„Andere Banken braucht das Land“ – dieser Ausspruch stammt von den Kritischen Aktionären, die sich dafür einsetzen, dass die Welt nicht so stark in Arm und Reich geteilt wird. Leider ist dieser Zustand scheinbar seit jeher üblich und es sieht auch nicht so aus, als würde sich in naher Zukunft etwas daran ändern. Diese Annahme ist für die Kritischen Aktionäre aber kein Grund, es nicht wenigstens zu versuchen.
Andere Banken braucht das Land! Crowdfunding sinnvoll eingesetzt
Die Kritischen Aktionäre sind der Meinung, dass Crowdfunding doch einmal in die andere Richtung gehen sollte. Die sogenannte Schwarmfinanzierung gilt als Mittel der Wahl, wenn es um die Finanzierung von neuen Projekten oder Geschäftsideen geht, für die eine herkömmliche Kreditfinanzierung nicht infrage kommt. Menschen stellen hier ihr Eigenkapital zinsbringend zur Verfügung, damit andere damit ihre Ideen verwirklichen können. Stille Beteilungen sind in Deutschland übliche Möglichkeiten des Crowdfundings. Ein Unternehmen finanziert sich oder die Umstellung der Produktion auf neue Methoden und Erzeugnisse über diese sogenannte Aktion, zu der lange Zeit im Voraus aufgerufen wird. Nach dem Aufruf erfolgt das Sammeln der Gelder, danach kann das jeweilige Projekt tatsächlich durchgeführt werden. Meist wird der Aufruf zum Crowdfunding im Internet veröffentlicht, dieses ist das stärkste Verbreitungsmittel für Finanzierungswünsche.
Bei der Aktion muss eine bestimmte Mindestmenge an Kapital eingeworben werden, erst danach kann es mit der Durchführung weitergehen. Der Investor selbst bekommt für sein Geld entweder Geld oder Sachleistungen zurück, auch Rechte werden teilweise eingeräumt.
Die Mittel sind zweckgebunden und können somit nur für das Erreichen des jeweiligen Ziels verwendet werden. Die Kritischen Aktionäre sind nun der Meinung, dass andere Banken als die bisher üblichen sich dafür einsetzen sollten, die Methode des Crowdfundings weiterzuentwickeln und so die Kluft zwischen Arm und Reich überbrücken helfen sollen.
Kritische Aktionäre: Andere Banken braucht das Land!
Damit die Finanzwelt aufgerüttelt und die Geschäftspraxis sich ändern kann, braucht es andere Banken, so die Meinung der Kritischen Aktionäre. Es braucht andere Banken, um Finanzierungsvorhaben durchzuführen und um eine Art der Gegenbewegung zum üblichen Crowdfunding ins Leben zu rufen.
Die Kritischen Aktionäre sind der Meinung, dass eine Krise auf die andere aufbaut und dass es immer wieder Krisen geben wird, weil die Märkte nicht reguliert werden. Einige Kreditinstitute sehen hier kein Problem, andere Banken wiederum wollen aktiv sein und etwas ändern. Banken nutzen die Möglichkeit der Kreditvergabe gern als Druckmitteln, sie demonstrieren damit ihre eigene Macht bzw. täuschen Allmächtigkeit vor. Die Finanzmärkte werden nicht zuletzt als Möglichkeit für die eigene Bereicherung gesehen. Das Bündnis „Andere Banken braucht das Land!“ soll nun entgegenwirken und dafür sorgen, dass die Finanzmärkte reguliert werden können. Eine Eindämmung unethischer Geschäftspraktiken ist vorgesehen, andere Banken sollten ins Leben gerufen werden und sich ganz in den Dienst der Menschen stellen. Momentan gestaltet sich die Lage allerdings eher derart, dass die Banken im Dienste der Finanzmärkte sowie der Großkonzerne stehen. Nicht selten werden die Nöte überall auf der Welt dazu missbraucht, selbst gewinnbringende Spekulationen auszuführen und sich an Rüstungsgeschäften zu beteiligen. Nur wenige Kreditinstitute verweigern sich dieser Praxis, andere Banken sehen darin willkommene Möglichkeiten zur Eigenfinanzierung und Maximierung des eigenen Gewinns.
Kritische Aktionäre brauchen Hilfe: Andere Banken braucht das Land!
Die Kritischen Aktionäre riefen nun jüngst dazu auf, mit Spenden eine Aktion zu unterstützen, bei der es um die Deutsche Bank geht. Dieser soll Einhalt geboten werden, denn sie gilt als ein Mitglied der „Hungertreiber“, also der Banken, die die Not der Menschen weltweit ausnutzen. Die Spender sollen eine Aktie kaufen und damit die Revolutionierung der Bank unterstützen. Andere Banken werden nachziehen, so die Hoffnung der Kritischen Aktionäre. Auch Adidas, Siemens oder Daimler sind hier zu nennen, die allein aufgrund der Größe über immense Finanzierungsmittel verfügen.
Die Kritischen Aktionäre beobachten mit ihren 26 Mitgliedsorganisationen Banken und Großkonzerne auf dem Markt, wobei die Konzerne meist börsennotiert sind und über ein entsprechendes Kapital verfügen. Bei den Hauptversammlungen der Unternehmen sind die Kritischen Aktionäre anwesend und informieren danach die Öffentlichkeit über die Vorgehensweise der Konzerne. Ziel ist es, die Öffentlichkeit zu beteiligen und eine gewisse Sensibilität gegenüber den Machenschaften von Banken und Konzernen zu erreichen. Die Unternehmen sollen dazu angehalten werden, die Umwelt zu schützen und die Arbeits- und Menschenrechte nicht länger mit Füßen zu treten. Idealerweise würde die Rüstungsindustrie gänzlich eingestampft werden. Dies ist jedoch ein unrealistisches Ziel, steht das Gewinnstreben der Unternehmen diesem noblen Vorhaben doch auf ewig im Wege. Wichtig ist daher, die Vorgehensweise der Konzerne für die Öffentlichkeit transparent zu gestalten, außerdem sollen Banken, die sich nicht nur selbst bereichern wollen, als Finanzierer ins Boot geholt werden. Das geplante Crowdfunding der Kritischen Aktionäre zielt nun darauf ab, eine Aktion zu stoppen, statt sie ins Leben zu rufen.
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