Deutschland als Land der Gründer: Im Zeitalter der Start-ups bestätigt sich dieser Ruf. Der Start-up-Boom hält nun bereits mehrere Jahre an und die Prognosen für die Zukunft sind durchaus positiv. Einzelne Beispiele belegen, welche Philosophie dem Konzept zugrunde liegen sollte.
Portale wie Sparwelt als Musterbeispiel: Nachfrage trifft auf Digitalisierung
Auch das Online Shopping hat keine Nachwuchsprobleme. Nach wie vor werden viele Shops gegründet, von denen einige in kurzer Zeit zu stolzer Größe herangewachsen sind. Im Windschatten des boomenden Online-Handels konnten sich weitere Dienstleister etablieren, allen voran Gutscheinportale wie Sparwelt. Sie dienen als Schnittstelle zwischen Shops und Kunden; letztere profitieren von den Rabatten, während die Shops eine günstige Möglichkeit bekommen, neue Kunden zu erreichen.
Nun ist das Gutscheinprinzip keine neue Erfindung, bereits im stationären Handel waren Rabatte immer gefragt und werden es auch immer sein. Dort ist es allerdings mit größerem Aufwand verbunden: Gutscheine mussten beim Einkauf immer vorgelegt werden, was bei spontanen Shopping-Touren meistens nicht der Fall war. Mit dem Aufmarsch der Smartphones begann die Zeit des Mobile Couponings, das eine wesentliche Vereinfachung bedeutete. Reine Online-Gutscheine sind die Steigerung des Ganzen: Sie sind jederzeit verfügbar und müssen an der virtuellen Kasse lediglich in Form eines Codes eingegeben werden. Die digitale Transformation zeigt ihre Stärken damit auch beim alltäglichen Einkauf.
Und diese Eigenschaften bleiben auch den etablierten Wirtschaftsgrößen nicht verborgen. So wurde die Muttergesellschaft von Sparwelt, die Econa Shopping GmbH, im September 2014 von RTL Interactive gekauft. Die Akquisition war nicht der erste Schritt des Medienunternehmens in diese Richtung; ein klarer Fingerzeig also, welches Zukunftspotenzial den Couponing-Plattformen bescheinigt wird.
Start-up-Trend beflügelt den Arbeitsmarkt
Bei all den Vorteilen, die erfolgreiche Start-ups wie Sparwelt mit ihren Produkten und Dienstleistungen Verbrauchern bieten, darf auch der Blick auf die volkswirtschaftliche Bedeutung nicht fehlen. Zunächst natürlich für den Arbeitsmarkt: Jedes Unternehmen bedeutet Arbeitsplätze, Erfolg bedeutet Wachstum, dieser wiederum führt zu noch mehr Arbeitsplätzen. Es ist somit im Sinne der Allgemeinheit, dass der Standort Deutschland für Start-ups seine Attraktivität beibehält. Zahlreiche Gründerinitiativen sollen dabei helfen, selbst alteingesessene Institutionen wie die Konrad-Adenauer-Stiftung haben die Zeichen der Zeit erkannt und bemühen sich um bessere Rahmenbedingungen für Start-ups.
Die Früchte dieser Maßnahmen sollen, wie in der digitalen Szene üblich, möglichst kurzfristig sichtbar werden. Eine Erhöhung des Risikokapitals sowie schnellere Verfügbarkeit des Geldes sind ebenso wichtige Schlüsselfaktoren wie eine Minimierung der Bürokratie. Denn Start-ups verlieren viel Zeit (und damit auch Geld) für behördliche und andere organisatorische Dinge, die mit dem eigentlichen Tagesgeschäft nichts zu tun haben. Dieses ist jedoch entscheidend für den weiteren Verlauf der Existenz und gerade in der Anfangsphase, noch lange vor der Konsolidierung im Mittelstand, sind solche Verluste besonders schmerzhaft.
Steigende Anforderungen erhöhen den Druck
Das gilt erst Recht bei Gründungen in der Hochtechnologie. In komplexen Themengebieten ist die Fehlertoleranz noch geringer und Innovationen wie das digitale Auto zeigen die Größenordnung, in der die Industrie inzwischen denkt. Die Beschleunigung gilt somit auf allen Ebenen und stellt neue Anforderungen: Parallel zu den digitalen Möglichkeiten sind auch Wettbewerb und Risiken weiter gewachsen, sodass Gründer, sobald sie den Entschluss gefasst haben, mit mehr als 100 Prozent an die Sache herangehen sollten.
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