11+1 Shitstorms, die Sie diesen Monat verpasst haben

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VW Shitstorms im Netz ebbt ab, stattdessen hagelt es Liebesbekundungen „Ich möchte kein anderes Auto fahren als meinen VW-Golf“ – solche Liebesbekundungen an Volkswagen nach dem Abgasskandal häufen sich. Dabei kann VW vom Konkurrenten Mercedes und dessen Erfahrungen nach einem Shitstorm, verursacht durch ein Elch-Test-Desaster, noch viel lernen.

Der Abgas-Skandal wird VW noch über Jahre hinweg beschäftigen – das nutzen andere Unternehmen bereits erfolgreich für sich aus. Die manipulierten Abgaswerte haben VW stark geschädigt, aus den USA drohen hohe Strafen und auch die Politik hat sich eingeschaltet. Den treuen Fan stört es wenig. VW Fans schwören nach dem ersten Shitstorm ihrem VW für immer und ewig Treue.

Riester Anbieter Fairr erlebt Shitstorm auf Facebook

Fairr-Geschäftsführer Jens Jennissen musste sich diesen Monat auf Facebook dazu rechtfertigen, warum er seine Kunden duzt und verursachte damit einen Shitstorm. Der Hintergrund: Er begründete das mit folgender Aussage: „Wir kommen nicht aus der Vertriebs- oder Versicherungsbranche“. Das klingt zwar zunächst einmal fair(r), aber diese Steilvorlage rief zahlreiche Kritiker auf den Plan. Michael H. schrieb: „Da habt ihr es wohl fairrissen“. Und Tim W. dazu: „Wer möchte seine eigene Existenz im Alter in die Hände dreier Jungspunde legen? Drei Personen, die bestimmt beste Absichten haben, aber denen eben eine der wichtigsten Grundlagen für dauerhaft richtige Entscheidungen fehlt: Erfahrung“. Daraus gelernt haben die Fairr-Gründer auch einiges: Sie halten sich nun aus der Facebook-Diskussion raus.

Lokal erntet Shitstorm nach Aufruf zur „Rastafarisierung“

Die britische Restaurantkette Turtle Bay ist für ihr karibisches Essen bekannt. Doch nach einer eigenwilligen Marketing-Aktion sieht sie sich mit einem Shitstorm konfrontiert. Das Unternehmen hatte Kunden und Fans via Twitter dazu aufgerufen, Porträtfotos einzusenden, um sie per Bildbearbeitungsprogramm „rastafarisieren“ zu lassen. Dass nun die Gesichter in Fotos von Karibikbewohner mit Rastafarifrisuren eingearbeitet wurden, fanden nicht alle lustig – einige Kunden fühlten sich rassistisch beleidigt und herabgewürdigt.

Auf Facebook tobt Shitstorm wegen Bewertungs-App „Peeple“

Bald soll es eine App geben, mit der ein jeder andere Menschen bewerten kann – ohne Erlaubnis derselben. Bereits jetzt sorgt die Applikation „Peeple“ aus dem Silicon Valley für Furore. Das bekannte Konzept einer Sternebewertung für Hotels und Restaurant will „Peeple“ nun auch auf Menschen übertragen. Da die Teilnahme nicht freiwillig ist und der Bewertete nicht sein Einverständnis erklären muss, fegt bereits ein Shitstorm der Sondergüte über die Unternehmens-Facebook-Seite. Unter anderem können nämlich auch Ex-Partner bewertet werden.

Augsburger Sportgeschäft verkauft Pelzjacken – und löst damit einen Shitstorm aus

Immer mehr Menschen sind gegen den Verkauf von Echtpelz an Kleidung & Co. So setzen sich nicht nur Tierschutz Organisationen gegen das Töten von Tieren für Pelzprodukte ein, sondern auch immer mehr Prominente und User der sozialen Medien. Sie weisen durch Kommentare und Bilder auf die Problematik des Pelzgeschäfts hin und sagen ganz klar „Nein zum Pelz„. Ein bekanntes Augsburger Sportgeschäft handelte sich deswegen einen Shitstorm ein, als ein Kunde die aktuelle Herbst-Winterkollektion fotografierte und diese auf der Facebook-Seite des Sportgeschäfts veröffentlichte. Unter dem Bild hagelte es Vorwürfe und Kritik, die bislang fast ausschließlich positiven Bewertungen sanken dramatisch. Doch anstatt einzulenken, verkündetet die Geschäftsführung von , dass die Pelzprodukte aus tierschutzgerechter Haltung stammen würden. Dieses Statement löste eine neue Empörungswelle aus, da Pelze nicht tierschutzgerecht hergestellt werden können. Zwischenzeitlich erklärte die Geschäftsleitung, sämtliche Pelzprodukte aus dem Sortiment zu nehmen, was seitens der Community sofort mit Wertungen wie „Super!“, „Fortschrittlich“ goutiert wurde.

Victoria’s Secret Bildbearbeitungspanne löst Shitstorm aus – Wo ist die eine Pobacke hin?

