Digital Transformation: Definition der Jahrhundertaufgabe

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Jedes Jahrhundert hält besondere Anforderungen an Unternehmen bereit – in diesem Jahrhundert ist es die Digitale Transformation, die abgeschlossen werden soll. Derzeit stellt diese Hauptaufgabe für viele Unternehmen noch ein großes Problem dar, weil finanzielle und personelle Mittel fehlen, um den Wandel kräftig voranzutreiben. Dennoch geben 81 Prozent der mittelständischen Unternehmen an, dass die Digitale Transformation in ihrem Unternehmen bereits umgesetzt wird – wenn auch noch nicht vollständig.

Umstellung auf digitale Prozesse

Durch die Digitale Transformation sollen Produktions- und Dienstleistungsprozesse künftig vollständig umgestellt sein. Dabei ist dieser Wandel bereits bei 28 Prozent der Unternehmen erfolgt, wenn auch nur auf das Kerngeschäft bezogen. Dies ergab die Studie „Digitale Transformation und ihre Auswirkung auf die Führung im Mittelstand“, die von der InterSearch Executive Consultants durchgeführt wurde. Insgesamt wurden für die Studie 400 Manager der obersten Führungsriege befragt, wobei nur Unternehmen berücksichtigt wurden, die mindestens 100 Mitarbeiter beschäftigen.

Die Mittelständler sind in Bezug auf die Digitale Transformation bereits sehr weit fortgeschritten, allerdings lässt die zu verfolgende Strategie oft zu wünschen übrig. Der Grund: Sie ist schlichtweg in 40 Prozent der befragten Unternehmen nicht vorhanden. Das wiederum liegt darin begründet, dass sich viele Unternehmer oder Manager in Unternehmen gar nicht damit beschäftigen oder keine Verantwortung für dieses Thema übernehmen wollen. Diese wird an den IT-Bereichsleiter oder den CIO abgegeben, der dann dafür zuständig ist, die Vorhaben umzusetzen.

Hauptarbeit liegt im Rechenzentrum

Digitale Transformation, Infografik: IT als Wachstumstreiber und Business Enabler. Quelle: Umfrage von EMC unter 454 deutschen IT-Entscheidern September 2014.

Digitale Transformation, Infografik: IT als Wachstumstreiber und Business Enabler. Quelle: Umfrage von EMC unter 454 deutschen IT-Entscheidern September 2014.

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Die Studie von Crisp Research zum Thema Digitale Transformation hat ergeben, dass die Hauptarbeit im Rechenzentrum des jeweiligen Unternehmens liegt, wenn es um den digitalen Wandel geht. Die IT-Abteilung muss die Strategie entwickeln, wie neue Prozesse angewendet werden können – und dann aber auch die Umsetzung der Pläne vorantreiben. Auf die Unternehmensleitung kann vielfach nicht gebaut werden, sie gibt die Verantwortung ab, möchte jedoch Ergebnisse sehen.

Da die Digitalisierung allgemein voranschreitet und nicht in allen Unternehmen entsprechend ausgebildetes Fachpersonal vorhanden ist, setzen zahlreiche Firmen auf die Beschäftigung externer Dienstleister, die digitale Aufgaben wahrnehmen. Es ist davon auszugehen, dass sich inzwischen mehr als 80 Prozent der Unternehmen auf die Mitarbeiter von Externen verlassen.

Dabei liegt die Umsetzung der Anforderungen der Digitalen Transformation streng genommen gar nicht allein in der Hand der IT, das Thema darf nicht auf diese Ebene reduziert werden. Denn betroffen sind von Veränderungen alle Prozesse und Strukturen des gesamten Unternehmens. Eine Firma, die zukunftsfähig sein möchte, muss sich mit der Digitalen Transformation befassen und diese in allen Abteilungen und Bereichen umsetzen.

Verschiedene Branchen, verschiedene Umsetzung

Die Digitale Transformation wird als wichtigste Aufgabe dieses Jahrhunderts wahrgenommen, dennoch erfolgt die Umsetzung der Änderungen in den Unternehmen der einzelnen Branchen auf verschiedene Art. Die Internetwirtschaft sowie die IT- und Kommunikationsindustrie sind die Vorreiter des digitalen Wandels, was auch durchaus naheliegend ist. Rund 98 Prozent der mittelständischen Unternehmen haben in diesen Branchen den Wandel bereits umgesetzt, sofern dieser die Kerngeschäfte betrifft. Ein vollständiger Wandel hat erst in ca. 50 Prozent der Firmen stattgefunden. Diese komplette Umstellung hat im Segment der Finanzdienstleistungen in 37 Prozent der Unternehmen Anwendung gefunden, im Maschinen- und Anlagenbau sind es etwa 20 Prozent aller Befragten. Ein großer Wandlungsbedarf herrscht derweil noch im Handel und in der Gesundheitswirtschaft. Hier kann von der Digitalisierung nur in sieben von zehn Unternehmen gesprochen werden. Experten gehen davon aus, dass der geringe Wandel hier zu einem existenziellen Problem werden könnte.

