Im Auftrag des Kreml soll ein Mitarbeiter des BND Kontrolleure des deutschen Geheimdienstes ausspioniert haben. Der NSA-Untersuchungsausschuss kündigt an, in dieser Sache Konsequenzen ziehen zu wollen.
In der vergangenen Woche wurde durch den BND eine Anzeige gestellt. Diese richtete sich gegen einen eigenen Mitarbeiter, der unter dem Verdacht steht, Geheimnisverrat begangen zu haben. So soll der Mitarbeiter bereits im letzten Jahr Kontakt zu Roderich Kiesewetter aufgenommen haben. Der damalige Obman der Union, der im NSA-Untersuchungsausschuss tätig war, ist von seinem Posten zurückgetreten und gab familiäre Gründe an. Tatsächlich soll der Grund eine Aussage des BND-Mitarbeiters gewesen sein. Dieser informierte Kiesewetter darüber, dass sich in seinem näheren Umfeld zwei Beschaffungshelfer des BND befinden. Damit gar nicht erst Zweifel an Kiesewetters Unvoreingenommenheit entstehen, hat er seinen Posten direkt aufgegeben.
Tatsächlich soll der BND-Mitarbeiter im Auftrag des Kreml gearbeitet haben, als er diese Nachricht weitergegeben hat. Ziel des Kreml war es, den Untersuchungsausschuss in seiner Arbeit zu beeinflussen. Nachdem dieses Vorgehen bekannt geworden ist, denkt der NSA-Untersuchungsausschuss nun darüber nach, den Untersuchungsauftrag auch auf den russischen Geheimdienst zu erweitern. Kritsch betrachtet wird auch der Fakt, dass der NSA-Untersuchungsausschuss von der Anzeige gegen den BND-Mitarbeiter nicht von der Bundesregierung sondern durch die Medien erfahren habe. Dies lässt die Aufklärungsbereitschaft der Bundesregierung in einem schlechten Licht erscheinen.