Ein Photoshop-Experte des Wäsche-Labels „Victoria’s Secret“ hat auf Facebook einen Shitstorm fabriziert, da er einem Model die linke Pobacke wegretuschierte. Dabei ist der Unterwäsche-Fabrikant bekannt für seine kurvigen Models mit perfekter Figur. Unerwünschte Abweichungen von der Norm verschwinden anscheinend dank dem Bildbearbeitungsprogramm Photoshop. Doch bei besagtem Foto wurde zu viel wegretuschiert und das hübsche Modell hatte auf einmal nur noch eine Pobacke.

Ironischer Werbespot der Fluglinie erntet Shitstorm

Für die Fluglinie Emirates warb Jennifer Aniston in einem neuen Werbespot – und erntete mit der Frage nach einer Dusche nur Gelächter. Doch der ironische Werbespot scheint beim Publikum nicht lustig rüber zu kommen. Stattdessen hagelt es von aufgebrachten Fans Beschimpfungen, unter anderem wird Aniston als Snob bezeichnet.

Shitstorm gegen TV Sender Pro 7

Vor einiger Zeit erhielt die Bloggerin Christine („lilies diary“) von der Pro 7 Taff Redakteurin Sybille einen Anruf: Man arbeite geraden an einem Artikel über Snapchat und suche jemanden, der beim Experteninterview helfe. Da die Bloggerin Snapchat Userin ist, sagte Christine zu. Sie vertraute der Redakteurin und ließ diese mit Ton- und Kameramann in ihre Wohnung. Christine sollte auf Geheiß der Redakteurin in ihrer Wohnung snappen – herausgekommen ist ein Taff-Beitrag, in dem behauptet wird, Christine sei süchtig nach dem Snapchat, würde sich von der Außenwelt abschotten und täglich sechs Stunden snappen. Für diese Lügengeschichte erntet Pro 7 jetzt einen Shitstorm.

DM Spendenaktion für kurdischen Verein sorgt für Welle der Empörung

Die Drogeriekette dm hat durch eine geplante Spendenaktion einen Shitstorm und eine Welle der Empörung ausgelöst. Mit dem Spendenaufruf würde das Unternehmen die Terrororganisation PKK unterstützen. Das zumindest behaupten viele Deutschtürken und machen ihrer Wut in den sozialen Netzwerken Luft. Unter anderem rufen sie zum Boykottieren der Drogeriekette auf. Die Spendenaktion sollte anlässlich des zehnten Geburtstags einer Filiale stattfinden und die Einnahmen dem Verein „Kurdische Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V.“ zufließen.

Jugendportal „Bento“ ließ einen Account auf Twitter sperren – seitdem tobt ein Shitstorm

Eigentlich sollte das neue Jugendportal Bento hip und ironisch rüberkommen. Das Portal ist ein Abkömmling von Spiegel Online und musste in letzter Zeit viel Kritik einstecken. Die Themen seien zu verkrampft jugendlich. Auf Twitter wurde ein Satireaccount ins Leben gerufen, der fiktive Überschriften postete. Beispielweise: „Flüchtlingsheime anzünden: Wir haben den neuen Ekel-Trend ausprobiert“. Dieser Account namens @bento_is_hip wurde von zwei Usern ins Leben gerufen, darunter Matthias Seier, der gegenüber den Stuttgarter Nachrichten aussagte, dass er von Bento und Co extrem enttäuscht sei. Denn Bento würde guten Journalismus zugunsten mehr Likes und mehr Klicks aufgeben.

Bibi-Phone der Telekom: Shitstorm über Twitter

Das neue „Bibi-Phone“ der Telekom ist eine Version des Sony Xperia M4 Aqua mit einem Bild des deutschen YouTube-Stars Bianca Heinicke auf der Rückseite und einigen vorinstallierte Videos und Bildern. Die Reaktionen auf das Handy für Fans von Bibi fallen allerdings sehr negativ aus, denn die meisten User halten das Smartphone für überzogene Geldschneiderei.

Findmyhome erntet Shitstorm nach falschen Zahlen im immoflash

In Wien liegt der durchschnittliche Gesamtpreis für einen Neubau bei 5.093 Euro – doch findmyhome behauptete über 6.000 Euro und verursacht damit einen Aufschrei im immoflash. Nach Auskunft des Geschäftsführers Bernd Gabel-Hlawa hätte es sich bei dieser Falschmeldung um einen Fehler der PR-Agentur gehandelt.


Bildnachweis: © unsplash.com – Curious Bino

Über den Autor

Hans-Jürgen Schwarzer leitet die Content-Marketing-Agentur schwarzer.de. Als Marketer, Unternehmer und Verleger in Personalunion wie auch als leidenschaftlicher Blogger gehört er zu den Hauptautoren von startup-report.de und industry-press.com. Innerhalb seiner breiten Palette an Themen liegen dem Mainzer Lokalpatriot dabei „ausgefallene“ Ideen und technische Novitäten besonders am Herzen.

1 Kommentar

  1. Heutzutage ist keiner mehr vor einem solchen Malheur sicher. Die Gesellschaft ist vielschichtiger geworden und dadurch steigt auch das Risiko, „danebenzuhauen“. Manchmal frage ich mich dann doch, ob die Verantwortlichen sich der Reichweite solcher Aktionen bewusst sind …

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