Gerade für Onlinehändler gab es in den letzten Jahren immer wieder gute News und auch das aktuelle Jahr scheint sich dem anzuschließen. Welche neuen Trends es im e-Commerce gibt, kann man hier erfahren.
Gute News für Onlinehändler: E-Commerce wächst
Was sich bereits in den letzten Jahren angekündigt hat, hat sich auch 2016 und in den ersten Monaten des Jahres 2017 bestätigt: Der Onlinehandel wird immer stärker, das geht aus Aktuellen Zahlen des Händlerbundes hervor. Sehen kann man das unter anderem daran, dass die Bereitschaft der Onlinehändler wächst, Geld in neue Investitionen oder Projekte zu stecken. Denn auch ein weiterer Trend im e-Commerce hält an: Diesem Wirtschaftszweig geht es deutlich besser als der übrigen deutschen Wirtschaft.
Das Wachstum wird mithilfe von insgesamt acht Indikatoren gemessen, die einen deutlichen Aufwärtstrend zeigen – gute Nachrichten also für Onlinehändler und den gesamten Händlerbund. Dabei sind die Zahlen aber nicht nur positiv, sie sind sogar noch positiver als in den Vorjahren. Im einzelnen handelt es sich dabei um:
- Eingang von neuen Aufträgen
- Umsatz allgemein
- Gewinn allgemein
- Steigerung der Verkaufspreise
- Bereitschaft zu neuen Investitionen
- Investitionen in Innovationen
- Investitionen zur Erweiterung der Kapazität
- Internes Personal
Dabei zeigen fast alle Indikatoren einen positiven Aufwärtstrend. Was für Onlinehänder wirklich tolle News sind. So können sie nämlich im Jahr 2017 auf einen Gesamtumsatz von geschätzten 60 Milliarden Euro hoffen.
Onlinehändlernews: Ein unerfreulicher Trend setzt sich auch im Jahr 2017 fort
Wie bereits in den Jahren zuvor, haben Onlinehändler auch im Jahr 2017 mit Betrugsversuchen zu kämpfen. Auch hier zeigt sich ein Trend nach oben. Mittlerweile gibt auf Nachfrage fast jeder Onlinehändler an, einmal Opfer eines Betruges oder eines Betrugsversuchs geworden zu sein. An erster Stelle steht dabei das
- Vortäuschen einer falschen Identität: 30 Prozent der befragten Händler geben an, bereits mindestens ein Mal einen Kunden gehabt zu haben, der bei dem Bestellvorgang eine falsche Identität benutzt hat.
- Kreditkartenbetrug steht an zweiter Stelle der Betrugsversuche und ist nicht nur im Onlinehandel beliebt. Auch im analogen Geschäftsleben wird häufig versucht, mit gefälschten Daten oder einer manipulierten Karte zu betrügen.
- Angabe einer falschen Adresse. Auch die Bestellung an eine falsche Adresse liefern zu lassen, gehört zu den eher negativen Trends im Onlinehandel. Im Jahr 2016 waren es immerhin 28 Prozent der Betrugsfälle, in denen diese Masche ausprobiert wurde.
- Inkorrekte Angaben bezüglich der Bonität: Immerhin noch 12 Prozent der Betrugsfälle zeichnen sich dadurch aus, dass falsche Angaben zur Liquidität gemacht wurden.
Insgesamt kann man davon sprechen, dass die Anzahl der Betrugsfälle deutlich zugenommen hat und sich dieser Trend wohl auch noch weiter fortsetzten wird. Ein Problem dabei ist der Datenschutz, der in Deutschland sehr streng geregelt ist. Dadurch haben Händler wenig Möglichkeiten, einen versuchten oder gelungenen Betrug auch anderen Onlinehändlern mitzuteilen. Denn mit steigendem Volumen im Onlinehandel steigen auch die Fallzahlen, in denen ein Betrug versucht oder unternommen wird. Dies wird einer der Trends sein, auf den die gesamte e-Commerce Wirtschaft reagieren muss.
