Auch bei den Logistik Trends (2017) kommt man nicht an dem Thema Digitalisierung vorbei. Das ist aber nicht alles. Welche Neuerungen es außerdem für die Zukunft gibt, erfährt man hier.
Logistik Trends (2017): Ohne Digitalisierung geht es nicht
Wie in den meisten anderen Branchen auch, spielt auch in der Logistik die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Wer auf diesem Feld den Anschluss verpasst, kann damit ziemlich schnell ins Abseits geraten. Noch ist Zeit, sich am Markt in Europa und in der Welt zu positionieren, aber Untersuchungen zeigen, dass gerade aus dem Silicon Valley der Druck wächst, im IT-Bereich up-to-date zu bleiben.
Google und Amazon haben es bereits vorgemacht, wie man Digitalisierung auch gestalten kann und setzten damit Maßstäbe, die die Trends im Bereich Logistik, nicht nur 2017, weiterhin bestimmen werden.
Einer der Trends: Mehr Risiko
Um mit den großen der Branche mithalten zu können, darf man nicht zu lange warten, sonst besteht die Gefahr, dass man den Anschluss verpasst. Fach- und Führungskräfte in Deutschland aus dem Bereich Logistik sehen diese Entwicklung aber durchaus positiv. So ist es in den meisten großen Logistik Unternehmen nicht nur im Jahr 2017 so, dass man durchaus bereit ist, auch Risiken einzugehen, um wirklich keinen innovativen Logistik Trend zu verpassen. Das kann man sich in der Branche auch gar nicht erlauben, denn die Konkurrenz aus Europa, aber auch aus Übersee schläft nicht.
Wer da erst spät auf die neuesten Logistik Trends setzt, kann ganz schnell zu den Verlierern gehören – und das kann teuer werden. Denn wenn die Logistik für den Kunden ineffizienter abläuft, als bei der Konkurrenz, weil man nicht die gleichen innovativen Trends anbieten kann, verliert man ganz schnell Aufträge und Kunden und damit auch bares Geld. Mit den aktuellen Trends in der Branche mitzuhalten, ist damit unbedingt notwendig, doch dazu fehlen häufig Investitionen in Forschung und Entwicklung. Das bemängeln auch die Führungskräfte in der Logistik Branche und warnen davor, dass man trotz vorhandener Risikobereitschaft wegen zu großer Sparsamkeit, oder auch wegen zu großen Kostendrucks, den Anschluss an die neuesten Trends verpassen könnte.
Darauf sollte unbedingt geachtet werden und sich jedes Unternehmen aus der Branche klar zu diesem Sachverhalt positionieren. Denn viele Inventionen in Forschung und Entwicklung können auch zu einem Alleinstellungsmerkmal am Markt werden und so zu mehr Kunden und höheren Umsätzen führen.
Logistik Trends über das Jahr 2017 hinaus: Vorsicht vor Start-ups
Viele Start-ups, auch aus dem Silicon Valley, machen sich bereit, um groß in das Geschäft mit der Logistik einzusteigen. Nachdem man in den USA bereits mit der Taxi-App Uber klassischen Taxi-Unternehmen Konkurrenz machen konnte, ist nun die Logistik-Branche im Visier. Auch hier möchte man mit schnellen und simpel zu bedienenden Apps den großen Unternehmen Druck machen. Ein Trend geht dahin, dass man über das Smartphone mit einer speziellen App direkt beim Transportunternehmen seine Ware und die entsprechende Sendung anmelden kann.
Geht man diesen Weg, benötigt man den Schritt über die klassische Spedition nicht mehr – und das kann die Branche in Bedrängnis bringen. Denn Kunden werden sich über derartige Apps freuen, mit denen sie direkt und kostentransparent ihre Waren verschicken können. Gelingt es den Start-ups aus dem Silicon Valley tatsächlich, eine solche Lösung auszuarbeiten und auf den Markt zu bringen, kann das zu großen Umwälzungen in der Logistik-Branche führen. Auf diesen Trend sollte man vorbereitet sein, um in Zukunft nicht überflüssig zu werden. Hier spielen also auch die Themen Forschung und Entwicklung eine große Rolle.
Weitere Logistik Trends (2017): Supply Chain Management und Kundenzufriedenheit
Weitere große Themen, die die Logistik Trends der nächsten Jahre bestimmen werden, sind das Supply Chain Management sowie die gestiegenen und präzisieren Anforderungen der Kunden, die ebenfalls die Entwicklung innerhalb der Logistik entschieden mitbestimmen werden. Dabei funktioniert auch im Bereich des Supply Chain Managements nur wenig ohne die Digitalisierung. Wer die Prozesse innerhalb der Logistik transparenter und vor allem auch effektiver und effizienter gestalten will, der wird auf die entsprechende IT nicht verzichten können.
Gerade für das Supply Chain Management, in dem es ganz zentral darum geht, die einzelnen Prozesse, die in der Logistik eng miteinander verflochten sind, genau zu betrachten und auf dieser Grundlage zu optimieren, kommt man ohne entsprechende IT nicht aus. Auch Big Data, also das Sammeln und die Analyse von sehr großen Datenpaketen, wird nicht nur im Bereich Supply Chain, sondern auch in der gesamten Logistik in den nächsten Jahren immer wichtiger werden.
