Zeitfenstersteuerung in der Logistik: Automatisierungen als Lösung

0

Komplexe Anforderungen in der Logistik sorgen dafür, dass auch die Zeitfenstersteuerung immer schwieriger wird. Ein Arbeitsverzug ist nicht möglich, alles ist genau getaktet. Wichtig sind jetzt exakte und verlässliche Daten.

Entlastungen in der Zeitfenstersteuerung: Auf Automatisierung setzen?

industryPRESSnotoc

Links im Artikelnotoc

Hersteller MECOMOnotoc

Hersteller Wirepasnotoc

Hersteller Lindenotoc

Hersteller Fernridenotoc

BG Verkehrnotoc

Seminare VBGnotoc

Die Automatisierung soll Entlastung bringen, das gilt auch oder gerade für die Logistikbranche. Vor allem aufgrund des dauerhaften und immer drängender werdenden Personalmangels kommt es darauf an, möglichst viele Arbeitsvorgänge automatisch zu gestalten. Folgende Möglichkeiten stehen in der Logistik zur Verfügung:

  • Fahrerlose Transportsysteme

    Flurförderzeuge im Linde MH Onlineshop werden per Software gesteuert und wissen genau, wo sich was im Lager befindet oder wo etwas hingebracht werden muss. Bis zu 10 Tonnen Tragkraft stehen über verschiedene Systeme zur Verfügung, sie sind mit Systemen und Sensoren zur Umgebungserkennung ausgestattet. Der Durchsatz an der Laderampe kann damit um ein Vielfaches größer werden.

  • Halbautonome Fahrzeuge

    Im Prinzip fahren die Fahrzeuge autonom, doch der Teleoperator kann eingreifen, wenn beispielsweise ein Hubwagen manuell gesteuert werden muss. Dafür ist die 5G-Verbindung nötig. Die Steuerung ist zuverlässig und genau, allerdings setzen die Unternehmen solche Fahrzeuge noch ebenso zögerlich ein wie vollständig autonome Kfz.

Große Herausforderungen müssen gemeistert werden

Geht es um die Automatisierung, werden vor allem an den Disponenten große Herausforderungen gestellt. Die Zeitfenstersteuerung kann massiv durch Störungen im allgemeinen Betrieb beeinträchtigt werden. Der Disponent steht diesen meist hilflos gegenüber und muss jetzt Lösungen finden. Ursächlich für derlei Störungen ist meist ein menschlicher Fehler. Dieser wiederum kann durch die geforderte Just-in-Time-Logistik sogar zu Vertragsstrafen führen, wenn beispielsweise Waren und Güter nicht wie geplant ausgeliefert werden können. Dabei sind manchmal einfache Verwechslungen die Ursache dafür, dass am Ende ein großes Problem zu bewältigen ist.

Natürlich können auch wirklich gravierende Unfälle passieren, dies sogar mit autonom gesteuerten Fahrzeugen. Wenn diese eine Wechselbrücke am Ladetor erwarten und sich diese nicht dort befindet, stürzt das Fahrzeug ins Leere. Saß sogar noch ein Mensch in dem Fahrzeug, hat solch ein Unfall nicht nur menschliches Leid zur Folge, sondern kann den gesamten Betrieb zum Stillstand zwingen.

Just-in-Time: Eine gute Idee?

Die Just-in-Time-Logistik hat sich durchgesetzt und die Kunden erwarten mittlerweile, dass sie ihre Lieferungen am besten am gleichen Tag, spätestens aber am nächsten Tag erhalten. Kürzere Lieferketten könnten zwar dafür sorgen, dass diese Form der Lieferungen bald ausgedient hat, doch aktuell ist sie noch vorhanden und wird erwartet. Das hat allerdings die Infrastruktur im Lande an ihre Belastungsgrenzen gebracht. Verkehrswege sind nicht darauf eingestellt, dass das Verkehrsvolumen derart groß ist, der Ausbau der Infrastruktur wurde versäumt. Baustellen sind ein tägliches Graus auf den Autobahnen, immer mehr Bundesstraßen folgen und sind ebenfalls nicht mehr frei befahrbar. Nicht zuletzt kämpft die Schifffahrt mit Problemen, da die dauernde Trockenheit im Land für Niedrigwasser und nicht befahrbare Wasserwege sorgt.

Damit kämpfen Industrie und Logistik

Ladetor-Identifizierung (Foto: AdobeStock - Maria Fürhacker)

Ladetor-Identifizierung (Foto: AdobeStock – Maria Fürhacker)

Industrie und Logistik haben aber nicht nur die Probleme der mangelhaften oder überlasteten Verkehrswege. Damit einher geht nämlich das Problem, dass die Zeitfenstersteuerung nicht möglich ist, denn ungewisse Ankunftszeiten erschweren die Planung immens. Auf der einen Seite müssen Slots frei gehalten werden, auf der anderen Seite werden sie nicht genutzt, weil sich die Ankunft von Lieferfahrzeugen auf unbestimmte Zeit verzögert. Wirklich zuverlässig sind hier auch die Trackingsysteme nicht, die über das Mobiltelefon aktuelle Daten zum Standort einer Lieferung senden. Auch diese Daten sind nicht immer zuverlässig.

Ebenfalls ein massives Problem für den Disponenten in der Logistik ist ein möglicher Ausfall von Aufträgen. Damit wird nicht nur die Planung erschwert, sondern die gesamte Wirtschaftlichkeit herabgesetzt. Eine genaue Kenntnis über eine Verspätung würde es dem Disponenten ermöglichen, umzudisponieren und eventuell ein anderes Fahrzeug zu schicken. Die zuverlässige Berechnung von Ankunftszeiten ist auch hier wieder das A und O.

