Bald ist es wieder so weit: Weihnachten naht. „Was, Weihnachten? Es ist doch erst August/September/Oktober!“ Schon richtig, aber erfahrungsgemäß ist der Herbst deutlich schneller vorbeigezogen als gedacht und plötzlich ist das Weihnachtsfest gerade mal noch zwei Wochen entfernt. Oder noch weniger. Wollten Sie nicht diesmal kleine Präsente an Kunden und Geschäftspartner verschicken? Haben Sie es nicht schon letztes Jahr aufgeschoben?
Zu viel Arbeit, zu viel Stress, zu wenig Zeit. Würden Sie sich über eine kleine Aufmerksamkeit zwischendurch freuen? Über das herrliche Vorweihnachtsgefühl, das einen dabei überkommt? Klingt doch gar nicht so schlecht, oder? Um Ihnen ein paar Anregungen zu geben, gibt es hier ein paar Tipps für das Verschenken von Weihnachtsfreude.
Der Gedanke zählt
Erst einmal das Wichtigste vorweg: Der Gedanke zählt. Es geht nicht darum, wer weiß was Tolles aufzufahren, dafür fehlen meist auch die finanziellen Mittel. Es geht auch nicht darum, einfach irgendwas zu schicken, Hauptsache, die Leute sind beruhigt. Es geht ganz allein darum zu zeigen, dass man an diese Menschen, Kunden und Geschäftspartner, gedacht hat. Fragen Sie sich selbst, worüber Sie sich freuen.
Kulis mit Firmenlogo drauf? Gibt es haufenweise, bei jeder Konferenz und in der Materialausgabe. Zehn Prozent-Gutscheine von Fielmann? Sie tragen doch gar keine Brille! Und die gibt`s auch ständig in der Werbung.
Meistens läuft es so ab: Die Firma bestellt die Geschenke, die Sekretärin verpackt sie, der Chef unterschreibt und dann ab damit zur Post. Viele Firmen versuchen durch die Art der Geschenke ihr Image aufzubessern. Dabei ist es allerdings sehr schwer, den Geschmack zu treffen, vor allem, wenn alle Kunden das gleiche Geschenk bekommen sollen.
Und so werden viele, eigentlich nett gemeinte Geschenke, weiterverschenkt, verschrottwichtelt oder in die hinterste Ecke der Schublade geschoben und weggeworfen, wenn man den Zeitabstand für ausreichend hält. Schade drum.
Passend zum Unternehmen
Die Geschenke sollten zum Unternehmen passen. Eine Flasche Wein für ein Unternehmen, das mit Alkoholkranken arbeitet, kommt vielleicht nicht so gut an. Außerdem sollte der Wert des Geschenks in Relation zur Position des Beschenkten stehen. Einem Unternehmenschef würde man folglich keine weihnachtlich verpackten Werbeblöcke zukommen lassen.
Die Steuerfreigrenze für Geschenke an Geschäftsfreunde liegt bei 35 Euro pro Jahr. Liegt der geschenkte Wert deutlich höher, können Sie ihn erstens steuerlich nicht mehr absetzen und machen sich zweitens dadurch der Bestechung verdächtig. In vielen Unternehmen herrscht die Regel der Corporate Compliance. Dabei handelt es sich um eine festgesetzte Auflage, bis zu welchem Geldwert Geschenke angenommen werden dürfen.
Meist liegt der Wert unter 50 Euro. Damit soll der Bestechungsgefahr entgegengewirkt werden. Die Verlockung des Korruptionsgedankens „Wie ich dir, so du mir“ (auch Reziprozitätseffekt genannt) soll gemindert werden. Also Vorsicht bei Geschenken, die als Beeinflussung aufgefasst werden könnten!
Tipp: Die Verkleidung des Geschenks
Vorfreude ist die größte Freude! Aus diesem Grund kommen verpackte Geschenke sehr viel besser an als Unverpackte. Aufwendig verpackte Präsente zeigen, dass derjenige sich Mühe gegeben hat. Es steckt Arbeit dahinter und dadurch fühlt sich der Beschenkte geehrt. Seinetwegen hat jemand Lebenszeit investiert, und das, um ihm eine kleine Freude zu bereiten.
Dazu kommt, dass der Mensch von Natur aus neugierig ist. Deshalb findet er es besonders spannend, etwas Verdecktes ans Licht zu bringen. Erst zu rätseln, was denn in der Verpackung sein könnte und das Geheimnis nach und nach zu lüften.Wer also ein Geschenk auspacken darf, ist zufriedener damit, auch, wenn der Wert des Geschenks gering ist. Der Spaß an der Freude zählt.
Gibt es das perfekte Geschenk?
