Trademark-Versuch eines YouTube-Kanals verursacht Shitstorm
Die YouTuber Fine Brothers, welche durch ihre React-Videos bekannt wurden, sehen sich einem massiven Shitstorm ausgesetzt, da sie sich den Begriff „React“ markenrechtlich schützen lassen möchten. Dabei hat der Shitstorm eine ungeplante Eigendynamik entwickelt. Denn schon zuvor wollte sich ein bekannter Spieleentwickler und Konsolenhersteller die Markenrechte an dem häufig genutzten und weit verbreiteten Begriff „Let’s Play“ sichern lassen. Doch außer einem Shitstorm und somit einen ramponierten Ruf brachte die Aktion dem Konzern nichts, denn das United States Patent and Trademark Office hatte damals den Antrag abgewiesen.
In ein ähnliches Fettnäpfchen sind jetzt auch die Fine Brothers getreten. Während der bereits aufgeheizten Stimmung wegen des Let’s-Play-Markenrechtsantrags versuchten die Entertainer das Verb „react“ – auf Deutsch reagieren – schützen zu lassen. Denn so hätten sie Lizenzgebühren kassieren können, wenn andere Unternehmen React-Videos herstellen. React Videos zeigen in der Regel die Reaktion von Kindern oder Jugendlichen beim Umgang mit Technik, Videospielen oder Videos. Inzwischen hat Fine Brothers Entertainment nachgegeben, eine Entschuldigung veröffentlicht und den Markenschutzantrag zurückgezogen.
Sklavenshirt mit schwarzem Model verursacht Shitstorm
ASOS – einer der größten online Versandhäuser in Großbritannien – bekommt nun die Wut seiner Kunden zu spüren, nachdem das Shoppingportal ein mit den Worten „Slave“ (deutsch Sklave) bedrucktes weißes T-Shirt beworben hat. Das Fass zum Überlaufen brachte die Tatsache, dass das Shirt von einem farbigen männlichen Model getragen wurde. Aufgrund des massiven Shitstorms gab das Unternehmen nach, entschuldigte sich öffentlich und nahm das Kleidungsstück wieder auf dem Sortiment.
Der Hintergrund: Das Kaufhaus ermöglicht es Indie-Designer auf seiner Plattform ihre Eigenkreationen zu verkaufen. Das T-Shirt war ein Entwurf des Street-Wear-Designers Russell Reid. ASOS äußerte sich auf dem Firmen-Twitter Account und entschuldigte sich für die damit verbundene Beleidigung. Das Foto hatte sich inzwischen über die Social Media Gemeinde viral verbreitet.
Beendigung von Sponsoring führt zu harscher Kritik gegen Nestlé
Nestlé gab das Sponsoring-Aus des „IAAF Kids‘ Athletics-Programms“ bekannt und erntete hierfür harsche Kritik. Ein Unternehmenssprecher: „Wir haben die Entscheidung angesichts der negativen öffentlichen Wahrnehmung bezüglich Korruptionsvorwürfen und des Dopings im Sport gegen den IAAF getroffen.“ Der Konzern befürchtete negative Auswirkungen auf die eigene Reputation. Der fristlos gekündigte Vertrag war bis zum Jahr 2017 abgeschlossen. Allerdings will der Leichtathletik-Weltverband die sofortige Kündigung des Sponsorenvertrages nicht akzeptieren. Schließlich würden Kinder darunter leiden.
Im Internet machte sich daraufhin Kritik über Nestlé breit. Trotz des Shitstorms in den sozialen Medien befürworten Experten die Entscheidung des Unternehmens. Denn für einen Lebensmittelhersteller ist es sehr heikel, wenn dieser mit Doping in Verbindung gebracht wird. Da es sich hierbei um ein Programm speziell für Kinder handelt, muss solch eine Entscheidung natürlich zuvor genau abgewägt werden. Trotz Internet Shitstorm wendet Nestlé durch seinen Rückzug weiteren Schaden von sich ab. Nestlé gab bekannt, sich trotzdem weiter für Kinder einzusetzen.
Shitstorm wegen freien Eintritts für Flüchtlinge im Hessenpark
Seit September 2015 ermöglicht es der Hessenpark Flüchtlingsgruppen mit ihren Betreuern den Park in Neu-Anspach kostenlos zu besuchen. Auf der Facebook Seite hagelt es nun schlechte Bewertung und Beschimpfungen. Das Freilichtmuseum präsentiert das Dorfleben in verschiedenen hessischen Landesteilen mit den typischen Fachwerkhäusern. Somit für Flüchtlinge eine gute Möglichkeit, deutsche Tradition und Geschichte kennenzulernen.
