Hubwagen können ein unverzichtbarer Begleiter bei der täglichen Arbeit sein. Sie können Lasten von A nach B transportieren oder ins Regal heben, ohne dass man dazu Muskelkraft einsetzen müsste. Wer die Unterschiede zwischen den Hubwagen kennt, findet problemlos das richtige Modell. Wir erklären hier, was es zu beachten gibt.
Hubwagen – viele Unterschiede und einige Gemeinsamkeiten
Mit Hubwagen lassen sich schwere Gegenstände auf ebenen Flächen relativ leicht transportieren. Möglich wird das dadurch, dass Hubwagen, auch bekannt unter dem Namen Flurfördergeräte, entweder mechanisch (also mit Muskelkraft) oder elektrisch angetrieben werden und so den Transport erleichtern. Bei allen Unterschieden, die es zwischen den verschiedenen Ausführungen und Modellen von Hubwagen gibt, gibt es auch einige Gemeinsamkeiten. So hat jeder Hubwagen, egal welcher Ausführungen oder Marke, zwei gleichlange Gabelzinken. Diese Zinken lassen sich in der Höhe verstellen und ermöglichen es so, dass Lasten aufgenommen, transportiert und an dem gewünschten Ort wieder abgesetzt werden.
Außerdem besitzt jeder Hubwagen Lastrollen, die unbeweglich sind und unter den Zinken angebracht sind. Gelenkt wird der Hubwagen mit entweder einer oder zwei Lenkrollen, die unter der Deichsel sind.
Die Deichsel hat bei Hubwagen gleich mehrere Aufgaben: Zum einen kann damit die zu transportierende Last angehoben oder abgesenkt werden, zum anderen wird damit der komplette Hubwagen gelenkt und gebremst, denn auch die Handbremse wird über die Deichsel bedient.
Hubwagen – Unterschiede zwischen manuellen und elektrischen Modellen
Erste Unterschiede bei Hubwagen zeigen sich zwischen manuellen und elektrischen Modellen. Denn während bei elektrischen Modellen die Last ganz einfach – meist per Knopfdruck – angehoben wird, ist bei manuellen Modellen schon etwas mehr Arbeit notwendig. Hier muss man in der Regel mit Muskelkraft die Deichsel auf und ab bewegen, um das zu transportierende Gut vom Boden anheben zu können. Beiden Modellen gemeinsam ist jedoch, dass sich die Last meist mit einem einfachen Handgriff, nämlich in der Regel durch einen Hebel, wieder absenken lässt.
Jedoch gibt es auch Unterschiede in Bezug auf den Hebel bei einigen manuellen Modellen. Die Rede ist von einem Schnellhub. Dieses benutzer- und rückenfreundliche Bedienelement hebt die zu transportierende Last einfacher an, als es nur mit bloßer Muskelkraft geschehen könnte. Ein Schnellhub ist daher gut für die Gelenke und besonders für den Rücken, der ja oft ein Problem wird, bei jahreslanger, körperlicher Arbeit. Zu beachten ist allerdings, dass der Schnellhub nicht bei voller Beladung des Hubwagens funktioniert. Als Obergrenze wird meist eine Last von 400 kg angegeben – weniger ist natürlich besser.
Die Hubhöhe – ein weiterer Unterschied bei Hubwagen
In Bezug auf die Hubhöhe unterscheidet man zwischen Niederhubwagen und Hochhubwagen.
Niederhubwagen eignen sich aufgrund ihrer Bauweise dazu, Lasten von A nach B zu transportieren, die nicht weit vom Boden angehoben werden müssen. Die Hubhöhe schwankt dabei je nach Modell zwischen 115 und 122 mm. Da diese Geräte meist eine einfache Bauweise haben, sind sie in der Regel relativ kostengünstig. Sowohl was die Anschaffungskosten, also auch was eventuelle Reparatur- und Wartungskosten angeht.
Hochhubwagen dagegen werden benötigt, wenn die Last nicht nur transportiert, sondern beispielsweise auch in ein Regallager verräumt werden soll. Hochhubwagen, ebenso wie Stapler, werden elektrisch angetrieben und erreichen daher eine größere Hubhöhe als manuelle Hubwagen: meist 5000 mm und mehr.
Aufgrund der aufwendigeren Bauweise müssen Hochhubwagen einmal jährlich einer von der Berufsgenossenschaft festgelegten Prüfung unterzogen werden. Auch in Bezug auf Reparatur- und Wartungskosten sind Hochhubwagen teurer als Niederhubwagen.
Hubwagen – die Unterschiede im Überblick
Handgabelhubwagen
Handgabelhubwagen, oder einfach Gabelhubwagen (eine Übersicht gibt es hier) sind die in Bezug auf die Konstruktion einfachsten Hubwagen. Sie sind Niederhubwagen und werden daher dazu benutzt, Lasten nur etwas vom Boden anzuheben und an einen anderen Ort zu transportieren. Aufgrund der relativ einfachen Bauweise sind sie (wie alle Niederhubwagen) günstig in der Anschaffung und im Unterhalt.
Merkmale Handgabelhubwagen:
- Niederhubwagen
- günstig sowohl in der Anschaffung als auch in der Wartung
- jährliche Kontrollprüfung nach BG-Vorschrift entfällt
- auch schwere Lasten können transportiert werden
- einige Muskelkraft erforderlich, um Lasten zu transportieren
Elektro-Niederhubwagen
Elektro-Niederhubwagen haben eine ähnliche Funktionsweise wie Handgabelhubwagen, mit dem Unterschied, dass sie einen elektrischen Antrieb besitzen. Auf diese Weise wird kaum Muskelkraft benötigt, um Lasten anzuheben und zu transportieren. Außerdem können Arbeitsabläufe mit Elektro-Niederhubwagen schneller erledigt werden, da die mitunter mühsame und zeitintensive Bewegung, um die Last manuell anzuheben, mit einem elektrischen Niederhubwagen entfällt.
