Für angetriebene Werkzeuge gibt es viele verschiedene Einsatzgebiete. Solche Werkzeuge sind allgemein gesagt eine Art Hilfsmittel, die es dem Arbeiter an einer Drehmaschine direkt erlaubt, zum Bespiel Bohr- oder Fräsarbeiten durchzuführen.
Angetriebene Werkzeuge als Gegensatz zu festen Werkzeugen
Feste Werkzeuge müssen beim Drehen geführt werden, da bei solchen Werkzeugen das Werkstück angetrieben wird. Diese festen Werkzeuge eigenen sich aber nicht für Arbeiten, bei denen eine Komplettbearbeitung von Werkstücken notwendig ist und zum Beispiel neben dem eigentlichen Drehen auch Bohren außerhalb der Drehmitte möglich sein soll. Für solche Arbeiten verwendet man mit einem angetriebenen Werkzeug verschiedene Schneidewerkzeuge und Zubehör.
Angetriebene Werkzeuge und deren Geschichte
Im Jahr 1980 wurden angetrieben Werkzeuge das ersten Mal entwickelt und im Rahmen der Umstellung auf CNC-Drehmaschinen erstmals verwendet. Die Einführung der CNC-Drehmaschinen brachte neue Möglichkeiten mit sich: Es war nun machbar, komplexe Teile, die Dreh- und Fräsarbeiten erforderten, auf der Drehmaschine in einem Arbeitsgang prozesssicher herzustellen. Angetriebene Werkzeuge mit einer komplexen Steuerung machten es also möglich, solche Teile zu produzieren, ohne dafür auf eine Drehmaschine und zusätzliche Bearbeitungswerkzeuge oder Fräs- und Bohrmaschinen zurückgreifen zu müssen.
Angetriebene Werkzeuge: Über die verschiedenen Funktionen
Wie der Name schon erahnen lässt, setzt sich ein angetriebenes Werkzeug aus einem Antrieb und einem Werkzeug zusammen. Anders als ein festes Werkzeug benötigt es also eine eigene Energieversorgung. Bevor angetriebene Werkzeuge verwenden werden können, müssen sie in einen Werkzeughalter eingespannt werden. Je nach gewünschter Funktion und Art der Bearbeitung werden diese Halter für angetrieben Werkzeuge achsversetzt, verkürzt oder zurückversetzt geliefert. Zudem gibt es Unterschiede in der der Kühlmittelzufuhr, die aus dem Inneren oder Äußeren erfolgen kann.
Die Werkzeughalter sind dabei exakt auf die unterschiedlichen Schnittstellen der Drehmaschinen angepasst. Unterschieden wird dabei zum Beispiel nach Schäften und Werkzeugaufnahmen. Angetriebene Werkzeuge können die verschiedensten Funktionen erfüllen. Für diese Funktionen werden unter anderem die folgenden Schneidewerkzeuge verwendet: Fräser, Bohrer, Gewindebohrer, eventuell Kreissägeblätter oder auch Nutenstoßaggregate.
Unterschiedliche Ausführungen der angetriebenen Werkzeuge
Angetriebe Werkzeuge finden sich in vielen verschiedenen Ausführungen. Schon beim Werkzeughalter kann man zwischen unterschiedlichen Arten wählen. Zum Beispiel gibt Werkzeugspannsysteme, die sowohl feste als auch angetriebene Werkzeuge aufnehmen können und so das Arbeiten mit beiden Arten von Werkzeugen ermöglichen.
Zusammen mit einer C-Achse können angetrieben Werkzeuge Werkstücke in einer Aufspannung zusätzlich zu den normalen Arbeiten zudem mit Gravuren, Anfräsungen oder auch Lochkreisen versehen werden. Wie bei fast jedem anderen Werkzeug gilt auch bei angetriebenen Werkzeugen der folgende Grundsatz: Je höher die Ausbaustufe und je die besser die Ausführung des Werkzeugs, desto größer sind die Verwendungs- und Bearbeitungsmöglichkeiten von Geometrien der Y-/B-Achse.Um eine Komplettbearbeitung von Werkstücken zu ermöglichen, ist eine Dreiachsen-Steuerung und ein Werkzeugrevolver mit eigenem Motor nötig. So müssen Werkstücke bei einer Bearbeitung durch angetriebene Werkzeuge nicht umgespannt werden. Bei gut ausgebauten Werkzeugen mit der richtigen Ausrüstung ist eine Bearbeitungsdrehzahl von bis zu 60.000 min−1 möglich.
Auch bei den Dichtungen der Maschine gibt es verschiedene Ausführen. Sie werden extra so ausgewählt, dass sie den Anforderungen des Arbeitsprozesses genügen. Im Standartbereich sind das 16 bar, im Hochdruckbereich knapp 250 bar.
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