DigiPrüfF 35c – Digitale Lösung für Prüfungen in der Zulieferindustrie

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Mit der Eröffnung der digitalen Prüfplattform DigiPrüfF hat die Fahrzeug- und Zuliefererindustrie einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Das 35c-Innovationsprojekt „DigiPrüF“ wurde vom BMWK gefördert und umfasst fünf Industriepartner, drei Forschungseinrichtungen und zwei assoziierte Großunternehmen. Die Plattform soll die Prüfung von Fahrzeugteilen und -komponenten schneller und effizienter machen, um die Qualität in der Automobilindustrie zu steigern.

Investitionen in die Fahrzeugbranche fördern

Partner im "DigiPrüF"-Projektteam (Foto: Hochschule Aalen)

Partner im „DigiPrüF“-Projektteam (Foto: Hochschule Aalen)

ATR Software GmbH, ADZ NAGANO GmbH, msg systems ag, PlanB. GmbH und Schmidlin Labor + Service GmbH & Co. KG haben gemeinsam mit Forschungseinrichtungen wie der Hochschule Aalen, der Universität Ulm und der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. sowie zwei assoziierten Großkonzernen aus der Automobil- und Zuliefererindustrie das Innovationsprojekt DigiPrüF gestartet. Das Projekt soll digitale Prüf- und Testverfahren für die Produktion von Fahrzeugkomponenten entwickeln und verbessern. Ziel ist es, die Qualität und Effizienz der Produktion zu steigern und die Kosten zu senken.

Ein Forschungsprojekt zur Entwicklung einer digitalen Prüfplattform wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Zukunftsinvestitionen Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit ca. 5,5 Millionen Euro unterstützt. Ziel des Projektes ist es, eine Plattform zu schaffen, die Fahrzeugherstellern und Zulieferern ermöglicht, ihre Produkte virtuell zu testen und somit Prüf- und Produktionsprozesse zu optimieren. Die digitale Plattform soll dabei helfen, die Produktion von Fahrzeugen effizienter und kostengünstiger zu gestalten und somit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.

Mittels der Plattform können Nutzer eine virtuelle Prüfinfrastruktur im digitalen Testcenter erstellen und erweitern. Hierbei können sie auf Simulationsmodelle der Prüfstände und Komponenten, die als Digitale Zwillinge von Herstellern bereitgestellt werden, zurückgreifen. Mithilfe dieser Modelle können Hersteller ihre Produkte virtuell testen und Vorhersagen zum Verhalten der realen Produkte treffen.

Zukünftige Anwender profitieren von der Virtualisierung von Prüfungen während der Produktentwicklung. Durch die Durchführung von virtuellen Tests können Prüfstandszeiten, Kosten und Ressourcen erheblich reduziert werden, ohne dass ein reales Testobjekt vorliegen muss. Darüber hinaus können Prüfungen auch durchgeführt werden, wenn keine reale Testinfrastruktur vorhanden ist.

Das speziell auf die Bedürfnisse des Mittelstandes ausgerichtete Projekt hat ein umfassendes Ziel. Es geht neben der Entwicklung eines digitalen Testcenters darum, Anwender wie Fahrzeughersteller und Zulieferer sowie Hersteller von Prüfständen und deren Komponenten bestmöglich bei der Nutzung der Plattform und der Digitalisierung ihres Unternehmens zu unterstützen.

Verbesserung von Digitalen Zwillingen durch IIoT-Konnektor und generisches Modell: Die Kombination aus IIoT-Konnektor und generischem Modell soll die Verbesserung von Digitalen Zwillingen ermöglichen. Durch den IIoT-Konnektor werden relevante Daten gesammelt und an die Cloud-Plattform gesendet, wo sie verarbeitet werden. Das generische Modell dient als Grundlage für die Erstellung von virtuellen Simulationsmodellen, die den physischen Prüfständen sehr ähnlich sind. Auf diese Weise können Hersteller von Prüfständen und Prüfstandkomponenten virtuelle Tests durchführen und ihre Produkte verbessern.

Im Rahmen des Forschungsprojekts wird eine Plattform entwickelt, die Unternehmen neue Möglichkeiten bietet, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle anzubieten. Besonders wichtig sind hierbei Prognostics and Health Management-Lösungen zur vorrausschauenden Wartung und die Vorhersage der Produktionsqualität. Ein selbstlernender, kollaborativer digitaler Sprachassistent soll die Prüf- und Produktionsmitarbeiter bei ihrer Arbeit unterstützen. Das Vorhaben wird von der EurA AG koordiniert und soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Das „DigiPrüF“-Konsortium und seine Partner

Automatisierung und Vernetzung bei ATR Software GmbH

Die ATR Software GmbH mit Sitz in Neu-Ulm hat sich auf die Entwicklung von maßgeschneiderten Softwarelösungen für produzierende Unternehmen spezialisiert. Dabei werden vor allem die Bereiche Automatisierungstechnik und Produktionsplanung abgedeckt. Mit einem breiten Leistungsspektrum von Automatisierungslösungen über Bildverarbeitungssysteme bis hin zu Manufacturing Execution Systemen (MES) und Predictive Maintenance unterstützt das Unternehmen Kunden aus verschiedenen Branchen wie Automotive, Telekommunikation, Logistik, Solarindustrie, Messtechnik und Sensorik sowie Pharma und Life Science bei der Prozessoptimierung. Dabei werden individuell programmierbare Systeme mit standardisierten Methoden verknüpft, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Die ATR Software GmbH fungiert in diesem Projekt als Konsortialführer.