Folgende Herausforderungen kommen daher auf die Logistik-Branche und das Supply Chain Management zu:
- stärkere Internationalisierung
- zunehmende Verkettung der Prozesse
- größer werdende Unternehmen (Global Player)
- immer komplexere Produkte, die koordiniert werden müssen
- weiter zunehmender Kostendruck
Dazu werden sicherlich auch Faktoren kommen, die man heute noch nicht überblicken kann. Daher ist es wichtiger denn je, dass man sich in der Logistik-Branche dieser Trends annimmt und ihnen offen entgegen tritt. In einem globalen Markt werden die einzelnen Teilnehmer nur bestehen können, wenn sie offen für neue Entwicklungen sind und diesen unvoreingenommen begegnen. Kurz gesagt: Egal, wie die Trends in der Logistik in den nächsten Monaten und Jahren sich gestalten werden, IT und Digitalisierung wird eines der bestimmenden Themen bleiben.
Die Trends innerhalb der Logistik gehen hin zu mehr Wandelbarkeit
Der große Trend der Digitalisierung funktioniert nicht ohne Wandelbarkeit, denn das Geschäft ist schnelllebig. Was heute noch eins der großen Themen zu sein scheint, kann morgen bereits veraltet sein. Gut beraten sind Logistik Firmen daher, sich nicht für die großen Trends zu öffnen, sondern von vornherein auch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass man in einem paar Monaten schon wieder in eine ganz andere Richtung gehen könnte oder ganz andere Themen als wichtig erachtet.
Dazu müssen sich gerade die deutschen Logistik-Unternehmen von der „deutschen Sorgfalt“ und großen Planbarkeit und Bürokratie verabschieden. Wer mit den großen Playern und flexiblen Start-ups aus den USA mithalten möchte, darf nicht an starren und eingefahrenen Strukturen festhalten, sondern muss zu einem schlanken und agilen Unternehmen werden, das schnell und flexibel auf verschiedene Anforderungen reagieren kann.
Daher lautet die Aufgabe für Logistik-Unternehmen, die sich auch nach 2017 behaupten wollen: Schnell und offen zu sein für die neuesten Trends am Markt und stets den Kontakt zu halten zu jungen und innovativen Ideengebern.
Offen sein für neue Lösungen
Wie bereits angesprochen, wird auch der Bereich der sogenannten Big Data zu den Themen gehören, die die Logistik Trends über das Jahr 2017 hinaus in Zukunft bestimmen werden – nicht nur in der e-Commerce Sparte. Fast täglich steigt der Anteil des Online-Geschäftes und so hat man die einmalige Chance mehr über seinen Kunden und seine Bedürfnisse und Wünsche zu lernen. Denn bei jedem Vorgang fallen derart viele Daten an, die derzeit noch nicht vollständig ausgewertet werden. Das ist aber ein großer Fehler, weil diese Daten Aufschluss über die neuesten Trends und Entwicklungen geben können.
Derzeit wird innerhalb der Logistik eine Daten-Auswertung hautsächlich von den Kundenberatern oder im Bereich der Akquise von Neukunden betrieben. Daneben benutzt auch die Geschäftsleitung oder die Buchhaltung für bestimmte Kennzahlen eigene Systeme zur Datenverarbeitung. Eine großer Trend wird aber sein, diese unterschiedlichen Daten gemeinsam zu verarbeiten und in einen Zusammenhang zu bringen. Nur so kann man zu neuen Einsichten kommen, die richtungsweisend für die Zukunft werden können.
Eines ist nämlich sicher: Der Umsatz im e-Commerce wird auch über das Jahr 2017 hinaus weiter ansteigen. Darauf sollte die Logistik-Branche vorbereitet sein. Der Kontakt zu IT-Spezialisten und den sogenannten Digital Natives muss daher eines der bestimmten Themen für die nächsten Jahre werden, denn aus dieser Richtung kommen immer wieder Ideen, die zentral für wichtige wirtschaftliche Veränderungen werden.
Ein Logistik Trend bleibt auch nach 2017: Der Kunde ist König
In den nächsten Jahren werden die Kundenwünsche und -anforderungen noch bestimmender für die gesamte Logistik-Branche werden. Eine engere Vernetzung der verschiedenen Themenbereiche innerhalb der Logistik ist daher unbedingt erforderlich. Individualisierbare Prozesse und flexible Reaktionsweisen werden noch zentralere Punkte werden, als sie ohnehin schon sind. Wer es schafft, schnell und unproblematisch auf die Anforderungen seiner Kunden einzugehen, der kann auch in den nächsten Jahren am Markt bestehen.
Dazu müssen die einzelnen Sektionen und Teile innerhalb des Unternehmens jedoch agiler und schneller reagieren können. Auch hier wird sich als neuer Trend also zeigen, dass man insgesamt Abläufe verschlanken muss, um so individuell und unbürokratisch auf gegebene Situationen reagieren zu können. Auch dieser Bereich wird sich nicht ohne Hilfe aus der IT meistern lassen. Denn die Abläufe innerhalb der Logistik werden immer komplexer und technologischer. Da bedarf es eines eingespielten und ohne Probleme ablaufenden Systems, um Komplexität und Flexibilität gleichermaßen für seine Kunden zur Verfügung zu stellen.
Fazit: Die Digitalisierung wird einer der bestimmenden Trends innerhalb der Logistik auch über das Jahr 2017 hinaus bleiben. Für deutsche Unternehmen sollte daher die Devise gelten, sich nicht von der Konkurrenz aus dem Silicon Valley einschüchtern zu lassen, sondern sich für die neuen Themen zu rüsten.
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