Ein NAS-Server (Network Attached Storage) ist ein Netzwerkspeicher, der sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen eine hervorragende Möglichkeit bietet, Datensätze sicher zu speichern.
Der NAS Server Test analysiert die Vor- und Nachteile der verschiedenen Geräte, mit denen Datenbestände zentral aufbewahrt und für den Abruf mit jedem Endgerät, sogar mit dem Handy, bereitgestellt werden können. Für alle Nutzer, deren PC-interne Festplatte an ihre Kapazitätsgrenzen gerät und die außerdem das relativ umständliche Handling mit externen Festplatten vermeiden möchten, sind NAS-Server eine gute Alternative. Die verschiedenen angebotenen Netzwerkspeicher unterscheiden sich teilweise erheblich. Der NAS Server Test erläutert die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle und vereinfacht somit die Kaufentscheidung.
NAS Server Test: Mit welchem Gerät werden Daten am besten zentral gelagert?
Netzwerkspeicher stellen die Datensätze nicht nur auf dem PC zur Verfügung, sondern ermöglichen den Abruf mit jedem Endgerät, dass mit dem Rechnernetz verbunden ist. Auf diese Weise können Nutzer sogar unterwegs mit ihrem Handy auf die Daten zugreifen, ohne dass dafür externe Festplatten transportiert werden müssen. Netzwerkspeicher sind Datei Server, die sehr einfach zu verwalten sind. Sie helfen außerdem dabei, Ordnung in das Datenchaos zu bringen, das leicht entsteht, wenn auf jedem Endgerät Datensätze gespeichert werden. Um die Kaufentscheidung zu erleichtern, wurden die Modelle beim NAS Server Test im Hinblick auf verschiedene Kriterien beurteilt.
Wofür werden NAS-Server verwendet?
Die im NAS Server Test beurteilten Geräte bieten eine innovative Möglichkeit, Daten anders als auf USB-Festplatten oder in der Cloud zu speichern. Es ist schwierig, auf externen USB-Festplatten Ordnung in das Datenarchiv zu bringen, denn es werden schnell Kapazitätsgrenzen erreicht und somit geht der Überblick verloren, auf welchen Speichermedien sich welche Dateien befinden. Die Netzwerkspeicher bieten eine praktische Lösung, denn auf ihnen werden alle Datenbestände zentral abgelegt und stehen dort für alle im Netzwerk autorisierten User zur Verfügung, wobei diese die Daten mit jedem vernetzten Endgerät abrufen können.
Die Netzwerkspeicher erlauben mehreren Nutzern eines Netzwerks den Zugriff auf die gespeicherten Daten. Die Netzwerkfestplatte verfügt deshalb über einen Netzanschluss sowie einen eigenen Prozessor und ein Betriebssystem. Es handelt sich im Prinzip um einen Computer, der an ein Netzwerk angebunden ist und dort als Datenspeicher fungiert. Spezielle Server- und Netzwerkfunktionen sorgen für den reibungslosen Ablauf aller Transaktionen. Die Hauptaufgabe besteht in der optimalen Verwaltung aller Datensätze. Diese Daten werden zentral und sogar automatisiert gespeichert, sodass mit dem Backup ein wichtiger Sicherheitsaspekt berücksichtigt wird. Der mobile Zugriff über das Internet oder mit Hilfe von Apps erweitert die Möglichkeiten für die Nutzer erheblich. Private User schätzen vor allem die Möglichkeit, über den NAS-Server alle ihre Medien auf den entsprechenden Ausgabegeräten, wie Multimedia-Player oder Smart-TV zu streamen.
Wie funktionieren NAS Systeme?
Wie oben bereits festgestellt wurde, ist ein NAS-Server ein voll funktionsfähiger Computer, der jedoch speziell auf die Datenspeicherung ausgerichtet wurde. Besonders wichtig ist eine schnelle Netzwerkanbindung, um allen Nutzern die Durchführung anspruchsvoller Aufgaben zu ermöglichen. Eine schnelle Datenübertragungsrate ist wichtig, damit in einem Firmennetzwerk der professionelle Einsatz gewährleistet ist oder Videodateien von mehreren Nutzern gleichzeitig abgerufen werden können. Verfügt der NAS-Server über einen WLAN-Anschluss, gehört der unterstützte Wifi-Standard zu den wichtigsten Kriterien für eine Beurteilung im Test.
Die Netzwerkspeicher sind mit Bauteilen ausgestattet, mit denen große Datenmengen gespeichert werden können. Meist sind das mehrere Speicherplatten oder SSD-Laufwerke. Ziel ist die Erhöhung der maximalen Speicherkapazität und die Minimierung des Risikos von Datenverlusten, die aufgrund von Hardwareproblemen entstehen.