Um Just-in-Time als wirklich gute Idee zu bezeichnen, wäre ein Abstellen der genannten Probleme die Grundvoraussetzung. Solange keine zuverlässigen Aussagen zu Lieferzeitpunkten und Ausrollplanungen gemacht werden können, bleibt Just-in-Time oftmals eine Wunschvorstellung.

Das Thema Arbeitssicherheit in der Logistik

Gerade in der Logistik passieren häufig Unfälle. Ungesicherte Ladung stürzt auf Personen oder Mitarbeiter fallen von einer Ladefläche. Möglich ist es auch, dass An- oder Auffahrunfälle auf dem Betriebshof passieren, teilweise sind kippende Fahrzeuge die Ursache für schwere Unfälle bis hin zu tödlichen Verletzungen. Auch wenn entsprechend der Arbeitssicherheit Vorgaben existieren, die für das Be- und Entladen von Fahrzeugen wichtig sind, schleichen sich doch im Alltag hier und da kleine Fehler ein. Das Risiko wird unterschätzt, frei nach dem Motto: „Wird schon gut gehen!“ Dass das eben nicht der Fall ist, zeigen die zahlreichen Arbeitsunfälle, die häufig vermeidbar gewesen wären.

Großes Risiko: Unzureichende Schulung der Mitarbeiter

Schulungen zur Arbeitssicherheit mögen verpflichtend sein. Doch was von dem dort Vermittelten bleibt wirklich hängen und wird im Arbeitsalltag umgesetzt? Nicht selten werden die Risiken nicht gesehen oder es werden Dinge schlichtweg vergessen, die einmal gelernt wurde. Hinzu kommt das Problem der Mitarbeiter, die nur unzureichende Sprachkenntnisse haben oder anderweitige Sprachbarrieren überwinden müssen. Sie kennen die Arbeitsschutzlinien vielleicht nicht, können sie nicht nachlesen und verstehen in einer Schulung nur einen Bruchteil dessen, was wirklich wichtig ist.

Problematisch können zudem fehlende Sicherheitskonzepte und Betriebsanweisungen sein.

Auch neue Technologien sind ein Risiko

Ebenso problematisch können neue Technologien sein. Wird ein autonomer Stapler auf dem Betriebshof eingesetzt, kann dieser zu Unfällen führen, weil die Mitarbeiter nicht auf ihn achten. Die Sicherheitskonzepte eines Unternehmens müssen entsprechend angepasst werden, wenn Automatisierungen vorgenommen worden sind. Alle Mitarbeiter müssen entsprechende Einweisungen und Schulungen erhalten. Sie müssen für die neuen Gefahren sensibilisiert werden. Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass auch die Mitarbeiter ausreichend in Kenntnis gesetzt werden, bei denen Sprachbarrieren zu berücksichtigen sind.

Moderne Zeitfenstersteuerung in der Logistik sicher handhaben

Logistikobjekte werden künftig in Echtzeit getrackt. Das wiederum führt nicht nur dazu, dass Lieferungen und Fahrten genau nachverfolgt werden können, sondern es lassen sich auch Kolli innerhalb einer Wechselbrücke identifizieren. Die Sensoren berücksichtigen beim Tracking auch weitere Daten wie die Temperatur oder die Luftfeuchtigkeit. Diese Daten werden an das Zentralsystem übermittelt und es können Aussagen darüber getroffen werden, ob beispielsweise eine bestimmte Temperatur während des gesamten Transports eingehalten worden ist.

Was kann Zeitfenstersteuerung?

Die Zeitfenstersteuerung meint alle Prozesse zur Be- und Entladung an einer Laderampe. Von hier aus wird die Produktion mit Rohstoffen und Materialien versorgt, Kunden können mit den fertigen Produkten beliefert werden. Die Zeitfenstersteuerung ist daher für den Logistikdienstleister ebenso wichtig wie für die Spediteure und für die produzierende Industrie. Abholungen oder Lieferungen werden innerhalb eines Zeitfensters geplant, das bei einem Disponenten gebucht werden muss. Dabei gibt es häufig Probleme. Diese betreffen zum einen mögliche Wartezeiten, zum anderen fehlerhafte Informationen bzw. eher mangelnde Informationen.

Die Zeitfenstersteuerung in der täglichen Anwendung

Die Zeitfenstersteuerung wird im Alltag mit Softwares realisiert, über die Logistikdienstleister ihre Time Slots buchen können. Die Waren sind meist nicht direkt verfügbar und können erst am nächsten Tag abgeholt werden, was für die Speditionen durchaus zum Problem werden kann. Interessant in dem Zusammenhang ist, dass kleine Unternehmen deutlich weniger Probleme haben, die Zuordnung der Lkw zu einzelnen Laderampen oder auch die Koordination von Verladeprozessen ist einfacher möglich. Größere Unternehmen tun sich hier schwerer und würden weniger Probleme haben, wenn beispielsweise die Fahrer rechtzeitige Auskünfte über erwartete Ankunfts- oder Lieferzeiten herausgeben würden. In der täglichen Praxis braucht es daher nicht zwingend mehr Automatisierungen, sondern viel eher bessere Absprachen. Fahrer und Disponenten müssen besser zusammenarbeiten, sodass auch alle Vorteile von Automatisierungen und Softwares wirklich genutzt werden können.

Lassen Sie eine Antwort hier