Die Beleidigungen gingen so weit, dass die Landeseinrichtung selbst Stellung nahm und seine Preispolitik verteidigte: „Wir sehen uns als Ort der Begegnung und des Austauschs. Wir stellen uns gesellschaftlichen Entwicklungen und Rahmenbedingungen und werden das auch in Zukunft tun. Wir freuen uns über alle Menschen, die unsere Arbeit schätzen und unterstützen. Können aber auch damit leben, wenn das nicht alle tun.“ Allerdings erhält der Hessenpark inzwischen auch jede Menge positive Rückmeldungen wegen des freien Eintritts.
Riesen-Shitstorm auf Daybreak Games
Die Preispolitik des Spieleentwicklers Daybreak Games verärgert die Spieler. Das beliebte Game Zombie-MMO H1Z1 wird künftig in zwei separate Spiele geteilt, von denen jedes 20 Euro kostet. Bereits vorher war das Image des Entwicklers Daybreak Games angeschlagen, jetzt ist es völlig im Keller. Schließlich war das Spiel zunächst als Free-to-Play-Game angekündigt worden. Aber dann entschlossen sich die Entwickler anscheinend doch dazu 20 Euro zu verlangen. Trotzdem sollte weiterhin ein starker Fokus auf die sogenannten Mikrotransaktionen gelegt werden. Hierbei können sich Spieler Vorteile gegen Echtgeld erkaufen. Mit der neuen Preisstrategie setzen nun die Entwickler genau das Gegenteil von der ersten Planung um.
Auf Reddit und Steam entlädt sich der geballte Zorn der Gaming-Community: Viele fordern ihr Geld zurück. Der H1Z1 Shitstorm tobt derweil weiter und am Ende könnte der Versuch, mehr Geld einzutreiben, nach hinten losgehen. Denn zahlreiche Kunden wenden sich von Zombie-MMO ab und fordern ihr Geld zurück. Die Kundenbewertungen befinden sich im Sinkflug und die Zukunft des Spiels sieht düster aus.
Shitstorm gegen Einkaufszentrum Arcaden in Zwickau
Die Zwickau-Arcaden sind auf Facebook seit einigen Tagen einer wahren Nachrichtenflut ausgesetzt. Etliche Kunden haben hier kritische Kommentare und schlechte Noten hinterlassen. Grund: Kunden würden belästigt, zu viele Asylbewerber wären vor Ort und Besucher könnten keinen freien Sitzplatz mehr finden. Doch der Shitstorm ist kein Zufallsprodukt, denn die Facebook Gruppe „Zwickau sagt Nein zum Asylmissbrauch“ rief dazu auf.
Der Manager des Centers Jens Preißler sagte dazu, dass die Arcaden ein weltoffenes Shoppingcenter seien. Hier sein ausdrücklich jeder Besucher willkommen. Zudem widerspricht er dem Großteil der Behauptung, denn diese seien größtenteils nicht wahr: „Weder sind dauerhaft die Sitzgelegenheiten blockiert noch kommt es vermehrt durch Flüchtlinge und Migranten zu Diebstahlshandlungen.“
Shitstorm für Startup wegen Kündigung einer kritischen Mitarbeiterin
In Kalifornien kritisierte eine Mitarbeiterin der Kundenbetreuung der zu der zu Yelp gehörenden Restaurant App Eat24 in einem öffentlichen Brief ihr niedriges Gehalt. Dieses sei im Vergleich zu den vor Ort sehr hohen Lebenskosten zu niedrig. Nur wenige Stunden später erhielt sie ihre Kündigung. Daraufhin erntete der Gründer des Unternehmens Jeremy Stoppelman einen Shitstorm. Stoppelmann dementierte den Kündigungsgrund und stritt ab, dass die Kündigung mit der Beschwerde im Zusammenhang stünde. Tenor der Beschwerden: Böser Chef und arme Angestellte. Doch so einfach gestaltet sich der Sachverhalt auch nicht.
Zwar hat die Mitarbeiterin recht, dass ein monatlicher Netto-Lohn in Höhe von 1.466 US-Dollar kaum ausreicht, um bei einer Miete von 1.245 Dollar auch noch die Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Doch andererseits hat die 25-jährige Angestellte alleine und freiwillig den Weg in die Medienbranche gesucht. Sie verfügt über keine technische Qualifikation und muss daher im Silicon Valley von ganz unten anfangen.
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