Nicht umsonst wird bei der Pharmaindustrie von einer Industrie gesprochen. Das Geschäft mit der Gesundheit boomt und zwar nicht nur bei den Menschen. Auch für die Hunde geben Halter viel Geld für Medikamente aus. Aber was, wenn die Pharmaindustrie krank macht?
Krankheiten für die Pharmaindustrie: Gründe beim Hund
Die Krankheiten bei Hunden können auf ganz unterschiedliche Weise entstehen. Natürlich gibt es hier die Problematik der Rasse-Krankheiten. Einige Hunderassen leiden vermehrt unter bestimmten Krankheiten, die dann mit Hilfe der Tierärzte in den Griff bekommen werden müssen. Dies sind Ergebnisse der Zuchten, bei denen keine Rücksicht auf die Gesundheit der Tiere genommen wurde. Eine weitere Möglichkeit, warum Hunde krank werden, ist natürlich das Alter. Ähnlich wie beim Menschen baut auch der Körper des Hundes mit der Zeit ab und es zeigen sich erste Alterserscheinungen. Die Bildung von Tumoren, Arthritis und Herzkrankheiten sind keine Seltenheit. Wie gut, dass es die Pharmaindustrie gibt, die hier helfen kann.
Oft genug machen jedoch auch die Halter ihre Tiere krank. Das passiert natürlich meist unbewusst, denn zu wenig Bewegung sowie die falsche Ernährung sind einer der häufigsten Gründe für die Entstehung von Krankheiten bei Hunden. Zeigen sich die ersten Symptome, dann gehen die Halter zum Tierarzt. Dieser empfiehlt ein Spezialfutter, das dem Hund gegeben werden kann. Zudem hat er natürlich auch das eine oder andere Medikament zur Hand, mit dem die Symptome gelindert werden können. Das heißt, der Tierarzt unterstützt die Futtermittel- und die Pharmaindustrie.
Hinweis: Dies gilt natürlich nicht für jeden Tierarzt. Oft genug finden sich auch Tierärzte, die rein auf das Wohl der Vierbeiner bedacht sind und nur das Verschreiben, was wirklich notwendig ist. Fakt ist jedoch, dass der Tierarzt zu großen Teilen auch von Einnahmen lebt, die er durch den Verkauf von Spezialfutter und Vermittlungen der Kunden an bestimmte Hersteller erhält.
Die Verbindung zwischen der Tierfutter-Industrie, der Pharmaindustrie und dem Tierarzt
Doch wie genau kommt eigentlich die Verbindung zwischen der Pharmaindustrie und der Tierfutter-Industrie sowie dem Tierarzt ins Rollen? Hier sollten sich Halter vorstellen, dass es aus der Pharmaindustrie und auch bei den Tierfutter-Anbietern Vertreter gibt, die in die Praxen gehen und ihre Produkte vorstellen. Der Tierarzt schätzt dann ab, ob seine Patienten ein Interesse daran haben könnten oder ob sich möglicherweise auch seine Kassen gut füllen lassen.
Ein wenig wird hier die Angst der Kunden ausgenutzt, dass es ihrem Vierbeiner nicht gut gehen könnte. Wer sich heute für einen Hund entscheidet, der ist sich meist darüber bewusst, dass hier hohe Kosten auf ihn zukommen können. Teilweise werden Versicherungen für den Vierbeiner abgeschlossen, teilweise greifen die Halter aber auch selbst in die Taschen.
Das gilt für das Futter ebenso wie für die Medikamente. Nur weil ein Hund möglicherweise eine Futterallergie hat, bedeutet dies nicht, dass ausschließlich das teure Spezialfutter vom Tierarzt die einzige Lösung darstellt. Stattdessen gibt es oft sogar noch andere Alternativen, die jedoch nicht so viel Geld für den Tierarzt bringen. Auch die Inhaltsstoffe im Spezialfutter werden übrigens nicht von jedem Hund vertragen.
So kann ein Kreislauf beginnen. Wird durch das Spezialfutter gegen mögliche Unverträglichkeiten vorgegangen, dadurch aber neue hervorgerufen, dann wird es natürlich notwendig, dass der Hund Medikamente bekommt. Tierarzt, Futtermittel-Industrie und Pharmaindustrie profitieren also. Der Verlierer sind Hund und Halter.
Die Impfung als wichtiges Thema der Pharmaindustrie
Ein sehr empfindlicher Punkt in der Thematik, wie die Pharmaindustrie die Hunde krank macht, ist die Impfung. Viele Halter impfen ihren Hunden alles, was durch den Tierarzt empfohlen wird. Durch die Mischung aus Unwissenheit und Vertrauen in den Tierarzt, wird oft genug gar nicht hinterfragt. Das heißt, der Halter stimmt der Impfung zu und ist sich gar nicht darüber bewusst, dass der Hund die Impfung vielleicht gar nicht braucht und sie ihm sogar schaden könnte.
