Aerzen: Kläranlage Isny reinigt phosphatfrei

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AERZEN verfolgt das Vorhaben, dem gesamten süddeutschen Raum eine gute Abwasserreinigung zu bieten, seit Jahren mit Erfolg. Nun kann auch die Kläranlage Isny erneut punkten.

AERZEN: Meilenstein Kläranlage Isny

Die Aerzener Maschinenfabrik hat wieder einmal Geschichte geschrieben: Die Kläranlage Isny stellt diesen Meilenstein dar und erweist sich als phosphatfreie Reinigungsanlage für Abwasser. Die gemessenen Phosphatwerte liegen im Jahresmittel rund zwei Drittel unter den Werten, die gesetzlich erlaubt sind. Nur noch 0,1 mg je Liter werden hier gemessen, damit kann das gereinigte Abwasser aus der 50.000 EGW-Anlage in das größte Trinkwasserdepot Süddeutschlands eingeleitet werden.

Es gelangt in den Bodensee. Nicht direkt, denn zuerst wird es in den Fluss Untere Argen eingeleitet und von hier aus kommt das ehemalige Abwasser in den Bodensee. Ausschlaggebend dafür ist die vierte Reinigungsstufe und diese wiederum wird durch AERZEN maßgeblich beeinflusst. Die Maschinenfabrik übernimmt hier wichtige Prozessfunktionen mit seiner Gebläsetechnik.

Die Geschichte der Abwasserreinigung in Süddeutschland reicht lange zurück und wird bereits seit 1986 zwischen Bayern und Baden-Württemberg vertraglich geregelt. Danach unterschrieben Franz-Josef Strauß und Lothar Spät den Staatsvertrag, der die Grundlage für die Kläranlage Isny bilden sollte. Durch die Technologien der Aerzener Maschinenfabrik wurde eine hochmoderne Anlage geschaffen, die über die Landesgrenzen hinweg für ihre saubere und zuverlässige Arbeit bekannt ist.

Das Einzugsgebiet der Kläranlage reicht weit: Rund 160 km² sind es, die im Abwasserzweckverband Isny-Weitnau zusammengefasst sind. Investitionen werden je nach Verursacher aufgeteilt, wobei ein Drittel der Gemeinde Weitnau zugeschrieben werden, zwei Drittel der Gemeinde Isny. Dabei stellen sich hier besondere Herausforderungen dar, weil unmittelbar der Trinkwasserspeicher Bodensee vor der Tür liegt. Die Einleitwerte, die hier eingehalten werden müssen, sind entsprechend niedrig.

Folgende Werte wurden bislang erreicht:

  • CSB Wert 12 mg/l
  • Stickstoff 7 mg/l
  • Phosphor am Auslauf zum Vorfluter 0,12 mg/l

Diese Werte entsprechen den Vorgaben für die Wasseraufbereitung. Nun folgt aber die vierte Reinigungsstufe. Bei der wird dreiwertiges Eisensalz zum Abwasser gegeben, damit löst sich das enthaltene Phosphat aus. Es entstehen Flocken aus Eisenphosphat. Diese wiederum werden mit Quarzsand und Anthrazit als zweistufigem Filter eliminiert. Spätestens nach 24 Stunden wird mit einer Wasser-Luft-Kombination gespült.

Diese vierte Reinigungsstufe wird mit zwei Drehkolbengebläsen von AERZEN realisiert. Durch die vorhandenen Filterkerzen blasen die Aggregate Luft in das Becken und verwirbeln das Filtermaterial mit dem Eisenphosphat. Da Quarzsand und Anthrazit unterschiedliche Gewichte haben, lagern sie sich nach dem Spülen wieder in ihrer vorgegebenen Schicht ab. Das Eisenphosphat aber wird ausgespült und verlässt das Becken über einen speziellen Ablauf. Es wird später der Kläranlage erneut zugeführt.

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Informationen zum weiteren Vorgehen

Der Service von AERZEN bezieht sich nicht allein auf die Verwirbelung und Filterung in der Kläranlage. Auch die Trocknung des Klärschlamms stellt sich als Aufgabe dar, wobei für die Reinigung Wärme benötigt wird. Diese Wärme wiederum wird im Laufe des Reinigungsprozesses gewonnen. Auch hierbei punktet AERZEN, denn das Unternehmen bietet Systemlösungen an: Beim Einsatz von Druckluft entsteht in jedem Fall Wärme, die wiederum mit Rohbündelwärmetauschern zurückgewonnen werden kann.

Diese thermische Energie, die dabei zur Verfügung steht, kann zum Beheizen des Betriebsgebäudes genutzt werden. Auch die Aufbereitung des Warmwassers kann über diese Rückgewinnung der Wärme erfolgen. Künftig wird davon ausgegangen, dass die thermische Energie auch bei der Trocknung eine große Rolle spielen wird.

Ebenfalls wichtig wird in der Zukunft sein, dass die Eigenenergieversorgung der Unternehmen berücksichtigt wird. Auf dem Dach der Kläranlage Isny ist dafür eine Photovoltaik-Anlage installiert worden, die zusammen mit dem Blockheizkraftwerk grünen Strom erzeugt. Das Heizkraftwerk sorgt für die optimalen Temperaturen der Geräte, seine Wärme wird in den Faulturm gelenkt.