Elektro-Niederhubwagen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Angefangen bei Fahrzeugen bis 500kg, die sich mit einem herkömmlichen Ladekabel laden lassen, bis hin zu sehr leistungsfähigen Geräten, die mehrere Tonnen transportieren können. Diese Geräte benötigen in der Regel eine spezielle Ladestation, die die Batterie des Elektro-Niederhubwagens während der Ruhezeiten wieder aufladen kann. Wie bei jeder Aufladung einer Batterie kann auch hierbei Knallgas freigesetzt werden. Daher ist gerade in einer Umgebung, in der produziert wird, damit sehr vorsichtig umzugehen.
Merkmale Elektro-Niederhubwagen
- Handgabelhubwagen mit elektrischem Antrieb
- spart Arbeitszeit
- günstig für den Rücken und andere Muskelgruppen des Bedienenden
- Ladestation bei großen Elektro-Niederhubwagen kann Knallgas freisetzen
- jährlich Wartung nach BG-Richtlinien erforderlich
Elektro-Hochhubwagen
Elektro-Hochhubwagen sind mit Gabelstaplern zu vergleichen. So sind auch sie gut geeignet, wenn Paletten oder andere Lasten in Regale gehoben werden müssen. Im Unterschied zu Gabelstaplern können sie allerdings nicht für das Be- und Entladen von LKW benutzt werden. Das hängt mit der Bauweise von Elektro-Hubwagen zusammen. Sie verfügen über eine oder zwei Gabelzinken, mit der die Last transportiert werden kann und sind entweder als sogenanntes Mitgänger- oder Mitfahrer-Modell konstruiert.
Bei dem Mitgänger-Modell geht der Bedienende neben dem Gerät her, während die Last von A nach B transportiert wird, während bei dem Mitfahrer-Modell eine kleine Vorrichtung unterhalb der Deichsel montiert ist, die bei Bedarf ausgeklappt und zum Mitfahren genutzt werden kann. Gerade Mitfahr-Modelle, die zudem noch schwere Lasten transportieren können, müssen daher über eine sehr leistungsfähige Batterie verfügen, die in der Regel relativ groß und schwer sein muss, um den Fahrer, den Elektro-Hubwagen und die Last bewegen zu können. Das meist sehr hohe Eigengewicht macht sie nahezu unbrauchbar, um LKW zu be- und entladen.
Auch weitere Sicherheitsaspekte spielen bei Elektro-Hubwagen eine Rolle: Bei dem großen Rangierspielraum von bis zu 5000mm muss besonders auf die Gewichtsverteilung auf dem Elektro-Hubwagen geachtet werden. Bei unsachgemäßer Handhabung (zu weit eingeschlagene Deichsel) kann das Flurförderfahrzeug kippen.
Merkmale Elektro-Hubwagen
- Ideal, um Lasten in Regale und in Hochregallager zu verräumen
- dank elektrischem Antrieb rücken- und muskelschonend für den Bedienenden
- wendiger als Gabelstapler
- nicht zum Be- und Entladen von LKW geeignet
- relativ hohe Kosten in Bezug auf die Anschaffung und den Unterhalt
- jährliche, vorgeschriebene Prüfung nach BG-Richtlinien
Bildnachweis: © Fotolia Titelbild: Petinovs – #01: Kadmy – #02: tkphotography – #03: denis_smirnov – #04: mayatnik – #05: industrieblick- #06: industrieblick
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Der Artikel über Hubwagen bietet eine nützliche Übersicht, die hilft, die richtige Wahl zu treffen. Die detaillierte Darstellung der Unterschiede zwischen manuellen und elektrischen Modellen zeigt, dass es nicht nur um Komfort geht, sondern auch um Effizienz und Ergonomie. Interessant ist, dass trotz technologischer Fortschritte bei elektrischen Modellen, traditionelle manuelle Hubwagen immer noch ihre Berechtigung haben, vor allem in Kosteneffizienz und einfacher Wartung. Beim Lesen musste ich an ein Unternehmen denken, das sowohl Neu- als auch Gebrauchtstapler anbietet und individuelle Konfigurationen ermöglicht, was auf eine breite Anwendbarkeit in unterschiedlichen betrieblichen Umgebungen hindeutet.
Die Erwähnung des Schnellhubs bei manuellen Modellen wirft jedoch die Frage auf, ob solche ergonomischen Verbesserungen auch für ältere oder gebrauchte Modelle nachrüstbar sind.
Abschließend würde mich interessieren, wie Unternehmen bei der Auswahl zwischen Kauf und Miete vorgehen sollten, insbesondere in Bezug auf langfristige Kosten und Nutzungshäufigkeit.
Toll zu sehen, wie der Artikel die Unterschiede zwischen manuellen und elektrischen Hubwagen aufzeigt. Es wirft ein Licht darauf, wie wichtig Ergonomie und Sicherheit am Arbeitsplatz sind, vor allem in der Logistikbranche. Die Betonung auf Sicherheitsaspekte bei der Auswahl des richtigen Hubwagens erinnert mich an die Bedeutung regelmäßiger Sicherheitsunterweisungen und Inspektionen, wie sie von Experten im Arbeitsschutz vorgeschlagen werden.
Meine Frage an den Autor: Gibt es spezifische Empfehlungen für regelmäßige Sicherheitschecks bei unterschiedlichen Hubwagenmodellen?