Job im Ausland: Das sind die Aussichten

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Einen Job im Ausland anzutreten: Das ist für viele Menschen ein Traum. Dabei spielen sehr unterschiedliche Motivationsgründe eine Rolle, warum jemand einen Job im Ausland sucht. Was man beim Thema Job und Ausland beachten sollte, steht in diesem Ratgeber.

Arbeiten im Ausland: Der Karrierebooster?

Die gängige Meinung ist: Ohne Auslandserfahrung kommt man ab einem gewissen Punkt in der beruflichen Karriere nicht mehr weiter. Doch stimmt das wirklich?

Vorteile eines Auslandsaufenthaltes

  • Verbesserung der Sprachkenntnisse
  • Ausweitung der Sozialkompetenz
  • Bei Berufsanfängern: Beweis der Selbstständigkeit und des eigenen Organisationstalents
  • Bei Berufserfahrenen: Möglichkeit der Spezialisierung
  • Erwerb von Know-how zu Marktbesonderheiten im Aufenthaltsland

Für Unternehmen und HRler sind also Bewerber mit einem Auslandsaufenthalt im Lebenslauf tatsächlich oft interessanter.

Und trotzdem: Nicht jeder Beruf verlangt zwingend nach einem Expat in der Vita. Beliebt ist ein Job im Ausland besonders bei Managern oder im MINT-Sektor bei Ingenieuren. Im Handwerker dagegen treffen Menschen diese Entscheidung meistens freiwillig und eventuell auch aus anderen Beweggründen, als der Karriereförderung.

Für einige Berufe macht der Auslandsaufenthalt dagegen sogar eher wenig Sinn: Beispiele hierfür wären Steuerberater oder Richter, die auf unser Rechtssystem spezialisiert sind. Dennoch: Auch für solche Berufsgruppen gibt es Möglichkeiten, wenn es der persönliche Traum ist, einen Job im Ausland anzutreten.

Anwälte können zum Beispiel in ausländischen Anwaltskanzleien an einem German Desk arbeiten. Da Deutschland ein sehr handelsstarkes Land ist, gibt es hierfür in vielen Ländern eine hohe Nachfrage an Juristen, die sich mit dem in Deutschland geltendem Recht auskennen. Beispiele für Länder, die in Frage kommen, sind Belgien oder die Niederlande. Auch Anwälte mit der Spezialisierung internationales Recht sind im Ausland gesucht und haben gute Jobaussichten.

Wer im medizinischen Bereich nach einem Job im Ausland sucht, der braucht eine entsprechende Anerkennung im Zielland, um seinen Beruf ausüben zu dürfen. Gute Sprachkenntnisse sind oftmals ebenfalls wichtig bei der Jobsuche. Wie genau dieser Anerkennungsprozess abläuft, ist von Land zu Land unterschiedlich.

Video: Freiwilligenarbeit in der Dritten Welt – Wer wirklich daran verdient | WDR Doku

Der Job im Ausland

Spracherwerb als Voraussetzung für ein neues Leben

Unzufrieden in Deutschland oder schlichtweg zufriedener woanders? Dann ist auswandern eventuell die richtige Entscheidung. Doch bevor es ans Kofferpacken geht, sollte die finanzielle Basis für das Projekt geschaffen werden, und das bedeutet einen Job im Ausland zu finden. Für Handwerker ist das oftmals nicht schwer.

Die Sprachhürde ist hier geringer, denn im Vordergrund stehen ja die Arbeit und die Qualität des Werkes. Auch bei der Technik zur Ausführung eines Handwerkes sind Fachleute mit einer deutschen Ausbildung hochqualifiziert. In unserem Land gelten hohe Standards und der Einsatz modernster Geräte gehört zum Alltag eines Handwerkers.

Angestellte im Büro, Servicemitarbeiter oder Akademiker müssen da schon mehr vorweisen, um gute Chancen zu haben. Zumindest eine geläufige Fremdsprache, die auch vor Ort beherrscht wird, muss vorweisbar sein, die Landessprache ist natürlich immer die beste Option.

Daher sollte man schon frühzeitig beginnen, die Sprache im Zielland zu üben. Wer von seinem Unternehmen entsendet wird, der hat oft das Glück, die Sprachkurse gezahlt zu bekommen.