ADZ NAGANO GmbH: Sensortechnologie für den Automobilsektor

ADZ NAGANO ist ein Unternehmen mit Sitz in Ottendorf-Okrilla, das 1998 gegründet wurde und sich auf die Entwicklung und Produktion von hochwertiger Sensorik für anspruchsvolle industrielle Anwendungen spezialisiert hat. Das Unternehmen bietet seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen sowie eine umfangreiche Produktpalette auf dem neuesten Stand der Technik. Kunden aus verschiedenen Branchen, einschließlich der Prozesstechnik, der Automobilindustrie und anderen Branchen, die pneumatische und hydraulische Anlagen verwenden, setzen auf die Qualität und Zuverlässigkeit von ADZ NAGANO.

Hahn-Schickard: Entwicklung von Sensoren und Aktoren für die Life Sciences

Seit über 65 Jahren arbeitet Hahn-Schickard als gemeinnützige Forschungseinrichtung eng mit kleinen und mittelständischen Unternehmen zusammen, um innovative Produkte und Technologien in den Bereichen Mobilität & Bewegung, Lebenswissenschaften & Medizintechnik, Nachhaltigkeit, Energie & Umwelt sowie Industrie 4.0 zu entwickeln. Hahn-Schickard bietet Expertise in integrierten Mikrosystemen, Sensorik und Aktorik, Cyber-Physischen Systemen und Analytik, Mikroelektronik, Aufbau- und Verbindungstechnik sowie Datenanalyse und Informations- und Kommunikationstechnik.

Hochschule Aalen: Nachhaltige Antriebstechnik durch Digital Twins und PHM-Systeme

Das Institut für Antriebstechnik (IAA) an der Hochschule Aalen ist auf die Fahrzeug- und Antriebstechnik spezialisiert und setzt dabei auf die analoge und virtuelle Erprobung von Antriebstechnik. Dabei nutzt das IAA digitale Zwillinge und PHM-Systeme für nachhaltige Anwendungen. Dank seiner modernen Prüfstandinfrastruktur, insbesondere dem Antriebs- und Gesamtfahrzeugprüfstand, ist das IAA in der Lage, Simulationsmodelle und PHM-Systeme zu entwickeln und zu testen. Die umfassende Expertise des IAA in diesem Bereich trägt zur Weiterentwicklung von Simulationsmodellen und PHM-Systemen bei.

Intelligente Prozesse dank IoT und KI bei msg systems ag

Die msg systems ag ist eine international tätige Unternehmensgruppe mit mehr als 40 Jahren Branchenexpertise. Mit einem globalen Netzwerk von über 10.000 Experten in 32 Ländern ist das Unternehmen auf den wichtigsten Märkten der Welt vertreten. Dabei setzt die msg systems ag auf modernste Systeme und Expertise in den Bereichen Master Data Management, Business Analytics, Big Data, IoT und Künstliche Intelligenz, um relevantes Wissen aus Daten zu generieren und Prozesse auf smarte Weise zu digitalisieren. Auf diese Weise trägt das Unternehmen dazu bei, die Welt von Morgen mit neuen Produkten zu begeistern und zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln.

PlanB. GmbH: Künstliche Intelligenz und fortschrittliche Arbeitsmethoden für die Industrie 4.0

Mit dem Ziel der Digitalisierung und der damit verbundenen Transformation von Unternehmen hat die PlanB. GmbH ihren Sitz in Hüttlingen seit 2007 als wichtiger Partner der Industrie etabliert. Zusammen mit einem Team von über 150 Expertinnen und Experten arbeitet das Unternehmen eng mit Kunden zusammen, um innovative digitale Lösungen in Bereichen wie Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz und Neue Arbeitsmethoden zu entwickeln. Der maximale Geschäftsnutzen für Kunden steht dabei immer im Fokus.

Moderne Labortechnik: Schmidlin Labor + Service GmbH & Co. KG ist Vorreiter

Seit über 25 Jahren ist die Schmidlin Labor + Service GmbH & Co. KG ein vertrauensvoller Partner für Laborausrüstung und Gasgeneratoren. Mit unserem umfangreichen Produktportfolio und unserer Expertise in der Branche unterstützen wir Sie bei der Definition und Auslegung optimaler Produkte bis hin zur Inbetriebnahme und dem kontinuierlichen Service. Unsere Kunden schätzen uns als zuverlässigen Partner und wir sind stolz darauf, unsere Geschäftstätigkeit in Zukunft durch die Entwicklung eigener digitaler und intelligenter Produkte erweitern zu können.

Modellreduktion und Optimierung: Uni Ulm

Mit seinen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Modellreduktion für parametrisierte Gleichungen sowie der technischen Simulation und numerischen Optimierung von realen Problemen zählt das Institut für numerische Mathematik (INM) der Universität Ulm weltweit zu den führenden Forschungsgruppen. Durch den Einsatz von mathematischen Methoden in verschiedenen Anwendungsdomänen konnte das INM innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen entwickeln und seinen Ruf als Innovationsmotor weiter festigen.

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