NAS (Network Attached Storage) sind Computer, die an ein Netzwerk angebunden werden und für dieses als Speicher fungieren. Unter dem großen Angebot der verschiedenen Hersteller das beste NAS für ein bestimmtes Unternehmen zu finden, ist nicht einfach.
Was bietet das beste NAS?
Betrachtet man die durchschnittliche Nutzungsdauer von fünf Jahren, lohnt es sich, darüber nachzudenken, welche Auswahlkriterien berücksichtigt werden sollten. Ein Testbericht kann als wichtige Informationsquelle herangezogen werden und auch der Preis ist letztlich relevant. Es ist keine generelle Aussage darüber möglich, welches das beste NAS im Vergleich zur Konkurrenz ist. Bei der Entscheidung muss immer der konkrete Bedarf der Firma einbezogen werden.
Ein NAS oder Netzwerkspeicher erfüllt vor allem die Aufgabe, große Datenvolumen aus unterschiedlichsten Datenquellen zu speichern und zu verwalten. Zu diesem Zweck ist der NAS Server mit mehreren Festplatten oder SSD-Laufwerken ausgestattet. Die Nutzung mehrerer Festpatten oder Laufwerke soll zum einen zu einer Maximierung der Speicherkapazität führen und zum anderen durch die Möglichkeit des redundanten Speicherns die Gefahr von Datenverlusten minimieren.
Welche Funktionen erfüllen NAS Server?
NAS-Geräte sind komplette PCs, bei denen die Hard- und Software jedoch auf die Speicherung von großen Datenmengen und eine möglichst schnelle Netzwerkverbindung ausgelegt ist. Besonders für den Einsatz im Unternehmen ist die Schnelligkeit der Netzwerkanbindung ganz entscheidend.
Wichtig ist es sicherzustellen, dass allen im Netzwerk registrierten Mitgliedern die Datenbestände schnell zur Verfügung gestellt werden können. Sollen beispielsweise Videodateien mehrerer Überwachungskameras übertragen werden, ist die Datenübertragungsrate ein wichtiges Kaufkriterium. Zu diesem Zweck ist unverzichtbar, dass das NAS über eine breitbandige Netzwerkanbindung verfügt. NAS-Geräte sind vielseitige Storage Lösungen, die neben dem schnellen und sicheren Speichern großer Datenmengen den Unternehmen weitere Vorteile bieten:
- schnelle Datenübertragung durch direkte Anschlüsse
- zentrales Backup-System
- mobiler Zugriff möglich
- als Druckerserver einsetzbar
- als Web-, FTP- und E-Mail-Server verwendbar
- für Zugriff über das Internet konfigurierbar
- Verwaltung der unternehmenseigenen Website
- Verwaltung eines Online-Shops
- Datenspeicher für Videoüberwachungsanlagen
- Durchführung automatischer Downloads
Worauf ist bei der Auswahl eines NAS-Servers für Firmen besonders zu achten?
Während für private Anwender besonders die Nutzung für das Streaming von Video- und Musikdateien und die direkte Wiedergabe über Multimedia-Player oder Smart-TV interessant ist, benötigen Unternehmen andere Funktionen. Bei der professionellen Verwendung stehen besonders die maximale Speicherkapazität, die Anbindung vieler Nutzer und hohe Sicherheitsstandards im Vordergrund.
Verschlüsselungsmöglichkeiten sorgen für einen ausreichenden Datenschutz und die Ausfallsicherheit des NAS-Geräts steht ebenfalls im Fokus der Betrachtung. Selbst wenn ein internes Laufwerk ausfällt, muss das NAS-System noch funktionieren und dafür sorgen, dass Datenverluste vermieden werden.
Folgende Kriterien sollten bei der Beurteilung, welches das beste NAS ist, neben einer möglichst hohen Speicherkapazität herangezogen werden:
- Möglichkeit der Anbindung vieler Nutzer
- Datenübertragungsrate
- Ausstattungsmerkmale
- Sicherheitsstandards
- Energieeffizienz
- Lautstärke
Das beste NAS ermöglicht die Anbindung vieler Nutzer
Für den Einsatz im Unternehmen ist es besonders wichtig, dass alle ans Netzwerk angebundenen Nutzer problemlos und ohne Verzögerung auf die Daten zugreifen können. Damit soll verhindert werden, dass jeder Mitarbeiter wichtige Datensätze auf verschiedenen Speichermedien wie einer externen Festplatte oder USB Sticks ablegt und es dementsprechend häufig Probleme beim Wiederauffinden der Daten gibt. Außerdem birgt das Speichern auf externen Festplatten und USB Sticks immer die Gefahr, dass diese Speichermedien in falsche Hände geraten und es somit zu einem Missbrauch der Daten kommt. Das beste NAS System ist eines, das die Datenverwaltung eines Firmennetzwerks optimiert.
