Digitalisierung in Unternehmen: Schon mal von CAQ gehört?

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Deutschlands Unternehmen, insbesondere die KMUs, tun sich schwer mit dem digitalen Zeitalter, das ist nichts Neues. Wo „Industrie 4.0“ nach wie vor allem ein vages Buzzword aus dem Internet ist, droht der Verlust des Anschlusses an das neue Zeitalter. Dabei bietet zum Beispiel moderne CAQ-Software jedem Unternehmen vielfältige Vorteile.

Scheu vor komplizierten Prozessen dominiert

Schon länger ist deutlich, dass sich Deutschland mit der digitalen Transformation schwer tut. Dies ist nicht unbedingt verwunderlich, denn in den Chefetagen der KMUs sitzen noch immer viele Entscheider, für die das Internet etwas ist, wo sie Flugtickets für die nächste Urlaubsreise kaufen und Fotos von den Enkeln bei Facebook anschauen. Die Unmengen an Akronymen wie ERP, CRM, DMS und CAQ schrecken da eher ab. Dies stellten auch die Unternehmensberater von Roland Berger fest, die den Umgang der deutschen Mittelständler mit ERP-Systemen gründlich unter die Lupe nahmen: Zu umfangreich, zu komplex und zu wenig benutzerfreundlich, lauteten die Klagen der Geschäftsführer. Dabei sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Lösungen auf dem Markt erschienen, die sich auf bestimmte Bereiche konzentrieren.

CAQ liegt im Trend

Qualitätsmanagement sollte in jedem Betrieb von großer Bedeutung sein – wer als Hersteller keine hochwertige effiziente Leistung abliefert, kann in der Regel nicht langfristig auf Märkten mit starker Konkurrenz überleben. Hier setzt die sogenannte CAQ-Software an, die Computer-Aided Quality Assurance. Jedes CAQ-System besteht aus einzelnen Modulen, die ganz auf die Bedürfnisse des eigenen Unternehmens angepasst werden können. Das CAQ-System stellt dabei nicht nur die interne Qualität der Betriebsabläufe und Produktion auf den Prüfstand, sondern auch die externe Qualität der Lieferanten. Weiterhin verfolgt es die Zahl der Reklamationen und Schäden und errechnet dadurch die Verluste. Ein effizientes Qualitätsmanagement verhindert hohe Kosten durch Rückrufe und Reklamationen und erleichtert die Qualitätsplanung.

Dies klingt zunächst kompliziert, doch am Beispiel der FMEA in der Automobilindustrie ist zu sehen, wie sehr moderne Software die Betriebsprozesse erleichtert: FMEA steht für „Failure Mode and Effects Analysis“ und kann zum Beispiel bei der Entwicklung eines neuen Motors eingesetzt werden. Schon während der Planung erörtert die Software alle potenziellen Schwächen und Risiken und zeigt Verbesserungsmöglichkeiten auf. Volkswagen führte bei der Entwicklung des neuen Transportermodells T5 gemeinsam mit der Universität Hannover eine umfangreiche Studie zum Einsatz von FMEA durch, die zu einer erfolgreichen Implementierung führte.

Bundesregierung unterstützt Industrie 4.0

Selbst die Bundesregierung hat erkannt, dass die deutsche Industrie allmählich ins Hintertreffen gerät und deswegen das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 ins Leben gerufen. Dazu wurden bislang mehr als 120 Millionen Euro als Fördermittel bereitgestellt. Dieses Projekt zielt nicht zuletzt auf den Mittelstand ab und bietet vielfältige Chancen, zum Beispiel in Form von Weiterbildungen zur Qualifikation der Mitarbeiter und anwenderfreundlichen Systemen. Dass die Zeit dafür reif ist, zeigt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Accenture unter 250 Führungskräften: 84 Prozent der Befragten gaben an, den Druck zur Digitalisierung zu spüren. Wer sich also bislang noch nicht umfassend mit der Industrie 4.0-Thematik und Begriffen wie ERP, CRM und CAQ auseinandergesetzt hat, sollte nun die Chance ergreifen und die Fördermittel des Bundes nutzen.


Bildnachweis: © istock.com – kynny

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