Anforderungen an die Zukunft

Die Digitalisierung muss in sämtlichen Unternehmen weiter voranschreiten, dies ist die Hauptaufgabe aller Firmen, die auch in Zukunft noch wettbewerbsfähig sein wollen. Daher müssen die Unternehmen bei der Besetzung der Stellen darauf achten, dass neue Mitarbeiter – gerade in der Führungsebene – über entsprechende Kompetenzen und Erfahrungen verfügen. Vor allem im Bereich des Marketings gibt es Nachholebedarf: Kunden werden anspruchsvoller, die Konkurrenz größer und es wird nicht mehr nach puren Produkten gefragt. Vielmehr geht es um das Kauferlebnis und darum, eine Marke als solche zu erleben. Diese Forderungen umzusetzen ist ein wichtiger Aspekt im Marketing, der eng mit der Digitalen Transformation und dem Wunsch nach stetiger Aktualisierung von Informationen seitens der Zielgruppe der Unternehmen verknüpft ist.

Manager, die in Unternehmen neu angestellt werden, müssen auf jeden Fall sehr gute IT-Fachkenntnisse mitbringen, dazu die Begeisterung, die der digitale Wandel voraussetzt. Digitale Konzepte müssen erstellt und umgesetzt werden, Strategien für das jeweilige Unternehmen entwickelt und durchgeführt werden. Das aktuelle Geschäftsmodell des Unternehmens muss zwar berücksichtigt werden, darf aber nicht allein über die Zukunft der Firma bestimmen. Die Digitale Transformation ist über die aktuellen Anforderungen hinaus zu berücksichtigen und umzusetzen.

Probleme und Hindernisse

Digitale Transformation, Infografik: wie die Digitale Transformation unsere Service-Ökonomie verändert. Quelle: Umfrage unter Entscheidern aus Kundenservice und Prozessmanagement aus Großunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz von Mai 2013.

Digitale Transformation, Infografik: wie die Digitale Transformation unsere Service-Ökonomie verändert. Quelle: Umfrage unter Entscheidern aus Kundenservice und Prozessmanagement aus Großunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz von Mai 2013.

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Neben dem bereits angesprochenen Problem, dass in vielen Unternehmen schlichtweg das Geld dafür fehlt, die Jahrhundertaufgabe der Digitalen Transformation umzusetzen, und dem nicht ausreichend vorhandenen qualifizierten Personal ist auch die Einstellung vieler Firmen bzw. CEOs ein Problem. Sie sind der Meinung, dass sie mit den aktuellen Strukturen und der IT-Infrastruktur doch bisher gut gefahren seien und daher auch in Zukunft nichts ändern müssten. Doch weit gefehlt, sind die Veränderungen doch bitter nötig, damit die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen erhalten bleibt. Denn ohne eine Anpassung an die komplett digitale Welt werden diese Unternehmen ins Hintertreffen geraten. Wenn sie dann feststellen, dass Veränderungen nötig sind, kann es bereits zu spät sein. Der digitale Wandel ist nicht aufzuhalten und nur durch ein konsequentes Umsetzen neuer Infrastrukturen und IT-Architekturen zu erreichen. Um zukunftsfähig zu sein, müssen die Unternehmen selbst flexibel und anpassungsfähig bleiben – genau das ist aber auch von den externen Dienstleistern zu verlangen, die durch viele Firmen beschäftigt werden. Nur dann können die Strukturen umgewandelt werden und die Unternehmen wieder autark arbeiten.

Der Prozess der Digitalen Transformation gehört auf die Liste der wichtigsten Aufgaben des Unternehmens ganz nach oben. Gleichzeitig muss das Thema zur Chefsache erklärt werden. Im Vergleich zu den Amerikanern schneiden deutsche Unternehmen noch immer viel zu schlecht ab, wenn es um die Digitalisierung geht. Wobei den Firmen selbst nicht in jedem Fall ein Vorwurf gemacht werden kann, denn was nutzt die beste Strategie zur Digitalisierung, wenn es kein schnelles Netz gibt? Die Unternehmen sind daher darauf angewiesen, dass sie die nötige IT-Infrastruktur gestellt bekommen, was wiederum durch die IT-Dienstleister bzw. IT-Anbieter zu realisieren ist. Allerdings wird auch durch die Politik der digitale Wandel nicht vorbehaltslos unterstützt und es gibt durchaus kritische Ansichten dazu, alles und jedes Produkt zu digitalisieren. Die weltweite Vernetzung ist demnach zwar gut und schön, sollte aber nicht in übertriebenem Maße vorangetrieben werden.


Bildnachweis: © morguefile.com – Grafixar

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