Der Lebensmittelriese Spar möchte demnächst auch in Österreich seine Lebensmittel im Netz verkaufen. Allerdings ist kein Gewinn geplant, sondern man rechnet mit einem Minusgeschäft. Trotzdem könne sich nach eigenen Angaben der Konzern den Verzicht auf den Onlinehandel nicht mehr leisten.
Letzter Lebensmittel-Vollsortimenter Spar steigt ins Onlinegeschäft ein
Spar ist die letzte Lebensmittelkette, die als Vollsortimenter noch keinen Onlinehandel betreibt. Somit stellt sich nun auch Spar dem Wettbewerb und steigt mit seinem Unternehmen Interspar in der Sparte Lebensmittel in den Onlineversand ein. Nach Angaben des Spar Chefs Gerhard Drexel hat der Konzern bewusst den ersten Hype abgewartet – nun wurde in Wien der erste Onlineshop vorgestellt. Schließlich macht sich Spar keine Illusionen, denn es ist bekannt, dass der neue Onlineshop mehr Kosten verursachen wird, als er Gewinne einbringt. Doch wo genau die Reise hingeht, ist noch nicht bekannt. Der Lebensmittelriese möchte vorbereitet sein und hat daher einen Millionenbetrag in zweistelliger Höhe in die entsprechende IT investiert. 100 zusätzliche Beschäftigte sind eingeplant, um das Internetgeschäft zu beleben.
Bereits seit 16 Jahren gibt es einen Spar Onlineshop für Weine. Und auch Produkte aus dem non Food Bereich, wie beispielsweise Küche, Haushalt, Unterhaltungselektronik und Spielwaren werden über einen speziellen Interspar Webshop vertrieben. Nun wird ab sofort Interspar auch Lebensmittel online zustellen. Zunächst wird in Wien gestartet, doch im laufenden Jahr soll die Auslieferung in ganz Österreich möglich sein. Allerdings bezieht sich ganz Österreich ausschließlich auf die Ballungsräume. Denn es ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, auch auf ländliche Regionen auszuweichen. Lukrativ hingegen sieht das Unternehmen die Nachbarhauptstädte Ljubljana und Budapest.
Service wird großgeschrieben
Im Bereich des Kundenservice sollen Spar-Online-Kunden keinerlei Abstriche machen müssen. Gefällt ein Produkt nicht, so kann es bei Auslieferung noch an der Haustüre zurückgegeben werden. Und wie in den Geschäften üblich, können auch Kunden bei der Zustellung vor die Haustür mit ihrer EC-Karte zahlen. Die Angebote, Rabatte und Preise sind dieselben wie im stationären Handel. Ausdrücklich ausgenommen sind allerdings Rabattaktionen auf Bier, da dies logistisch zu einem Problem führen würde.
Wer mittags bis 12:00 Uhr bestellt, erhält seinen Einkauf noch am selben Tag innerhalb eines Fensters von 2 Stunden geliefert. Alternativ kann der Einkauf auch in einer Abhol-Box abgeholt werden. Solche Boxen ähneln den Postboxen und stehen derzeit in Wien beim Donauzentrum sowie der SCS zur Verfügung – es sind noch weitere Standorte für Boxen geplant. Für die Abhol-Box wird ein Euro fällig, die Zustellung kostet 4,90 €. Die Lieferung ist ab einem Einkaufswert von mindestens 100 € kostenlos. Der Lieferservice steht montags bis samstags zu den üblichen Geschäftszeiten zur Verfügung.
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