Angesichts der rund zwei Milliarden Menschen, die täglich auf Youtube Videos schauen, gehört das Video erstellen für Unternehmen dazu. Erklärvideos dienen sowohl zur internen als auch der externen Unternehmenskommunikation.
Video erstellen: Was sind Erklärvideos?
Wer als Unternehmer ein Video erstellen lassen möchte, muss hier keinen Film von mehreren Stunden Dauer drehen lassen. Vielmehr geht es bei Erklärvideos darum, die wesentlichen Inhalte auf eine Länge von 30 Sekunden bis höchstens drei Minuten zusammenzufassen. Studien haben ergeben, dass derart kurze Videos deutlich gewinnbringender sind und „Micro-Learning“ weitaus mehr bringt.
Im E-Learning (zum Beispiel bei der Schulung von Mitarbeitern) müssen zahlreiche Inhalte vermittelt werden. Doch meist sind diese viel zu lang und die Zuschauer schalten geistig ab. Über die Hälfte der Inhalte wird direkt wieder vergessen. Die kurzen Lerneinheiten können öfter zwischengeschaltet werden, bleiben gleichzeitig aber besser im Gedächtnis.
Der Grund: Je länger ein Mensch ein Video schaut, desto mehr sinkt die Aufmerksamkeit. Das Video wäre weder in der Vermittlung von Wissen sonderlich förderlich noch würde es der Verkaufsförderung dienen, wenn es zu lang ist. Wer also ein Video erstellen möchte oder dieses professionell aufbereiten lässt, sollte unbedingt daran denken, dass es keinesfalls länger als drei Minuten werden darf.
Video erstellen: Zahlreiche Vorteile bei Erklärvideos
Wer ein Video erstellen lässt, überlegt sich zuvor gründlich, welche Inhalte dort präsentiert werden sollen. Das heißt, dass diese in der Regel gut ausgewählt wurden und dass es um wesentliche Informationen geht. Werden Produkte oder Leistungen vorgestellt, wird die Aufmerksamkeit der Zielgruppe durch ein Video um ein Vielfaches höher sein. Vor allem interaktive Videos haben dem Trend den Weg geebnet und so sind Erklärvideos heute eine Zusammenstellung aller medialen Möglichkeiten.
Es finden sich Text und Bilder, Grafiken und gesprochene Informationen darauf. Die gewünschten Inhalte lassen sich auf diese Art besonders leicht vermitteln und bleiben im Kopf der Zielgruppe. Das menschliche Gehirn verarbeitet Bilder besser und langfristiger als reine Textbotschaften. Studienergebnisse sprechen davon, dass bei einem reinen Text rund 90 Prozent der Informationen wieder verloren gehen, während es bei einem Video nur rund 50 Prozent sind.
Die folgenden Vorteile von Erklärvideos sprechen für sich:
- Kunden werden aufmerksamer
- Unternehmenswebsite wird stärker frequentiert
- geringere Kosten für Online-Werbung
- leichte und effiziente Wissensvermittlung
- mehr Aufmerksamkeit in sozialen Medien
Daraus lässt sich schließen, dass jemand, der etwas erklären möchte, nicht um das Erstellen eines Videos herumkommt. Ob im Bereich des Marketings, ob für interne Schulungen oder für die Unternehmenskommunikation: Möglichkeiten für den Einsatz von Erklärvideos gibt es viele:
Marketing und Vertrieb
Durch das Video befassen sich die Interessenten näher mit dem Unternehmen oder mit einem Produkt/einer Leistung. Das Video unterstützt bei der Suchmaschinenoptimierung und soll dafür sorgen, dass die Weiterempfehlungsrate steigt.
Einsatz auf Messen
Messevideos sind meist ohne Ton verfasst, sollen dennoch als Darstellung bewegter Bilder Kunden dazu bringen, am Stand anzuhalten. Außerdem dienen Messevideos der Unterhaltung, solange ein Kundenberater noch im Gespräch ist, sie verkürzen damit die Wartezeit für weitere Interessenten.
Interne Kommunikation
Über Videos lassen sich neue Produkte und Geschäftspartner vorstellen, die Einführung in neue Projekte kann erfolgen. Des Weiteren ist es möglich, Einarbeitungen in neue Softwares oder die Aufklärung über organisatorische Veränderungen über ein Video zu erlauben.
Training und Wissensvermittlung
Bewegte Bilder werden nicht nur in Unternehmen zur Wissensvermittlung eingesetzt, sondern es gibt inzwischen zahllose Erklärvideos im Unterricht. Schritt für Schritt wird neues Wissen vermittelt oder es werden bestimmte Abläufe erklärt.
Wie schaffen Erklärvideos Akzeptanz?
In der Unternehmenskommunikation geht es sowohl intern als auch extern darum, Wissen oder neue Erkenntnisse zu vermitteln, aufzuklären und eine Fülle an Informationen zu bieten. Ein Erklärfilm ist dabei das beste Hilfsmittel und kann dazu noch die Akzeptanz der Zielgruppe ändern.
Mit den passenden Inhalten wird die Meinung der Zuschauer in die eine oder andere Richtung beeinflusst. Im besten Fall wird ein neues Produkt oder eine Dienstleistung beworben, die zuvor wenig bekannt war oder eher skeptisch betrachtet wurde. Nach dem Ansehen des Videos erkennen die Zuschauer die Vorteile des Produkts oder der Leistung.