Onlinehändler setzen weiter auf dynamische Preisgestaltung
Die dynamische Preisgestaltung ist kein neuer Trend im e-Commerce, hält aber trotzdem auch im Jahr 2017 weiter an. Darunter versteht man das flexible Anpassen der Preise je nach aktuellen Rahmenbedingungen. Die meisten Onlinehändler geben an, dass sie ihre Preise ganz individuell und je nach aktuellem Anlass anpassen. Meist sind diese Anpassungen unregelmäßig und richten sich nach äußeren Einflüssen. Das können Angebote der Konkurrenten sein, oder aber man möchte auf ein bestimmtes Verhalten der Kunden reagieren. Stellt ein Onlinehändler beispielsweise fest, dass ein Produkt oder eine Dienstleitung aktuell sehr gefragt ist, wird er den Preis nach oben anheben.
Umgekehrt wird er den Preis senken, wenn wenig Nachfrage an dem Produkt oder die Dienstleistung vorherrschend ist. Das sind natürlich ganz herkömmliche Reflexe der Marktwirtschaft, die auf Angebot und Nachfrage beruht, im e-Commerce lassen sich diese Anpassungen aber viel schneller umsetzten. Dank der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung, haben die meisten Onlinehändler mittlerweile viele Tools zur Verfügung, die ihnen den Umgang mit einer flexiblen Preisgestaltung sehr erleichtern.
Dieser Trend setzt sich auch im stationären Einzelhandel fort und so ist die flexible Preisgestaltung kein Erscheinung, der sich nur im e-Commerce finden lässt.
Onlinehändler setzen auch auf andere Vertriebswege
Die meisten Onlinehänder konzentrieren sich nicht nur auf einen Absatzweg, sondern stellen sich breiter auf, um ihren Betrieb auf ein möglichst ausgedehntes Fundament zu stellen. Viele Onlinehändler sind daher auch auf Plattformen wie Amazon Marketplace oder Ebay vertreten, nutzen aber auch stationäre Geschäfte, um ihren Absatz anzukurbeln.
Auch dieser Trend wird wahrscheinlich anhalten und man wird in Zukunft viele Onlinehändler sehen, die neuartige Vertriebswege gehen.
Onlinehändler sollten diese News kennen: Die aktuellen Trends
Es gibt weitere Trends im e-Commerce, die besonders durch die Digitalisierung immer weiter vorangetrieben werden – gerade Onlinehändler sollten diese News nicht links liegen lassen.
Bezahlen mit dem Mobiltelefon: Das Smartphone wird immer wichtiger für den Onlinehandel, nicht nur was die Bezahlmöglichkeiten angeht. Auch die Verwendung von Apps stellt einen wichtigen Trend dar, den Onlinehändler nicht verschlafen dürfen. Der Vorreiter dieser Entwicklung kommt – wie so häufig – aus den USA. Das bekannte Kaffee-Imperium Starbucks gehörte zu den ersten Unternehmen, die es möglich machten, bei ihnen mit dem Smartphone zu bezahlen. Da das Unternehmen sich ohnehin auf eine junge, hippe Zielgruppe fokussiert, war dieses Marketing ein voller Erfolg: Die Starbucks App bescherte dem Unternehmen ein Umsatzplus von 12 Prozent.
Dabei ist das Bezahlen mit dem Smartphone nicht nur für den Kunden interessant weil es den gesamten Kaufvorgang erleichtert, auch das Unternehmen profitiert auf vielfältige Weise davon: So lassen sich wertvolle Kundendaten sammeln, die auch Hinweise über das Kaufverhalten geben und die man an anderer Stelle wieder gewinnbringend einsetzen kann. Natürlich immer unter Berücksichtigung des aktuell geltenden Datenschutzes, was in Deutschland etwas schwieriger, weil umfangreicher ist, als es in den USA geregelt ist.