Informationen von AERZEN zufolge liegt der Fokus aber auch auf der ausreichenden Belüftung der Belebungsbecken, die wiederum über Turbogebläse und Drehkolbengebläse vorgenommen wird. Der Grundlastbereich der Kläranlage kann mit der so bereitgestellten Energie vollständig abgedeckt werden. Das Besondere ist daran die sehr hohe Energieeffizienz, die laut Informationen von AERZEN keine Selbstverständlichkeit ist.

Somit bleibt festzuhalten, dass das dank der jahrelangen Erfahrung des Unternehmens immer wieder neue Technologien Einzug halten können und nun auch in der Abwasseraufbereitung auf vorbildliche Weise eingesetzt werden. Es geht hier vor allem um die Themen der Energieeffizienz, um die Rückgewinnung von Phosphaten und um die Reinigung des Wassers.

Plastikverbindungen werden durch die Technik von AERZEN zuverlässig aus dem Wasser gefiltert. Schon in der Geschichte hat das Unternehmen immer wieder neue Wege gefunden, um mit den Herausforderungen der aktuellen Zeit klarzukommen.

Jetzt muss es darum gehen, Energiegewinnung und Umweltschutz zu vereinbaren und dabei zum Beispiel auch das Wasser wirksam von verschiedenen Rückständen (unter anderem von Medikamenten) zu reinigen. Welche Folgen Rückstände im Wasser haben können, ist derzeit noch nicht bekannt, doch AERZEN will versuchen, Wege zu finden, um Schadstoffe zu eliminieren, ehe sie doch einen Schaden anrichten können, der heute noch nicht absehbar ist.

Das Thema Wasseraufbereitung spielt für AERZEN eine übergeordnete Rolle und so wird ein umfassender Service für diesen Bereich angeboten.  ( Foto: Shutterstock- Avatar 023)

Das Thema Wasseraufbereitung spielt für AERZEN eine übergeordnete Rolle und so wird ein umfassender Service für diesen Bereich angeboten. ( Foto: Shutterstock- Avatar 023)

AERZEN bietet umfassenden Service in der Wasseraufbereitung

Das Thema Wasseraufbereitung spielt für AERZEN eine übergeordnete Rolle und so wird ein umfassender Service für diesen Bereich angeboten. Derzeit bietet das Unternehmen zum Beispiel Informationen zu seinem Angebot „Performance³“. Bei diesem geht es darum, die Belüftung von Kläranlagen bedarfsgerecht auszuführen, denn die Belüftung hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Energieverbrauch der gesamten Anlage.

Im Fokus steht die biologische Belüftung, die rund 60 bis 80 Prozent des gesamten Energieverbrauchs ausmacht. Das Einsparpotenzial ist jedoch groß, wenn Betreiber auf das Know-how des Spezialisten setzen.

Schon in der Geschichte hat AERZEN neue Maßstäbe gesetzt, was die Energieeffizienz in Belebungsbecken angeht. „Performance³“ bietet nun eine optimierte Gebläseleistung, die sich perfekt an Lastschwankungen und Grade der Verschmutzung anpassen kann.

Die neue Technologie bietet die Möglichkeit, die Technologien auf individuelle Anforderungen zu optimieren. Dafür eignen sich drei Gebläsetechnologien, die miteinander in Kontakt stehen. Ihr Zusammenspiel muss optimiert werden, damit die maximale Effizienz erreicht werden kann.

Video: Funktionsweise einer Kläranlage – Lehrfilm


Auch die Luftversorgung in modernen Kläranlagen spielt für AERZEN eine Rolle. Sie ist auf die größtmögliche Verfügbarkeit ausgerichtet und muss auch lange Wartezeiten überstehen können. AERZEN kam daher auf die Idee, für die Lagerung in den Turbogebläsen nicht auf Öl oder andere Schmiermittel zu setzen.

Hier ist der Kontakt mit Luft weitaus sinnvoller, dachten sich die Ingenieure und schufen eine robuste und effiziente Lagerungsmöglichkeit. Die Luftlagerung steht damit im Kontrast zur Magnetlagerung, die dafür Sorge tragen soll, dass hohe Drehzahlen auch ohne mechanische Lagerung bewältigt werden können.

Wechseln die Betriebsbedingungen aber, wird das Regelsystem einer herkömmlichen Magnetlagerung auf eine harte Probe gestellt und es kommt nicht selten zu Sicherheitsabschaltungen des Systems. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung wäre nötig, doch diese steigert die Lebenszykluskosten um ein Vielfaches.

AERZEN setzt daher auf die innovative Luftlagerung, die für eine berechnete Lagerungsdauer von 80.000 Betriebsstunden konzipiert worden ist. Wieder einmal werden neue Standards durch das Unternehmen gesetzt.

Zudem zeigen weitere Lösungen von AERZEN, dass hier ein gebündeltes Know-how mit Innovationsfreude gepaart zu finden ist. So wurde auch der kompakteste und effizienteste Turbo entwickelt, der in der betreffenden Baugröße auf dem Markt ist.

Nun sind für den Turbo 13 statt der bisher nur acht Modelle erhältlich. Somit soll eine maximale Energieeffizienz erreicht werden. Im Verbundsystem lassen sich schon bis zu 30 Prozent Energie einsparen, der Wirkungsgrad liegt bei 80 Prozent.

Kontakt:
Aerzener Maschinenfabrik GmbH
Reherweg 28
31855 Aerzen
Telefon:+49 5154 81-0
Fax: +49 5154 81-9191
E-Mail: info@aerzener.de

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