Welche Vorteile haben die modernen Netzwerkspeicher?
Der wesentliche Vorteil besteht in der zentralen Datenverfügbarkeit in einem Netzwerk. In vielen Unternehmen war es üblich, dass die Mitarbeiter Datensätze dezentral auf unterschiedlichsten Speichermedien abgelegt haben und auf diese Weise keine vernünftige einheitliche Verwaltung der Datenbestände erreicht werden konnte. Aber auch in privaten Haushalten führt das Speichern auf verschiedenen externen Speicherplatten und USB-Sticks unweigerlich zu einem Datenchaos. Die Anwendung eines NAS-Servers beseitigt dieses Problem und erleichtert die Administration der Datenbestände, ohne dass dafür eine zusätzliche Software notwendig wäre.
Die Server zeichnen sich durch folgende Vorteile aus:
- zentrale Speicherung aller Datensätze
- einfache Verwaltung aller Datensätze
- Maximierung der Kapazität des Datenspeichers
- Zugriffsmöglichkeiten für alle Endgeräte des Netzwerks
- automatisiertes Backup erhöht die Datensicherheit
- konfigurierbar für Zugriffsmöglichkeit aus dem Internet
- als Web-, FTP- und E-Mail-Server einsetzbar
- als Druckerserver verwendbar
- Speicherplatz auf Endgeräten wird gespart
Inwieweit erhöhen NAS-Server die Datensicherheit?
Die Datensicherheit wird durch die Redundanz des NAS-Servers erhöht, denn die hinterlegten Datensätze werden automatisch auf mehreren Festplatten in einem RAID redundant gespeichert. Dem Nachteil, dass dafür mehrere Platten nötig sind, steht der wichtige Vorteil gegenüber, dass auf diese Weise Datenverluste durch Hardware-Versagen fast ausgeschlossen werden können. Werden sehr große Datenmengen gespeichert, ist es wahrscheinlich, dass einzelne Festplatten aufgrund von Defekten Datenverluste verursachen.
Im Zusammenhang mit der NSA-Affäre wünschen sich immer mehr Menschen, die volle Kontrolle über ihre Datenbestände zu behalten. Anders als beim Speichern in der Cloud oder bei konventionellen Hostern, hat man mit dem Netzwerkspeicher die Garantie, dass nur legitimierte Nutzer auf die Datensätze zugreifen können. Es ist also möglich, selbst zu bestimmen, wer zum Netzwerk Zugang hat.
In den letzten Jahren ist ein verstärkter Einsatz von NAS-Servern im Bereich der Sicherheitstechnik zu beobachten. Die Festplattenspeicher archivieren die Bilder von Überwachungskameras und sind im Vergleich zu einer lokalen digitalen oder analogen Speicherung der Bilder mehrerer Kameras einer größeren Anlage überlegen. Alle Aufnahmen der verschiedenen Kameras werden zentral gespeichert und können sofort auf einem PC abgerufen werden, ohne dass verschiedene Magnetbänder oder SD-Karten ausgewertet werden müssen.
Welche Arten von NAS Servern werden im Test bewertet?
Zunächst wird laut ExpertenTesten in Modelle, die für den Einsatz im Unternehmen konzipiert sind und solchen, die für private Nutzer hergestellt werden, unterschieden. Verfügen die Festplattenspeicher über acht oder sogar mehr Festplattenschächte, sind sie für einen privaten Einsatz meist überdimensioniert. Die Modelle für die Privatnutzer punkten jedoch mit einer optimalen Unterstützung von Mulitmedia-Features, denn hier liegt auch ein wesentlicher Schwerpunkt der privaten Nutzung.
Es gibt Netzwerkspeicher mit nur einem Schacht und solche mit mehreren Schächten, die gleichzeitig mit mehreren Platten arbeiten können. Die Modelle mit mehreren Festplatten erreichen höhere Übertragungsgeschwindigkeiten und ermöglichen die unter Sicherheitsaspekten gewünschte redundante Datenspeicherung. Auf diese Weise ist die Datenintegrität unabhängig von der Unversehrtheit der Festplatte. RAID-Modi kompensieren sogar den Ausfall mehrerer Festplatten, ohne dass Datensätze verloren gehen. Der NAS-Server informiert den Nutzer über eine Warnfunktion vom Ausfall, sodass die Festplatte umgehend ersetzt werden kann.
NAS Server Test: Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
Der NAS Server Test beurteilt die verschiedenen Geräte im Hinblick auf die wichtigsten Kriterien und die gewünschten Einsatzbereiche. So müssen vor der Auswahl beispielsweise folgende Fragen beantwortet werden:
- Welche Bandbreite wird im Netzwerk benötigt?