Onlinehändlernews: Apps sind im E-Commerce weiter auf dem Vormarsch
Bleiben wir bei dem Beispiel von Starbucks, weil es ein wirklich gelungen Marketing zeigt. Zusätzlich zu der Möglichkeit, mobil über das Smartphone zu bezahlen, führte Starbucks ein Treue-System ein. Mit jedem Einkauf kann sich nun der Kunde ein paar Punkte (je nach Umsatz) gutschreiben lassen, die er später wieder im Unternehmen zum Bezahlen oder für andere Vergünstigungen einsetzten kann.
Das Prinzip kennt man bei uns in Deutschland hauptsächlich durch die Treue-Karten, die man in ausgewählten Geschäften erhält und die man beim Bezahlen an der Kasse vorlegt, damit die Punkte gutgeschrieben werden. Der Vorteil der Starbucks App ist aber, dass man sich ein paar Handgriffe spart: Nur mit dem Smartphone wird bezahlt und die Punkte gleichzeitig gutgeschrieben. Dass die App funktioniert und von den Kunden sehr gut angenommen wird, zeigt der steigende Umsatz.
Die vorhandenen Daten gewinnbringend einsetzen
Wie bereits erwähnt, bringen die Apps nicht nur dem Kunden viele Vorteile, auch das Unternehmen kann davon auf vielfältige Weise profitieren. In Deutschland muss dabei immer der Datenschutz im Auge behalten werden, der hier traditionsgemäß als wichtiger erachtet wird, als in den USA. Trotzdem können aber auch Onlinehändler in Deutschland von diesem Trend profitieren.
- Passgenaues Shopping-Erlebnis: Die Apps liefern eine Fülle von Daten in Bezug auf das Kaufverhalten des betreffenden Kunden. So kann man genaue Vorschläge liefern, aber auch das Angebot des eignen Shops entsprechend anpassen. Der Kunde bekommt nun Vorschläge, die ganz genau zu seinen Vorlieben passen und sich an bereits getroffenen Kaufentscheidungen orientieren. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er den eigenen Online-Shop besucht und auch hier zum Kunden wird.
- Personalisierte Werbung: Dieser Punkt geht Hand und Hand mit dem oben genannten. Aufgrund der gesammelten Daten kann man dem Kunden personalisierte Ads auch auf anderen Kanälen, wie beispielsweise facebook, zeigen. Personalisierte Werbung ist ein tolles Tool des Online Marketing und wird sicherlich auch in Zukunft immer wichtiger werden. Gerade in der Verbindung mit Sozialen Netzwerken ergeben sich hier ganz neue Vertriebskanäle – für Onlinehändler gehört das sicherlich zu den wichtigsten News 2017, denn aufzuhalten ist dieser Trend mit Sicherheit nicht mehr.
Der Onlinehandel muss auch auf die Logistik setzen
Es reicht natürlich nicht aus, den Kunden zum bestellen im eignen Online-Shop zu bringen, auch die weitere Bestellabwicklung muss passen. Schließlich sollte man auch als Onlinehändler an einer langfristigen Kundenbindung interessiert sein. Amazon hat wieder einmal vorgemacht, wie es funktionieren kann: Mit der Same-Day-Delivery. Mit diesem speziellen Service können die bestellten Produkte noch am selben Tag zugestellt werden. Der Trend geht im Jahr 2017 dahin, dass Amazon das betreffende Geschäftsfeld weiter ausbauen will: Mehr Lieferzentren und mehr Abnahmestellen sind in der Planung oder bereits umgesetzt. Und dieser Weg scheint richtig zu sein: 29 Prozent der Kunden geben an, dass sie bereit sind, für eine Zustellung am selben Tag auch mehr Geld zu bezahlen.
Insgesamt blickt der Onlinehandel auf eine rosige Zukunft. Die einzelnen Teilnehmer am Markt sollten aber die Trends nicht verschlafen, sondern versuchen, so schnell wie möglich daran zu partizipieren. Über die aktuellen News.
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