Wissenschaftler beschäftigten sich mit der Frage nach den kennzeichnenden Merkmalen eines perfekten Geschenks. Der Verhaltensforscher Dan Ariely definierte das folgendermaßen: „Das perfekte Geschenk ist etwas, das jemand unbedingt haben will, aber ein schlechtes Gewissen hätte, es selbst zu kaufen.“
Stellen Sie sich vor, Sie schlendern durch die Stadt und sehen eine Uhr, die Ihnen unglaublich gut gefällt. Sie probieren sie auch an, wodurch sie nur noch schöner wird. Aber der Preis ist deutlich höher, als erwartet und außerdem haben Sie ja auch schon eine Uhr. Sie schlagen sich den Gedanken wieder aus dem Kopf und gehen nach Hause.
Vielleicht denken Sie noch öfter an die Uhr, tun den Gedanken aber jedes Mal mit einem Kopfschütteln ab. Sie haben auch Ihrem Partner davon erzählt. Und nun, am Weihnachtsabend, packen Sie auf einmal diese Uhr aus. Die Freude wird riesig sein! Sie hätten sie sich niemals gegönnt, aber ein anderer gönnt sie Ihnen und zeigt dadurch auch noch, dass er Ihnen zugehört hat.
Natürlich ist dieses Phänomen in dem Maße nicht für Ihre Geschäftspartner oder Kunden möglich. Aber auch hier gibt es Kleinigkeiten, die man sich selber nie gönnt und sich umso mehr freut, wenn ein anderer sie einem zukommen lässt.
Diese Geschenke kommen gut an
Hier eine Auflistung der Präsente, die erfahrungsgemäß gut ankommen. Natürlich ist teilweise etwas Vorabrecherche nötig, um beispielsweise den Diabetiker nicht mit Zuckerkugeln zu überraschen! Die Zusammenstellung ist ein bunter Mix an Ideen für verschiedene „Geschenkpartner“.
– Edle Süßigkeiten und Pralinen: Vorher informieren, ob der Empfänger eine Intoleranz, Allergie, Diabetes oder ähnliches hat. Schön verpackte, edle Süßigkeiten sind Dinge, die man meistens nur anderen schenkt, sich selber aber nicht bewilligt. Wenn sie dazu vielleicht noch selbst gemacht vom Bäcker Ihrer Wahl sind …
– Hochwertige Teesorten oder Kakao: Der Winter ist die Jahreszeit des Tees. Ausgefallene Sorten kommen besonders gut an. Auch Kakao mit verschiedenen Aromen, zum Beispiel Zimt oder Amaretto, ist eine Möglichkeit und lädt den Arbeitenden zur Ruhepause ein.
– Bildbände: Ist Ihr Geschäftspartner leidenschaftlicher Taucher könnte ihn ein Bildband über die Welt der Unterwassertiere erfreuen. Falls er nicht schon zehn davon hat … Recherche nötig! Auch bei Untertiteln sollte man auf Stolperfallen achten. Nicht, dass der tolle Band dann mit dem Untertitel „Die fiesesten Kreaturen des Ozeans“ bestückt ist.
– Eine Flasche Champagner, schön verpackt in einer hübschen Holzkiste. Silvester ist schließlich nicht weit und das neue Jahr kann gebührend in Empfang genommen werden.
– Karten: selbst gemachte Karten sind eine günstige und sehr beliebte Art bei allen Beschenkten. Wenn einmal nicht nur das Standardmotiv aufgedruckt ist. Ein gemeinsamer Bastelnachmittag bei Punsch und Gebäck bringt das ganze Team in Weihnachtsstimmung und gibt Ihrem Kunden das Gefühl, etwas Persönliches in der Hand zu halten: Ihre Lebenszeit. Ebenfalls eine schöne Idee sind Karten mit einem Foto des gesamten Teams vorne drauf. Vielleicht dazu noch etwas lustig mit Verkleidung oder ähnlichem und die Karte ist wie ein Suchbild für den Empfänger.
– Gedicht: ein originelles Weihnachtsgedicht, zum Beispiel von Loriot „Advent“. Humorvoll und passend zur Jahreszeit. Dazu ein paar nette Worte.
– Selbst Gebasteltes: Strohsterne oder Zimtstangen, die die Geschenkverpackung zieren, geben ihr eine besonders persönliche Note.
– Selbst Gebackenes: Lebkuchen in Rentierform, schön eingepackt und mit einer hübschen Schleife versehen. Kleine Gaben, die man häufig auch auf Weihnachtsmärkten sieht und sich selbst aber nicht genehmigt. Dabei sehen sie doch so lecker aus … Auch eigene Kekse finden trotz der ganzen Weihnachtsplätzchen Bewunderung und werden meist lieber gegessen als die aus dem Supermarkt.
Und nun?
Fragen Sie sich, was Ihr Kunde oder Geschäftspartner sich wünschen würde, worin für ihn „Aufmerksamkeit“ besteht. Es muss nicht teuer sein, sondern einfach nur zeigen „Hey, ich habe an Sie gedacht. Alles Gute und ein schönes Fest.“
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