Grimm: „BASF in USA wegen Platin-Preis-Manipulation angeklagt“

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Maren Grimm und die BASF verbindet etwas. Die BASF lässt sich mit Stellungnahmen normalerweise nicht viel Zeit – anders aber bezüglich des Massakers von Marikana, das 34 Menschen das Leben kostete. Hier warteten alle rund drei Jahre lang auf eine Stellungnahme. Vergessen ist die Katastrophe dennoch nicht und wirft nun ein doch eher ungünstiges Licht auf die BASF, die nun in den USA angeklagt ist, Platin-Preise manipuliert zu haben.

Grimm: BASF muss Stellung beziehen!

Wenn eine Maren Grimm BASF anklagt, muss etwas dahinterstecken: Die Filmemacherin bezieht Stellung zum Massaker in Südafrika, bei dem die Polizei 34 Menschen scheinbar grundlos erschossen hat. Diese hatten am 16. August 2012 dafür demonstriert, unter besseren Arbeitsbedingungen tätig sein zu können, außerdem wollten sie erreichen, dass sich ihre Lebensbedingungen verbessern. Die streikenden Mitarbeiter wurden einfach erschossen – bislang fiel hier aber noch nichts auf die BASF zurück. Dies klagt Grimm nun an: Dieser Chemiekonzern ist der Hauptkunde des Betreibers der drittgrößten Platinmine der Welt namens Lonmin. Position beziehe das riesige Unternehmen zum Massaker von Marikana aber nicht. Die Mitarbeiter wollten friedlich kämpfen und bezahlten dies leider mit ihrem Leben. Sogar der Bischof Seoka hatte versucht, zu vermitteln, doch leider blieb dieser Versuch ebenfalls ohne Erfolg.

Eine Untersuchungskommission gab es zwar, welche auch Anhörungen durchführte. Lonmin traf im Ergebnis dieser Untersuchungen eine Mitschuld, was Grimm und Krameritsch (Historiker) bestätigen konnten. Beide arbeiten daran, dass die Interessen und Rechte der Minenarbeiter gewahrt bleiben – oder überhaupt erst zum Tragen kommen. Grimm begleitete auch den Bischof von Pretoria zu seinem Besuch in Deutschland, wo beide die Hauptversammlung der BASF besuchten. Hört Maren Grimm BASF, steht für sie kein erfolgreicher Konzern im Fokus, sondern das Massaker von Marikana.

Auf der Hauptversammlung wurde ein Video gedreht, ebenso wie bei der Übertragung der Stimmrechte von den Kritischen Aktionären auf den Bischof von Pretoria. Die BASF wird nun aufgefordert, Entschädigungsleistungen zu zahlen – alles bildlich von Maren Grimm festgehalten.

BASF weicht aus

Maren Grimm produziert, vertont und schreibt ihre Filme selbst. Jetzt ist sie den Machenschaften der BASF auf der Spur – hierfür braucht sie aber kein Drehbuch. Die Story, um die es geht, ist so beeindruckend, dass sich dies kein Drehbuchschreiber ausdenken könnte. Inzwischen begleitet Maren Grimm den Chemiekonzern seit einiger Zeit und stellt immer wieder fest, dass dieser sämtlichen Vorwürfen im Fall Marikana ausweicht. Noch am 30. April 2015 – in diesem Jahr feierte die BASF übrigens ihren 150. Geburtstag – hielt der Bischof von Pretoria auf der Hauptversammlung eine Rede, in der er die BASF aufforderte, ihrer Verantwortung nachzukommen. Die Entschädigungsleistungen im Fall Marikana müssten vor allem von diesem Chemiekonzern kommen, immerhin sei die BASF der größte Kunde von Lonmin. Der Vorsitzende des Unternehmens bekam nach der Rede des Bischofs ein Buch geschenkt, in dem es um den Horror von Marikana geht. Doch auch danach zahlt der Konzern keinerlei Entschädigungen, denn der Bericht zu diesem Massaker liegt wohl immer noch in Südafrika und hier auf dem Schreibtisch von Präsident Zuma.

Nun geht der Chemiekonzern folgendermaßen vor: Erst dann, wenn der Bericht veröffentlicht wird, könnte über Entschädigungsleistungen gesprochen werden. Das heißt: kein öffentlicher Bericht, keine Entschädigungen, kein Geld für die Angehörigen der getöteten Minenarbeiter. Eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, wie Maren Grimm findet. Dennoch gab es bei der Hauptversammlung aber auch ein positives Ergebnis: Die Aktionäre der BASF haben nicht gleichgültig auf die Rede des Bischofs reagiert und zeigten sich sehr betroffen von den Ereignissen. Doch die Menschen in Südafrika sind weit weg und daher hieß es, dass aufgrund der Entfernung nichts getan werden könnte. Als ob Geld keine Entfernungen überbrücken könnte! Die als positiv eingestufte Betroffenheit der Aktionäre wurde daher rasch wieder durch die mangelnde Bereitschaft zur Zahlung von Entschädigungsleistungen relativiert.


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