner ebenso angeboten werden wie für die Nutzung per Tablet und Smartphone.
Sie sind damit orts- und zeitunabhängig nutzbar und haben eine deutlich größere Reichweite als ein stationäres Casino. Allerdings ist die rechtliche Seite nicht ganz unproblematisch.
Doch auch ein stationäres Casino unterliegt strengen rechtlichen Bestimmungen und einer erheblichen Kontrolle, wobei selbige in den letzten Jahren noch deutlich verschärft worden ist. Ein stationäres Casino sollte jedoch in direktem Einzugsgebiet einer Großstadt liegen: Bei Neueröffnung im ländlichen Raum kann von Anfang davon ausgegangen werfen, dass sich die Umsätze im niedrigen Bereich bewegen werden. Hier fehlt einfach die Laufkundschaft, aus der Stammkunden werden.
Somit zeigt sich, dass sowohl das Online-Casino als auch die stationäre Spielhalle Vor- und Nachteile haben, wie auch auf https://www.sportwette.net zu erfahren ist.
Video: Glücksspielmonopol in Deutschland gekippt – Glücksspielstaatsvertrag nichtig
Voraussetzungen für den Start in die Selbstständigkeit
Zusammengefasst: Die rechtlichen Voraussetzungen für den gewerblichen Betrieb eines Casinos sind nicht eben gut zu durchschauen und teilweise so kompliziert, dass es nicht verwundert, dass viele Casinos am Rande der Legalität schweben.
Grund für die komplizierten Regelungen sind die verschiedenen Behörden und Ämter, die hier involviert sind. Landesrecht, EU-Recht und Bundesrecht kollidieren miteinander und verkomplizieren die Anwendbarkeit des Glücksspielstaatsvertrags als zentrale Lösung.
Der Glücksspielstaatsvertrag regelt die Durchführung von Glücksspielen, unterliegt aber ständigen Änderungen. Diesen Änderungen ist eines gemein: Wirkliche Klarheit schaffen sie nicht!
Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag, der ab 2018 in Kraft ist, bekommen Sportwettenanbieter eine vorläufige Lizenz. Das gilt aber nur, wenn sie sich bereits um eine Konzession beworben hatten und alle rechtlichen Anforderungen erfüllen. Casinos und Lotterien profitieren davon nicht, sie unterliegen auch weiterhin dem Glücksspielmonopol des Staates.
Das bedeutet: Angebot und Teilnahme am Glücksspiel, für das keine Lizenz vorliegt, sind verboten. Erlaubt sind aber die staatlichen Casinos und die Anbieter, die bisher schon eine Konzession hatten. Die Kontrolle über die Casinos ist damit deutlich einfacher, wird aber wiederum durch die Anbieter, die ihren Sitz im Ausland haben und hier online ihre Leistungen anbieten, erschwert.
Video: Online Casino Geld verdienen – Mit MyADSino OHNE Trick Geld generieren
Problemfall Online-Glücksspiel
Innerhalb der Europäische Union gilt die Dienstleistungsfreiheit, daher dürfen alle Unternehmen ihre Leistungen innerhalb der EU anbieten. Theoretisch müsste das auch für Unternehmen gelten, die über eine gültige Lizenz für das Glücksspiel verfügen und ihre Leistungen online in Deutschland zur Verfügung stellen. Das Glücksspielmonopol Deutschlands kollidiert aber mit dieser theoretischen Ansicht und auch die neuerliche Versuche, derartige Diskrepanzen zu regulieren, werden nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Da momentan noch konkrete Regelungen fehlen, werden vorhandene Online-Glücksspiele in Deutschland zugelassen, auch wenn keine deutsche Lizenz vorliegt. Nachteilig ist das nur für die Spieler, denn sie sind rechtlich nicht abgesichert und können sich nicht juristisch wehren, falls sie um ihren Gewinn betrogen werden. Denn: Gewinne aus Wetten und Glücksspielen sind eigentlich einklagbar.
Das gilt aber nur, wenn die Spiele auch legal waren! Um zu wissen, wo nicht mit Problemen zu rechnen ist, ist diese Übersicht über erlaubte gewerbliche Spielvermittlerinnen sehr hilfreich und gibt eine Orientierung für Spieler an die Hand, die ihre Gewinne in jedem Fall ausgezahlt haben wollen (notfalls per rechtlicher Vorgehensweise).
Gründung einer stationären Spielhalle als selbstständige Existenz
Die Glücksspielbranche boomt, denn mit den Träumen vom großen Geld lässt sich nun einmal selbiges machen. Rechtlich gesehen ist die Gründung einer eigenen Spielhalle unbedenklicher, wenn auch an gewisse Auflagen gebunden. Zum einen muss dafür eine behördliche Genehmigung vorliegen, zum anderen braucht der Gründer eine Aufstellgenehmigung für die Spielgeräte, die eine Gewinnmöglichkeit bieten.
