Einen neuen Pkw in einer Summe bezahlen oder doch lieber für klassische Kreditraten entscheiden? Oder auf das Leasing setzen, das auch als Privatleasing möglich ist? Ein Blick auf die Vor- und Nachteile hilft bei der Entscheidung.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Ist Leasing sinnvoll? Barzahlung als Alternative
Der Frühling ist die traditionelle Autokauf-Saison. Viele haben ihre Entscheidung für ein Automodell getroffen und klappern nun die Autohäuser auf der Suche nach dem besten Angebot ab.
Ist dieses gefunden worden, geht es um die Preisverhandlungen bzw. um die Frage, ob ein Leasing gewünscht wird oder ob der Barkauf eine Alternative ist. Dabei wird in letzter Zeit verstärkt auch das Privatleasing zur Sprache gebracht, während diese Finanzform noch vor einigen Jahren meist nur von Unternehmen genutzt wurde.
Vorteile der Barzahlung
Die Frage, ob das neue Auto zu leasen oder zu kaufen ist, stellt sich bei denjenigen, die immer fleißig gespart haben, eher nicht. Sie können mit ihrem Geld die Kaufsumme sofort begleichen und befinden sich damit oft noch in einer guten Verhandlungsposition. Denn viele Autoverkäufer gewähren Rabatte bei Barzahlung oder lassen sich von einer Zugabe wie einem neuen Satz Winterräder überzeugen.
Dabei muss niemand so lange sparen, bis er oder sie die Kaufsumme eines neuen Pkw zusammen hat, auch die Bezahlung mit einer Kreditsumme ist möglich. Zahlungspartner ist dann die Bank. Der Autokäufer bekommt den gesamten Kreditbetrag ausgezahlt und kann damit den Pkw erwerben. Das Autohaus kann die gewünschten Sonderkonditionen anbieten, die Bank erhält in Raten ihr Geld zurück. Ein Autokredit ist dafür nicht nötig, ein Konsumentenkredit ist oftmals günstiger.
Für den Autoverkäufer ist die Barzahlung eine gute Idee, denn er muss keine ausbleibenden Ratenzahlungen durch den Käufer fürchten.
Ratenzahlung beim Händler vereinbaren
Meist sind es die Banken, die hinter den jeweiligen Fahrzeugherstellern stehen, von denen die Kreditangebote für Autokäufer kommen. Einen Barzahler-Rabatt bekommt der Autokäufer nicht, doch es gibt noch weitere Nachteile bei dieser Art der Finanzierung. So sind die Konditionen oftmals schlechter als bei einer Bank, denn es kann eben nur das vorliegende Angebot von der Autobank akzeptiert werden.
Ein so umfassender Vergleich wie auf dem freien Kreditmarkt ist nicht möglich. Der größte Vorteil aber ist der Komfort: Wer den gesamten Autokauf inklusive Kreditbeantragung über das Autohaus abwickeln lässt, hat nur einen Ansprechpartner und muss keine langen Wege bei Absprachen berücksichtigen.
Video: Leasing-Angebote
Das Leasing eines Pkw: Anteil an Leasingnehmern steigt seit Jahren
Das Geschäfts- und Privatleasing ist eine Besonderheit der Fahrzeugfinanzierung. Der Leasingnehmer wird dabei nicht Eigentümer des Fahrzeugs! Mit dem Leasing sind große Vorteile verbunden, denn die bei der Übernahme des Pkw ansonsten fällig werdende Großinvestition entfällt.
Es werden lediglich monatliche Raten zur Zahlung fällig. Gleichzeitig sind Leasingraten oftmals niedriger als konventionelle Kreditraten. Der Pkw darf beim Leasing daher auch etwas hochwertiger sein und es wird zum Beispiel der Audi statt des Seats.
Vorteile beim Leasing für Unternehmen
Wird das geleaste Fahrzeug beruflich genutzt, sind die Leasingraten direkt als Betriebsausgabe steuerlich geltend zu machen. Sie mindern den Gewinn des Unternehmens, sodass weniger Steuern anfallen. Dies ist bei einer Finanzierung nicht der Fall, derartige Raten können nicht steuerlich angesetzt werden.
Bei der Finanzierung ist es vielmehr so, dass der Wert des Pkw über eine feste Zeitspanne (entsprechend AfA-Tabelle) abgeschrieben wird. Dies hat nicht immer etwas mit dem realen Wertverlust zu tun. Beim Leasing aber werden die Raten in ihrer tatsächlichen Höhe als Betriebsausgaben angesetzt. Im Einzelfall ist es empfehlenswert, die finanziellen Vorteile genau auszurechnen.
