Die Digitale Transformation ist die wohl wichtigste Aufgabe für Unternehmen, damit sie auch in Zukunft wettbewerbsfähig sind und ihre Zielgruppe bedienen können. Experten sehen den digitalen Wandel gar als Jahrhundertaufgabe, derer sich die Unternehmen annehmen müssen. Laut verschiedener Studien ist die Digitale Transformation auch durchaus ein Thema, mit welchem sich die meisten Firmen befassen. Doch eine Umsetzungsstrategie haben nur die wenigsten.
Fehler 1: Keine Strategie vorhanden
Häufig ist in Unternehmen keine Strategie vorhanden, wie die Digitale Transformation vorangetrieben werden könnte. Nicht umsonst sind es zwar etwa 80 Prozent der mittelständischen Unternehmen, in denen das Kerngeschäft digitalisiert wurde, jedoch nur etwa 50 Prozent, bei denen der Wandlungsprozess vollständig abgeschlossen wurde. Dabei sind sogar Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen erkennbar: Besonders strategisch gehen die Unternehmen aus der Internet- und Kommunikationsbranche vor, eher schlecht steht es im Handel. Viele Unternehmen bzw. Entscheider haben die Notwendigkeit des digitalen Wandels noch nicht erkannt bzw. gehen davon aus, dass eine Anpassung für ihr Unternehmen nicht nötig wäre. Dabei wird eine funktionierende IT-Struktur zum Markenzeichen und zum Wettbewerbsvorteil. Wer nicht auf die Digitale Transformation setzt, wird in vielen Bereichen ins Hintertreffen geraten. Daher muss auch das Marketing mit einbezogen werden. Die meisten Kunden wollen heute ein Produkt, das sich von bisher gekannten Produkten abhebt, das Produkt soll zum Markenerlebnis werden. Das ist natürlich nicht möglich, wenn eine Weiterentwicklung von vornherein negiert wird.
Fehler 2: Nicht zur Chefsache erklärt
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Die Digitale Transformation sollte unbedingt Chefsache sein. Natürlich kann der CEO eines Unternehmens die Umwandlung der Strukturen und Prozesse nicht allein vornehmen. Doch er sollte die Verantwortung dafür auch nicht einfach abgeben. Er muss dafür Sorge tragen, dass die Digitalisierung oberste Priorität hat und dass entsprechende Veränderungen im Unternehmen auch durchgesetzt werden. Neuerungen sowie eine Neuausrichtung des Unternehmens sind immer Sache des Unternehmensführers. Es darf nicht davon ausgegangen werden, welchen Geschäftsinhalt das Unternehmen derzeit hat und womit es momentan Erfolg hat. Wichtig ist, was in Zukunft durch die Kunden und auf dem Markt gefragt wird. Haben dann die bestehenden Prozesse noch das Zeug dazu, überhaupt tragfähig zu sein? Anpassungen sollten daher rechtzeitig vorgenommen werden, denn nur so ist es möglich, veränderte Strukturen Stück für Stück in das Unternehmen zu integrieren und neue Abläufe zu testen. Die Flexibilität eines Unternehmens sowie dessen Anpassungsfähigkeit hängen maßgeblich davon ab, wie sich die Unternehmensführung verhält und wie offen diese Veränderungen gegenüber ist. Auch die Tatsache, dass ungefähr 80 Prozent der Unternehmen (Ergebnis der Studie von Crisp Research) auf die Hilfe von außen setzen und externe Dienstleister mit dem nötigen Know-how für die Digitale Transformation beauftragen, sollte zu denken geben.
Fehler 3: Kein passendes Personal vorhanden
Der eben angesprochene Fakt des fehlenden Fachpersonals ist einer der schwer wiegendsten Punkte bei der Umsetzung der Anforderungen an die Digitale Transformation. Vielfach sind die Mitarbeiter in der IT-Abteilung gar nicht so gut ausgebildet, dass sie sämtliche Prozesse und Strukturen verändern können. Es gilt daher, nicht zwingend auf die Hilfe von außen zu setzen, sondern die Anforderungen mit eigenem Fachpersonal so gut wie möglich abzudecken. Langfristig gesehen ist ein Unternehmen wettbewerbsfähiger und spart sogar Geld, wenn es intern Experten besitzt, die flexibel auf Veränderungen reagieren können und bestehende Prozesse umwandeln. Diese Experten sind mitten im Geschehen und können die Prozesse im Hinblick auf ihre Praxistauglichkeit beurteilen. Externes Fachpersonal benötigt immer eine gewisse Einarbeitungszeit, die das Unternehmen jedoch schon wieder Geld kostet.