- Welche maximale Speicherkapazität wird gewünscht?
- Welcher RAID-Modus soll verwendet werden?
- Soll der NAS-Server bereits mit Speicherplatten bestückt sein?
- Wieviel Steckplätze werden benötigt?
- Wie laut ist das Betriebsgeräusch?
- Wie hoch ist der Stromverbrauch?
Einige Anbieter vergeben Gutscheine, die beim Kauf eines NAS Systems eingelöst werden können und erleichtern so den Einstieg in diese innovative Technologie. Hersteller wie Synology und Qnap überzeugen mit benutzerfreundlichen Festplattenspeichern, bei denen sowohl die Einrichtung wie auch die Erweiterung selbst für Nutzer, die nicht über vertiefte Netzwerk-Kenntnisse verfügen, problemlos möglich ist. Die Ein-Schacht-NAS Synology DS115j für weniger als 100 Euro ist ein gutes Produkt für Einsteiger, die sich mit diesem Speichermedium vertraut machen möchten. Beim QNAP TS-231P handelt es sich um ein Modell, das über zwei Schächte verfügt und somit eine höhere Geschwindigkeit ermöglicht. Mit drei USB und zwei Netzwerk Anschlüssen wird außerdem die Portbündelung unterstützt. Die gute Bedienbarkeit und einfache Inbetriebnahme wird von den Nutzern und auch im Test sehr positiv bewertet.
Vor dem Kauf rät netzwelt, Überlegungen hinsichtlich der künftigen Anforderungen anzustellen und eher eine Netzwerkfestplatte mit mehreren Schächten und größerem Potential zu wählen. Ein größerer Arbeitsspeicher sowie ein leistungsfähiger Prozessor sorgen dafür, dass der Festnetzspeicher zukunftsfähig ist und sich auch an wachsende Bedürfnisse anpassen lässt. Wenn das NAS System für den Heimgebrauch im Multimediabereich angeschafft werden soll, ist es außerdem empfehlenswert, sich die zur Verfügung stehen Apps sowie die Media-Center-Lösung anzuschauen, bevor man sich für ein Modell entscheidet.
Wie groß sollten der Arbeitsspeicher und der Prozessor sein?
Sollen mehrere Nutzer gleichzeitig auf das Speichermedium zugreifen können und Inhalte streamen? Dann ist ein Intel Atom-Prozessor mit Dual Core sowie ein Arbeitsspeicher von mindestens einem Gigabyte empfehlenswert.
Wird eine SSD oder USB 3.0 benötigt?
Die kostengünstigeren HDD-Festplatten sind meist ausreichend. Weil die Datentransferrate der meisten Geräte limitiert ist, können die SSD-Platten ihre Vorteile nicht entfalten. USB 3.0 Anschlüsse sind sinnvoll, wenn am Netzwerkspeicher ein Drucker und außerdem eine externe Festplatte angeschlossen werden sollen.
Welche Festplatte sollte man einbauen?
Viele Netzwerkspeicher werden ohne die Platten geliefert, sodass man bei der Bestückung darauf achten muss, ob 2,5- oder 3,5 Zoll Formate verbaut werden können. Auf der Herstellerwebsite findet man alle Informationen zur Kompatibilität der Speicherplatten. Können beide Format eingebaut werden, sollte aus Kostengründen das 3,5 Zoll Format gewählt werden. Im Hinblick auf die Geräuschentwicklung ist jedoch das 2,5 Zoll Format zu bevorzugen. Außerdem ist der Stromverbrauch ein Entscheidungskriterium.
Netzwerkspeicher bieten Datensicherheit und eine einfache Datenverwaltung
NAS Systeme werden auch für den Privatgebrauch immer beliebter, denn die Datenmenge, die archiviert werden soll, steigt im Zusammenhang mit der Digitalisierung exponentiell an. Um die wertvollen Datenbestände ordentlich aufzubewahren und jederzeit auf alle Datenätze zugreifen zu können, sind Netzwerkspeicher sehr empfehlenswert. Gutscheine für Erweiterungskomponenten ermöglichen die spätere Anpassung an einen wachsenden Speicherplatzbedarf. Die PC-Welt empfiehlt für den privaten Gebrauch oder kleine Unternehmen Modelle mit zwei Schächten. Sie sind kompakt und bieten eine riesige Speicherkapazität. Als persönliche Cloud erfüllen die Server hohe Anforderungen an die Datensicherheit und somit können dort auch sensible Dokumente aufbewahrt werden.
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