Ein NAS-System ermöglicht, dass den Usern Daten digital auf allen Endgeräten zur Verfügung gestellt werden. Außendienstmitarbeiter können sich einfach ins Firmennetzwerk einloggen und auf alle Datensätze zugreifen, die beim Kunden benötigt werden. Auf diese Weise kann es nicht mehr passieren, dass Unterlagen vergessen werden oder die USB Sticks, auf denen sich die Datensätze befinden, verloren gehen. Besonders bei sensiblen Kundendaten verlassen sich Unternehmen nach dem Bekanntwerden des NSA-Skandals und anderer Fälle von Cyber-Kriminalität eher auf ein eigenes Unternehmensnetzwerk als auf das Auslagern der Datenspeicher in die Cloud. Sicherheitsbedenken gegen Cloud Dienste, deren Server sich oft nicht in Deutschland befinden, sind ein wesentlicher Faktor für die Beliebtheit der NAS-Server.
Das beste NAS verfügt über eine hohe Datenübertragungsrate
Wenn das NAS und die am Netzwerk angeschlossenen PCs mit einem LAN-Kabel verbunden sind, werden die besten Ergebnisse hinsichtlich der Datenübertragungsrate erzielt. Bei einer WLAN-Verbindung ist die Schnelligkeit abhängig von der Qualität der WLAN-Verbindung. Ein schneller Prozessor und ein ausreichend großer Arbeitsspeicher sorgen beim NAS-Gerät für einen schnellen Datentransfer.
Für den Einsatz im Unternehmen bedeutet das, dass mindestens ein Sechs-Kern-Prozessor und ein Arbeitsspeicher von 32 Gigabyte gewählt werden sollten. Außerdem sollte ein NAS über ein 10-Gigabit-Ethernet verfügen, das ebenfalls einen schnellen Datentransfer gewährleistet.
Die Ausstattung bestimmt den Preis und die Leistung
Die Anzahl an Anschlüssen ist ein wichtiges Ausstattungsmerkmal. Je mehr USB- und HDMI-Anschlüsse vorhanden sind, umso einfacher lassen sich PCs direkt am NAS-Gerät andocken. Über das Netzwerkkabel ist dann die maximale Übertragungsgeschwindigkeit erreichbar. Hochwertige Systeme verfügen über mehrere Netzwerkanschlüsse, womit die Überlastung eines Anschlusses vermieden wird. Ein weiteres Ausstattungsmerkmal ist die Anzahl der Festplatten-Slots. Während für den Einsatz als Heimnetzwerk ein NAS-Gerät mit zwei Steckplätzen, ein sogenanntes 2-BAY-NAS, völlig ausreichend ist, werden in Unternehmen NAS-Systeme mit vier und mehr Festplatten-Slots eingesetzt.
Das beste NAS verfügt über hohe Sicherheitsstandards
Für das Speichern stehen verschiedene RAID Modi zur Verfügung. Am sichersten ist der RAID 1 Modus, bei dem alle Daten redundant gespeichert werden, sodass die Gefahr von Datenverlusten minimiert wird. Sehr gute Schutzfunktionen bietet der Hersteller Qnap, denn hier wird der Nutzer gewarnt, wenn eine Festplatte defekt ist. Dank des Wechselrahmens ist der Austausch problemlos möglich und dann startet das NAS-Gerät sofort mit dem Neuanlegen des RAID-1-Verbunds. Die Geräte renommierter Hersteller ermöglichen außerdem das verschlüsselte Speichern der Daten.
Das beste NAS arbeitet energieeffizient und leise
NAS-Geräte überzeugen durch einen relativ geringen Stromverbrauch. Die meisten Geräte verbrauchen im Betrieb weniger als 30 Watt und im Stand-by-Modus um die 10 Watt. Die Betriebsgeräusche von weniger als 30 dBA werden von den Nutzern nicht als störend empfunden und durch den Einsatz von temperaturgesteuerten Lüftern begrenzt. Über den Energieverbrauch und die Geräuschentwicklung kann man sich vor dem Kauf informieren.
Vier Profi-Systeme im Vergleich: Welches ist das beste NAS?