Doch nicht nur bei der Einstellung der Mitarbeiter sollte auf ein entsprechendes Know-how geachtet werden. Auch die Führungsriege bzw. die Manager des Unternehmens sollten dementsprechend ausgewählt werden. Sie müssen eine gewisse Fachkenntnis mitbringen und das Thema Digitale Transformation sollte kein Neuland für sie sein. Flexibel und anpassungsfähig müssen sie natürlich ebenso sein. On-Demand-Services sind weitaus einfacher umsetzbar, auch die Skalierbarkeit des Unternehmens wird erhöht, wenn nicht nur neue Strukturen, sondern erstklassig ausgebildete Mitarbeiter und Manager im Unternehmen beschäftigt werden. Die Digitale Transformation stellt dann zwar immer noch eine Herausforderung, jedoch kein unüberwindbares Hindernis mehr dar.
Fehler 4: Schlechte Investitionsplanung
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Für die Digitalisierung ist immer noch Zeit, wenn das Budget wieder besser aussieht? Falsch – das Budget sollte besser dafür eingesetzt werden, andere Investitionen können warten. Denn ohne die Digitale Transformation sind die meisten Unternehmen nicht wettbewerbsfähig, der Markt wird sich ohne diese entwickeln. Laut der Studie von Crisp Research gibt zwar ein Großteil der Unternehmen an, dass die finanziellen Mittel zur Digitalisierung fehlen würden. Dennoch sollte das verfügbare Geld unbedingt in diesen Bereich investiert werden. Denn was nutzen moderne Produktionsanlagen, in die regelmäßig investiert wird, wenn der Markt sich gänzlich anders entwickelt? Da die Digitale Transformation als die wichtigste Aufgabe der Unternehmen gesehen wird, kommt auch kein Unternehmen darum herum. Es ist daher unbedingt ratsam, die Investitionsplanung unter Berücksichtigung der Ausgaben für Digitalisierung der Prozesse und Strukturen vorzunehmen.
Fehler 5: Einschränkung auf einen Bereich
In vielen Unternehmen ist die Digitale Transformation alleinige Aufgabe des Rechenzentrums. Die Verantwortung wird an diese Abteilung abgegeben und die Bereichsleiter müssen mit ihren Mitarbeitern versuchen, die neuen Prozesse und umgewandelten Strukturen umzusetzen bzw. diese überhaupt erst einmal zu entwickeln. Ergebnisse sollen am Ende vorhanden sein, auch sollen sämtliche Bereiche des Unternehmens davon profitieren. Viel sinnvoller wäre es doch, von Anfang an alle Abteilungen in die Entwicklung einzubeziehen. So ließen sich bestimmte Fehler in der späteren Umsetzung gleich vermeiden. Außerdem spielt hier durchaus ein psychologischer Effekt eine Rolle: Wenn alle Mitarbeiter in die neuen Prozesse eingebunden werden und ihre Ideen dazu beitragen können, wirkt sich das stets positiv auf das gesamte Unternehmen aus. Natürlich ist dies von der Größe des Unternehmens abhängig und von den jeweiligen Möglichkeiten. Idealerweise sind es wenigstens die Bereichsleiter, die zur Digitalisierung beitragen. Schließlich hat die Digitale Transformation am Ende Auswirkungen auf alle Prozesse und Strukturen im Unternehmen, daher sollte die Verantwortung für die Strategieentwicklung und –umsetzung nicht allein beim Rechenzentrum liegen.
Fehler 6: Alles bleibt beim Alten
Nur allzu oft wird in Unternehmen die Meinung vertreten, dass die Digitale Transformation doch keine Rolle spiele und die Firma bisher gut gefahren sei und der Erfolg für sich spreche. Doch weit gefehlt – wer jetzt nicht umdenkt, wird den Anschluss verpassen und selbst ins Hintertreffen geraten. Auch wenn nicht alle Maßnahmen umsetzbar sind, weil personelle oder finanzielle Mittel fehlen, so sollte auch bei kleinen und mittelständischen Betrieben eine spezielle Strategie entwickelt werden, die im Rahmen der unternehmenseigenen Möglichkeiten zur Digitalen Transformation beiträgt.
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