Darüber hinaus ist die Gewerbeordnung maßgeblich, denn hier sind die Anforderungen genannt, die für die Eröffnung einer Spielhalle maßgeblich sind. Sie sind in §§ 33 c ff. GewO geregelt und nennen unter anderem folgende Punkte:
- Sachkundenachweis: Die Kenntnisse zu Spieler- und Jugendschutz müssen durch eine Prüfung bei der IHK nachgewiesen werden.
- Es muss ein Sozialkonzept vorgelegt werden, aus dem Maßnahmen gegen die Glücksspielsucht hervorgehen.
- Der Gründer muss persönlich zuverlässig sein (positives polizeiliches Führungszeugnis, keine negativen Schufa-Einträge).
- Der Gründer darf in den letzten drei Jahren nicht rechtskräftig verurteilt worden sein.
Als Rechtsform sollte die GmbH gewählt werden, denn diese bietet die besten Möglichkeiten zum Minimieren des eigenen Risikos (Haftungsbeschränkung).
Wichtig ist des Weiteren für einen Gründer, der ein stationäres Casino aufbauen möchte, dass er die nötigen Räumlichkeiten bieten kann. Das heißt, diese müssen alle gesetzlichen Anforderungen an derartige Räume erfüllen: Brandsicherheit, Umwelteinwirkungen (u. a. Beeinträchtigungen durch Lärm), Fluchtwege und weitere Aspekte sind zu beachten.
Vor der Inbetriebnahme des Casinos steht daher die Abnahme der Räumlichkeiten durch die zuständige Behörde, die Grundrisse und Gegebenheiten vor Ort prüft. Zu beachten ist, dass es in vielen Bundesländern Mindestabstandsgrenzen zu anderen Spielhallen gibt. Diese müssen unbedingt eingehalten werden!
Ablauf des Genehmigungsverfahrens
Das Antragsformular für die Erlaubnis, Spiele mit der Möglichkeit zum Gewinn als Gewerbe veranstalten zu können, ist bei der örtlichen Gemeinde zu bekommen. Hier wird zudem über alle nötigen Unterlagen aufgeklärt, die unter anderem die folgenden sein können:
- Kopie des Personalausweises
- Nachweis der Rechtsform-
- der persönlichen Zuverlässigkeit- Un
- bedenklichkeitsbescheinigung des Bundeskriminalamtes
Zusätzlich zu den genannten Unterlagen können noch einige mehr hinzukommen, die im Einzelfall erfragt werden können. Die Kosten für das Genehmigungsverfahren richten sich übrigens nach den Gebührensätzen, die für die jeweilige Gemeinde gelten.
Das Antragsformular wird verwendet, wenn es um die Anmeldung einer juristischen Person geht. Dazu gehören die persönlichen Unterlagen, die dann nachgereicht werden müssen. Wichtig: Nicht nur der Gründer muss sich hier ausweisen bzw. seine Unterlagen einreichen, sondern alle Personen, die zur Geschäftsführung berechtigt sind. Außerdem ist für eine GmbH oder eine andere juristische Person ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister beizubringen.
Findet die Gründung als Personengesellschaft statt, so muss jeder geschäftsführende Gesellschafter eine Erlaubnis beantragen (Einrichtung des Antrags inklusive aller persönlicher Unterlagen). Die Personengesellschaft selbst ist nicht erlaubnisfähig!
Nach Einreichen des Formulars hießt es, auf Rückfragen zu warten bzw. auf den Bescheid. Ist dieser positiv ausgefallen, können die Spiele beginnen!
Fazit: Online oder stationär selbstständig machen?
Die Schwierigkeiten in Bezug auf rechtliche Regelungen einmal außen vor gelassen, liegt die Entscheidung auf der Hand: Besser online gründen! Die Möglichkeiten sind vielfältig, es können viele Spiele und damit höhere Gewinne angeboten werden. Das wiederum lockt Spieler, die sogar von der ganzen Welt aus Zugriff auf die Spiele haben. Sie spielen weder von der Zeit noch vom Ort abhängig und spülen damit mehr Geld in die Kassen des Betreibers.
Umgekehrt sind hohe rechtliche Hürden zu meistern, und ob in der Zukunft eine Lizenz aus Malta noch anerkannt wird oder ob es nicht diesbezügliche Beschränkungen geben wird, steht noch in den Sternen. Ein Mittelding dürfte die stationäre Gründung sein, die gleichzeitig online an den Start geht und damit eine deutlich größere Reichweite besitzt.
Doch auch hierbei gilt, dass alle rechtlichen Hürden zu beachten sind und dass die Spiele erst beginnen können, wenn sämtliche Erlaubnisse vorliegen. In jedem Fall steht vor der Gründung die genaue Information und diese ist weitaus umfassender nötig als bei den meisten anderen Existenzgründungen.
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