Im folgenden Test werden vier 4-Bay-NAS-Geräte, die sich für den professionellen Einsatz in kleineren Unternehmen eigenen, verglichen:
- Qnap TS-453mini
- Synology DS-415+
- Netgear ReadyNAS RN214
- WD MyCloud DL4100
Qnap TS-453mini
Bei diesem schlanken Modell werden die Festplatten von oben ins Gehäuse gesteckt. Dadurch wurde die Grundfläche des Gehäuses um ein Drittel schmaler. Die Einrichtung erfolgt direkt im Browser und ist auch für Mitarbeiter ohne vertiefte IT-Kenntnisse problemlos durchzuführen. Es werden sehr gute Datentransferraten von über 115 MByte erreicht. Außerdem können einzelne Freigabeordner separat verschlüsselt werden. Im Leerlauf ist dieses NAS-System extrem leise. Das NAS-Gerät überzeugt außerdem durch einen großen Funktionsumfang und die Möglichkeit der Erweiterung bei wachsenden Ansprüchen. Die Virtualization Station und die Media-Player-App sind nützliche Features. (Hier zum Hersteller)
Synology DS-415+
Auch bei diesem Modell findet das Set-up komfortabel über den Browser statt. Das Gerät bietet den Nutzern viele Funktionen. Zusätzliche Apps erweitern die Einsatzmöglichkeiten und auch dieses NAS-Gerät ermöglicht eine ordnerbasierte Verschlüsselung. Im Hinblick auf die Datensicherheit kann zwischen einer lokalen Datensicherung, einem Backup im LAN oder in der Cloud oder sogar der Konfiguration eines Hochverfügbarkeits-Clusters gewählt werden. Dieser Cluster wird mit einem identischen NAS-Gerät gebildet. Für die Einrichtung steht ein Assistent zur Verfügung. Auch hinsichtlich der Datenübertragungsrate, dem Energieverbrauch und der Lautstärke erreicht das NAS-Gerät eine gute Bewertung. (Hier zum Hersteller)
Netgear ReadyNAS RN214
Sehr praktisch ist das LED-Display an der Gerätefront, an dem Statusinformationen abgelesen werden können. Die Einrichtung erfolgt auch bei Netgear über den Browser, wobei gleichzeitig ein Konto für den Fernzugriff eingerichtet werden kann. Aus Sicherheitsgründen ist es über den Fernzugriff nicht möglich, sicherheitsrelevante Geräte-Einstellungen zu verändern. Außerdem wird der Filesystem Btrfs eingesetzt, mit dem Dateien vor dem Verfall einzelner Bits bewahrt werden. Darüber hinaus sorgt der nur bei diesem Gerät vorhandene On-Access-Virenscanner für höchste Sicherheit vor Angriffen aus dem Internet. Eine Snapshotfunktion ermöglicht die Datenrekonstruktion. Die Lautstärke und der Energieverbrauch sind ebenfalls nicht zu bemängeln. Leider sind das Handbuch und die Online-Hilfsfunktion nur in englischer Sprache verfügbar. (Hier zum Hersteller)
WD MyCloud DL4100
Das Gerät von Western Digitals überzeugt mit bedienerfreundlicher Nutzeroberfläche und dem Display für Statusmeldungen am Gehäuse. Im Vergleich zu den Modellen von Synology und Qnap ist der Funktionsumfang jedoch wesentlich geringer. Es sind aber durchaus Business-Funktionen vorhanden, die einen Einsatz im Unternehmen ermöglichen. Der Twonky-Media-Server, eine Active-Directory-Unterstützung sowie die iSCSI- und USV-Unterstützung sind besonders für Firmen sehr nützlich. Jeder Mitarbeiter kann darüber hinaus einen Fernzugang für die Personal Cloud erhalten. Backups auf angeschlossene USB Sticks laufen nicht automatisch ab. Das NAS-Gerät ist ein wenig lauter als seine Konkurrenten und verbraucht auch etwas mehr Strom, wobei die Werte ebenso wie die etwas niedrigere Datenübertragungsrate immer noch im guten Bereich liegen. (Hier zum Hersteller)
Testbericht: Moderne NAS überzeugen mit guten Leistungen
Alle vier NAS-Geräte im Test sind leistungsfähige Storage-Lösungen. Die meisten Funktionen und Optionen für Erweiterungen bieten die Modelle von Qnap und Synology. Auch die Konfiguration und die Hilfestellung ist bei diesen Geräten besonders gelungen. Das Gerät von Qnap kann als voll funktionsfähiger PC oder als Media-Center eingesetzt werden. Wenn nicht so viele Funktionen benötigt werden, ist das Modell von Western Digital eine gute Wahl, denn es verfügt über eine besonders übersichtliche Benutzeroberfläche. Netgear liefert demgegenüber sehr gute Sicherheitsfeatures und einen optimierten Fernzugriff.
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