Canine Health Concern ist eine Tierschutzorganisation aus Großbritannien, die darauf hingewiesen hat, dass sich Impfungen negativ auf die Gesundheit des Hundes auswirken können. Eine große Problematik stellen die jährlichen Auffrischungen der Impfung dar. Oft genug wird der Termin schon ein Jahr vorher festgelegt und die Halter gehen brav zum Tierarzt, um die Impfung auffrischen zu lassen. Doch wie viele Halter fragen eigentlich genau nach, wie lange Impfungen vorhalten und ob eine jährliche Auffrischung wirklich notwendig ist? Auch beim Hund kann der Titer bestimmt werden. Dieser weißt darauf hin, wie gut der Schutz des Hundes gegen die Krankheit aktuell noch ist und ob eine Impfung wirklich notwendig ist.
Die Grundimmunisierung des Hundes ist dagegen besonders wichtig. Sie legt die Grundlage für einen soliden Schutz vor gefährlichen Krankheiten. Halter sollten sich dennoch die Zeit nehmen, sich vor der Impfung zu informieren und auch bereit sein, dem Tierarzt Fragen zu stellen. Oft zeigt sich an diesem Punkt bereits, ob Halter und Tierarzt zueinander passen. Kann der Arzt alle Fragen zur Zufriedenheit beantworten oder weicht er den Fragen aus? Bleibt er freundlich oder wird er ungeduldig?
Bei der Suche nach einem Tierarzt sollte mindestens ebenso viel Zeit und Bauchgefühl hineinspielen, wie bei der Suche nach einem Hausarzt für den Menschen. Eine ausführliche Beratung ist für den Vierbeiner und seine Gesundheit wichtig.
Die Wurmkur als weiterer Punkt bei der Pharmaindustrie
Doch nicht nur die Impfungen können dem Immunsystem des Hundes schaden und dafür sorgen, dass er erst krank wird. Auch andere Medikamente sind ein Auslöser für Krankheiten, wie die Wurmkur. Ähnlich wie bei den Impfungen wird auch bei den Wurmkuren nur selten hinterfragt, ob sie eigentlich notwendig sind. Sowohl der Tierarzt als auch die Pharmaindustrie macht Werbung für die Wurmkuren. Was glauben die Halter? Die Wurmkur soll den Hund vor dem Befall mit Spulwürmern schützen und so dafür sorgen, dass es nicht zu Problemen mit dem Verdauungstrakt kommt.
Was passiert wirklich? Alle drei Monate werden die Wurmkuren dem Hund verabreicht. Sie dienen als Prophylaxe, enthalten dabei aber natürlich giftige Substanzen. Immerhin sollen diese die Würmer abtöten, wenn denn welche vorhanden sind. Die Pharmaindustrie verweist jedoch darauf, dass die enthaltenen Toxine lediglich eine Auswirkung auf die Würmer haben. Das entspricht jedoch nicht den anderen Inhaltsstoffen, die meist verarbeitet werden. So enthalten zahlreiche Wurmkuren der Pharmaindustrie Praziquantel. Es soll gegen die Würmer helfen, hat aber auch starke Nebenwirkungen. So können beim Hund beispielsweise Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und Juckreiz bis hin zur Entstehung von einer Nesselsucht auftreten. Auch Epilepsie als Nebenwirkung ist bekannt.
Beeindruckender ist jedoch der Fakt, dass Wurmkuren eine Einnistung der Würmer gar nicht verhindern können, sondern nur dann wirken, wenn wirklich Würmer vorhanden sind. Diese Information möchte die Pharmaindustrie jedoch nicht verbreiten. Der Hund bräuchte nur dann eine, wenn er wirklich befallen ist. Das ist bei Haushunden jedoch eher selten der Fall. Zudem gibt es Entwurmungen auf biologischer Basis, die nicht schädlich für den Hund sind.
Wichtig: Die regelmäßige Anwendung einer Wurmkur kann den Darm des Hundes nachhaltig schädigen. Für die Pharmaindustrie bedeutet dies, dass eine weitere Behandlung des Hundes notwendig wird, von der profitiert werden kann.
Antibiotika nur in Notfällen: Doch was will die Pharmaindustrie?
Schon beim Menschen wird immer wieder davon gesprochen, dass Antibiotika zu oft eingesetzt werden. Dies kann nicht nur dafür sorgen, dass die Wirkung auf Dauer nachlassen kann. Auch Probleme mit dem Verdauungssystem sind eine Nebenwirkung von Antibiotika und dies gilt nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Hund.