Zu den Voraussetzungen, um einen Job im Ausland antreten zu können, zählen auch rechtliche Hintergründe. (Fotolizenz-Shutterstock: ALPA PROD_)

Zu den Voraussetzungen, um einen Job im Ausland antreten zu können, zählen auch rechtliche Hintergründe. (Fotolizenz-Shutterstock: ALPA PROD_)

Regelungen zur Arbeitserlaubnis im Ausland

Zu den Voraussetzungen, um einen Job im Ausland antreten zu können, zählen auch rechtliche Hintergründe. Darf man in dem Land überhaupt arbeiten? Die Arbeitserlaubnis spielt hierbei eine sehr große Rolle, denn fehlt diese, scheitert der der ganze Plan.

Soll der Job im EU-Ausland angetreten werden, können alle deutschen Staatsbürger erleichtert aufatmen. Eine spezielle Arbeitserlaubnis ist nämlich im Rahmen der EU-weiten Freizügigkeit nicht notwendig. Das Gleiche gilt für eine Aufenthaltserlaubnis. Wer jedoch vor hat länger in einem EU-Land zu bleiben, der sollte sich über die geltenden Regelungen zur Sozialversicherung oder Krankenversicherung schlaumachen, denn es macht dann Sinn im Zielland Mitglied zu werden.

Soll der Auslandsjob in einem Drittland, also einem Land, das nicht der EU angehört, angetreten werden, müssen die dortigen Gesetze zu Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis geprüft werden. Drittstaaten mit EU-Bezug haben hier oft einen Vertrag mit der Europäischen Union, der das Prozedere erleichtert.

Für Island, Norwegen, Liechtenstein und die Schweiz gilt das gleiche Recht auf Freizügigkeit wie für EU-Bürger. Das bedeutet: Sowohl Bürger aus diesen Staaten dürfen uneingeschränkt in der EU wohnen und arbeiten, wie auch umgekehrt EU-Bürger das dort dürfen.

Für alle anderen Staaten gelten die dortigen Regelungen.

Zielland Aufenthaltserlaubnis notwendig Arbeitsserlaubnis notwendig
EU-Land Nein Nein
Schweiz, Island, Norwegen, Liechtenstein Nein Nein
Drittland Unter Umständen Unter Umständen

Job im Ausland: Ist das Gehalt angemessen?

Wer einen Job im Ausland anstrebt, der wird sich tunlichst vorab über die dortige Gehaltsstruktur kundig machen. Denn einen sozialen Abstieg möchten die meisten ja nicht riskieren. Deshalb gilt es zunächst abzufragen, wo der eigene Beruf besonders gefragt ist.

Hierfür lohnen sich eine ausgiebige Internetrecherche und das Lesen ausländischer Stellenangebote. Sich blind darauf zu verlassen, dass der hierzulande sehr gefragte Beruf anderswo genauso gut läuft, ist keine gute Idee.

In manchen Fällen helfen Zusatzausbildungen dabei, das eigene Jobprofil soweit zu schleifen, dass es besonders attraktiv für den Arbeitsmarkt im Zielland ist. Gute Sprachkenntnisse verbessern die Chancen weiter, eine hochdotierte Anstellung zu finden.
Existiert, nach einiger Recherche, eine Vorstellung über das zu erwartende Gehalt, so darf man nicht den Fehler machen, und dieses eins zu eins mit einem deutschen Gehalt vergleichen.

Vielmehr spielen zur abschließenden Beurteilung noch viele weitere Faktoren eine Rolle:

  • Die Lebenshaltungskosten: Wie hoch sind die Mieten am Zielort, was kosten Lebensmittel, Kinderbetreuung oder der ÖPNV. Wie hoch sind die Benzinpreise oder Ausgaben für Freizeit wie Restaurant, Kino, Theater usw.
  • Steuern und Abgaben: Wie unterscheiden sich Netto- und Bruttolohn. Welche Abgaben sind zu leisten.
  • Das Gesundheitswesen: Mit welchen zusätzlichen Ausgaben ist im Krankheitsfall zu rechnen. Genügt die deutsche Auslandkrankenversicherung oder ist es ratsam, eine Zusatzversicherung abzuschließen.

Hat man all diese Faktoren zusammengetragen, sollte man ehrlich abrechnen. Wie viel Geld bleibt einem in Deutschland vom Monatsgehalt übrig, wie viel Geld wird es im Ausland sein. So bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, was einen finanziell erwartet.

Video: Arbeitsplatz Ausland (Teil 1) | Experience – Die Reportage | kabel eins Doku

Wo findet man einen Job im Ausland?

Das Internet macht die Jobsuche heutzutage fast schon zum Kinderspiel. Auf vielen Foren und bei großen Firmen sogar direkt auf der Webseite, tummeln sich zahlreiche Stellenangebote, auf die man sich digital bewerben kann. Eine aussagekräftige Vita und die letzten Zeugnisse genügen schon und in wenigen Minuten ist das Interesse an der ausgeschriebenen Stelle bekundet.