Möglich ist das durch die starke Wirkung der Bilder, wobei die Akzeptanz noch deutlich erhöht wird, wenn eine Geschichte im Film erzählt wird. Der Zuschauer bzw. die Zielgruppe profitiert von den Inhalten und erfährt neue Impulse. Die Einstellung der Zuschauer wird direkt beeinflusst und das Erinnerungsvermögen der Betreffenden deutlich angeregt. Gleichzeitig ist zu bemerken, dass es auf die Feinheiten ankommt, die auch das Aussehen der Darsteller betreffen. Kann sich der Zuschauer mit diesen identifizieren?
Wird sein konkretes Problem beschrieben oder seine Frage direkt erklärt? Ist das Video so professionell gestaltet, dass die Inhalte möglichst eindringlich, dennoch aber völlig unaufdringlich vermittelt werden? Indem die gezeigten Inhalte zielgruppengerecht aufbereitet werden, schaffen sie Akzeptanz.
Video erstellen: Tipps zu drei verschiedenen Möglichkeiten
Wird mit der sogenannten „Legetrick-Technik“ gearbeitet, ist ein wenig Vorarbeit nötig, um die Inhalte gut erklären zu können bzw. sie passend zu präsentieren. Zuerst einmal müssen alle Inhalte, Utensilien und Zeichnungen gesammelt und zurecht gelegt werden, denn sie sollen das Thema visuell unterstützen. Werden Worte im Video eingeblendet, müssen diese gut lesbar und groß genug sein.
Es braucht eine zweite Person, die die Materialien bei Bedarf in den Kamerabereich legt und dort wieder entfernt, wenn sie benötigt oder nicht mehr gebraucht werden. Im besten Fall kann für das Video ein Sprecher beauftragt werden, sodass insgesamt drei Personen an der Erstellung des Erklärfilms beteiligt sind. Es ist aber auch möglich, den Text separat aufzunehmen und im Rahmen der Videobearbeitung später einzufügen.
Geht es um das Video erstellen, können auch Apps zum Einsatz kommen. Beispiele dafür sind PowToon oder Explain Everything. Mithilfe dieser oder ähnlichen Apps können Videos per Smartphone oder Tablet aufgenommen werden. Symbole, Zeichnungen und Text ergänzen die Bildinhalte und werden wiederum bei der Videobearbeitung hinzugefügt. Diese Apps können auch für andere Formate und Dateien genutzt werden und sind unter anderem bei der Gestaltung von Präsentationen sehr hilfreich.
Die dritte Möglichkeit ist ein klassisches Video, welches mit einer Kamera und an einem ruhigen Ort gedreht wird. Eine ruhige Kameraführung und eine gute Beleuchtung sind hier das A und O.
Wichtige Tipps: In dem Video muss auch etwas passieren, es soll keine tonlose Zusammenstellung verschiedener Bilder sein?
Mit einem passenden Filmschneideprogramm lässt sich das Aussehen des Videos weg von einem Amateurvideo und hin zu einem Erklärfilm, welcher professionell erstellt erscheint, verändern.
Unternehmen, die auf derartige Videos setzen, sollten allerdings immer eine professionelle Agentur mit der Erstellung beauftragen.
Video erstellen: Wie können Erklärvideos barrierefrei gestaltet werden?
Das Thema Barrierefreiheit spielt auch beim Erstellen von Videos eine große Rolle. Die einfachste Möglichkeit, den Erklärfilm barrierefrei werden zu lassen, besteht darin, Untertitel zu verwenden. Sie können in das Video integriert werden oder werden nachträglich ergänzt. Dafür gibt es spezielle Funktionen, die als „Closed-Caption“ bezeichnet werden.
Damit ist es sogar möglich, dass die Untertitel maschinell vorgelesen werden. Manche Video-Player bieten aber auch die Einblendung von Gebärdensprache an oder setzen auf Audiodeskription. Bei letzterer Variante kann ein Sprecher erklären, was in der jeweiligen Szene gerade zu sehen ist.
In der heutigen ist es generell empfehlenswert, Erklärvideos barrierefrei gestalten zu können, idealerweise sind auch andere Formate als Alternative zum Video erhältlich.
Video erstellen: Wo soll das Video erscheinen?
Ganz klar: Dateien werden oft per E-Mail innerhalb eines Unternehmens verteilt und können von den Adressaten gelesen werden. Für die externe Kommunikation sind sie jedoch weniger geeignet, hier kommt es wiederum vielmehr auf einzelne Auszüge der Dateien für die Veröffentlichung in Newsletters an.
Doch wo soll das Video erscheinen? Im besten Fall gibt es innerhalb des Unternehmens eine Plattform, auf die alle Mitarbeiter Zugriff haben und die als interne Informationsmöglichkeit dient. Hier kann sich jeder Interessierte ein Video aussuchen und dieses ansehen. Nach dem Video erstellen wird es also dort gespeichert, der Zugriff ist entweder für alle oder per Passwort möglich.
Für die externe Verbreitung bietet sich die eigene Unternehmensseite an, ebenso sind Social Media Kanäle überaus gut geeignet.
- Facebook,
- Twitter,
- Instagram und Youtube bieten die Möglichkeit, Videos hochzuladen.
Wichtig ist aber die Antwort auf die Frage, ob die anvisierte Zielgruppe überhaupt auf diesen Kanälen aktiv ist. Nach ihr muss ich die Wahl des Kanals richten. Ansonsten bietet es sich auch an, Videos im eigenen Blog oder in Storys zu veröffentlichen, teilweise können sie auch im Rahmen des E-Mail-Marketings direkt an die Kunden verschickt werden.
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