Wenn ein Hund zu häufig mit Antibiotika behandelt wird, dann können sich Resistenzen oder Unverträglichkeiten bilden, die mit weiteren Medikamenten aus der Pharmaindustrie behandelt werden müssen. Daher sollten Halter sich immer erst nach einer Alternative zu den Antibiotika erkundigen und zur Not auch eine zweite Meinung einholen.
Zecken- und Flohmittel der Pharmaindustrie
Zecken- und Flohschutzmittel für Hunde werden vom Tierarzt und der Pharmaindustrie stark beworben. Wer ist nicht genervt davon, immer wieder Zecken entfernen zu müssen. Ein Befall mit Flöhen ist noch viel schlimmer. Da greifen Halter gerne zu den chemischen Mitteln der Pharmaindustrie, die dafür sorgen sollen, dass es gar nicht erst soweit kommt und kein Befall entsteht. Aber auch diese Mittel enthalten Nervengifte. Zudem enthalten einige Mittel auch krebserregende Stoffe, die für den Hund gefährlich werden können.
Muskelkrämpfe und Muskelzittern sowie Lähmungen und Standprobleme des Hundes sind mögliche Nebenwirkungen. Zu bedenken ist außerdem, dass die Toxine nicht nur für den Hund giftig sind, sondern auch für den Menschen. Wer chemische Mittel aufträgt, der darf den Vierbeiner meist 24 Stunden lang nicht berühren oder soll sich direkt die Hände waschen. Allein diese Informationen sollten zu Denken geben, wie sich die Mittel auf den Hund auswirken können.
Auch zu diesen chemischen Mitteln gibt es Alternativen. So kann beispielsweise nach dem Spaziergang mit einem Flo- und Zeckenkamm gearbeitet werden, um mögliche Parasiten abzutragen. Natives Kokosöl beispielsweise wird hier sehr gerne genannt.
Die Sache mit der Futterempfehlung
Für die Gesundheit des Hundes wird nicht nur gerne auf die Mittel der Pharmaindustrie zurückgegriffen. Immer mehr Tierärzte spezialisieren sich darauf, in ihrem Angebot einen bestimmten Futter-Hersteller aufzunehmen. Das heißt, Halter können beim Tierarzt ihr Futter kaufen und sind so der Meinung, dass sie dem Hund etwas Gutes tun. Fakt ist, dass eine gesunde Ernährung für den Hund sehr wichtig ist. Hier sollten sich Halter auch ruhig die Zeit nehmen und sich ausreichend informieren.
Viele Hersteller verzichten heute darauf, Getreide in ihrem Futter zu verarbeiten. Während der Füllstoff früher gerne verwendet wurde, um das Futter zu strecken, ist heute bekannt, dass er Allergien auslösen kann. Immer mehr Halter achten daher darauf, Futter zu kaufen, in dem kein Getreide verarbeitet ist.
Allerdings gibt es auch bei den Herstellern, die Futter mit einem hohen Fleischanteil anbieten, teilweise Probleme. Dies zeigen beispielsweise die Ereignisse rund um das Plastik, welches im Hundefutter gefunden wurde. Unter anderem wurden bei diesem Skandal die Hersteller Rinti und Platinum genannt, die normalerweise für hochwertiges Futter bekannt sind. Die Unsicherheit der Hundehalter steigt natürlich an. Sie wenden sich an ihren Tierarzt um sicherzustellen, dass sie hier ein gutes Futter für den Hund erhalten.
Unabhängig von Pharmaindustrie und Futtermittel-Industrie: Informationen empfehlen
Doch wie können Tierärzte dabei helfen, dass Halter wieder Vertrauen zu ihnen aufbauen und nicht nur davon ausgehen müssen, dass man ihnen ans Geld möchte. Haben die Hundehalter Vertrauen zum Tierarzt, dann baut sich über die Jahre hinweg ein sehr gutes Verhältnis auf. Das ist für beide Seiten von Interesse, denn im Fokus sollte vor allem die Gesundheit des Hundes stehen. Ein guter Tierarzt lässt sich daher nicht von der Pharmaindustrie anleiten, sondern bietet nur die Medikamente an, von denen er auch selbst überzeugt ist. Dabei verzichtet er auf Empfehlungen, die unnötig sind und dem Hund Schaden zufügen können.
Wichtig ist auch immer der Hinweis, dass Halter natürlich die Möglichkeit haben, sich selbst zu informieren und auch weitere Meinungen einzuholen. Hundehalter haben heute durchaus verschiedene Möglichkeiten, um aktiv mehr über Medikamente oder Alternativen zu Behandlungen zu erfahren und können so selbst entscheiden, was sie ihrem Hund zumuten möchten und was sie lieber nicht verabreichen werden.
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