Zusätzlich gibt es eine zentrale Auslandsjobvermittlung des Bundesministeriums für Arbeit in Deutschland. Die ZAV (zentrale Auslands- und Fachvermittlung) gehört zum Netzwerk der Bundesagentur für Arbeit. Sie ist sowohl für die Eingliederung von ausländischen Arbeitskräften nach Deutschland als auch für die Vermittlung deutscher Arbeitskräfte ins Ausland zuständig.

Auf der Webseite und in den Zweigstellen vor Ort kann man sich umfassend zu den Themen:

  • Ausbildung im Ausland
  • Auslandstudium
  • Praktikum im Ausland
  • Arbeiten im Ausland

Informieren.

Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der ZAV unterstützen Jobsuchende im Ausland jedoch nicht nur bei der Stellensuche. Sie beraten auch zu Formalitäten und stehen während des Aufenthaltes in der Ferne immer mit Rat und Tat zur Seite. Wer nach einer gewissen Zeit wieder zurück nach Deutschland kehren will, wendet sich ebenfalls an die ZAV.

Sehr gute Informationsangebote existieren auch in anderen Ländern. In Frankreich gibt beispielsweise eine Seite des Statistischen Bundesamtes, das die Löhne und Gehälter der einzelnen Berufsgruppen je Region wiedergibt. Abrufbar ist dies unter.

Ist der richtige Job gefunden, dann gilt es die letzen Vorbereitungen zu treffen, um die Heimat endgültig zu verlassen. (Fotolizenz-Shutterstock: _A StockStudio )

Ist der richtige Job gefunden, dann gilt es die letzen Vorbereitungen zu treffen, um die Heimat endgültig zu verlassen. (Fotolizenz-Shutterstock: _A StockStudio )

Wichtiges im Überblick

Ist der richtige Job gefunden, dann gilt es die letzen Vorbereitungen zu treffen, um die Heimat endgültig zu verlassen.

Um folgende Dinge sollte man sich alsbald kümmern:

  • Ein Bankkonto im Zielland eröffnen.
  • Die richtigen Visa, falls benötigt, beantragen.
  • Eine Wohnung suchen.
  • Die Ausweispapiere checken, laufen Sie sehr bald ab, sollte man sie noch in der Heimat verlängern. Im Ausland kann das schwierig werden.
  • Einen Arztbesuch mit einem Generalcheck absolvieren. Bei dieser Gelegenheit auch den Impfstatus überprüfen.
  • Auto, Wohnung und andere laufende Verbindlichkeiten rechtzeitig ummelden oder abmelden oder kündigen. Auch an Verträge bei Fitnessstudios oder Handyverträge denken.
  • Die günstigste Möglichkeit prüfen, seinen Hausstand umzuziehen. Liegt der Job im weit entfernten Ausland, lohnt sich oft einen Container per Schiff zu versenden. Das kann aber einige Wochen dauern und sollte gut geplant werden.
  • Rechtzeitig Dinge ausmisten oder verkaufen, die man nicht mitnehmen kann.
    Oftmals hilft es, sich eine entsprechende To-Do Liste anzulegen und auf dieser alles, was noch zu erledigen ist, zu notieren. Diese Liste kann man mit Freunden oder Verwandten durchgehen und besprechen, denn meistens fallen anderen noch ein, zwei Punkte mehr ein, die es zu erledigen gilt.

Fazit: Mit der richtigen Planung wird der Job im Ausland zum Erfolg

Der Traum vom Auslandsaufenthalt muss kein Traum bleiben. Gerade als EU-Bürger stehen einem sehr viele Möglichkeiten offen, in der Ferne solide Fuß zu fassen. Bevor die Unternehmung startet, gehört die rechtlichen Grundlagen geklärt und eine solide Finanzplanung getätigt. Sinnvoll ist es außerdem, die Stellensuche bereits von Deutschland aus zu starten. Wer nur ins Nachbarland schielt, der tut sich hier natürlich besonders leicht, denn zu einem potenziellen Vorstellungsgespräch kann man schnell und unkompliziert anreisen.

Doch auch in weiter Ferne lässt sich ein Job im Ausland gut organisieren. Übrigens: Oft hilft auch die Personalabteilung im eigenen Betrieb weiter, indem zum Beispiel ein Job in einer Auslandfiliale oder Tochter vermittelt wird.

Wichtig ist vor allem die Bereitschaft sich Neuem gegenüber zu öffnen und manchmal ebne auch Mut zur Lücke, dann klappt das auch mit dem Traum vom Job im Ausland.

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