Finanzierungsart | Ratenkredit | Kilometer-Leasing |
---|---|---|
Kaufpreis / Neuwert des Autos | 27.900 Euro | 27.900 Euro |
Laufzeit von Finanzierung bzw. Leasing | 48 Monate | 48 Monate |
Fahrleistung pro Jahr | 15.000 km | 15.000 km |
Höhe der monatlichen Rate | 620 Euro | 299 Euro |
Zugrundeliegender Zinssatz | 2,76% | – |
Gesamtzahlung | 29.450 Euro (davon 1.580 Euro Zinsen) | 14.380 Euro |
Betrachtung nach den 48 Monaten | Der Pkw befindet sich im eigenen Besitz, kann auch wieder veräußert werden. | Der Pkw wird an die Leasing-Gesellschaft zurückgegeben. |
Quelle: Eigene Recherchen |
Vorteile beim Privatleasing
Auch wenn viele Autokäufer der Meinung sind, dass das Leasing nur für Unternehmen infrage käme, so stimmt das nicht. Auch Privatkäufer können ein Auto leasen und sich damit zum Beispiel einen Fahrzeugtraum erfüllen.
Die folgende Übersicht zeigt, welche Vorteile das Privatleasing hat:
-
Planungssicherheit für Leasingnehmer
Der Leasingnehmer kann die finanzielle Belastung für die Zeit des Leasings genau kalkulieren. Es kann weder zu unerwarteten Kreditkündigungen noch zu Zinsschwankungen kommen, was allerdings bei einer Finanzierung per Kredit und vereinbarter Zinsfestschreibung ebenso der Fall wäre. Die Leasingrate wird demnach einmal vereinbart und bleibt über die gesamte Laufzeit gleich.
-
Unterschiedliche Laufzeiten möglich
Ein Leasingvertrag kann zum Beispiel über zwölf Monate abgeschlossen werden, er kann aber auch über fünf Jahre gehen. Es gibt verschiedene Formen des Leasings, sodass neben der Leasingdauer auch eine Kilometerschätzung vorgenommen werden kann. Diese ist dann die Basis für die Berechnung der monatlichen Leasingrate.
-
Aktuelle Modelle stehen zur Wahl
Wer sich ein Auto kauft, fährt dieses meist rund fünf Jahre, teilweise sogar zehn Jahre oder länger. Die bei einem neuen Auto verbaute Technik ist dann längst veraltet. Beim Leasing hingegen kann stets ein Pkw mit aktueller Technik gewählt werden. Das Fahrzeug wird zwei oder drei Jahre gefahren, danach zurückgegeben. Es folgt ein weiteres Leasingfahrzeug, das dank jüngeren Baujahrs wieder mit der neuesten Technik ausgestattet ist.
-
Kaum Verschleißreparaturen
Ein Leasingfahrzeug wird meist neu in Empfang genommen und schon in jungen Jahren zurückgegeben. Hohe Kosten, wie sie zum Beispiel durch den üblichen Verschleiß entstehen können, sind daher meist nicht zu befürchten. Um die beste Planungssicherheit zu erreichen, kann ein Wartungsvertrag abgeschlossen werden, in dem die üblichen Verschleißkosten enthalten sind. Bei Neufahrzeugen werden viele Reparaturen auch im Rahmen der Garantie erledigt.
-
Leasinggesellschaft trägt unerwartete Kosten
Die meisten Vorteile beziehen sich beim Privatleasing auf die zu erwartenden Kosten. So auch in Bezug auf außergewöhnliche Risiken, deren Kosten die Leasinggesellschaft tragen muss. Für den Leasingnehmer spielt es keine Rolle, wie es aktuell um den Markt bestellt ist. Ein ungeplanter Wertverlust, weil zum Beispiel das gewählte Fahrzeug in vielen Bereichen (Innenstadt) nicht mehr fahren darf, kann nicht zulasten des Leasingnehmers gehen.
-
Kein Verkauf nötig
Beim Privatleasing stellt sich nach der Nutzung des Fahrzeugs nicht die Frage, wie es bestmöglich verkauft werden kann. Ein Fahrzeugverkauf ist immer mit einem gewissen Risiko sowie mit einem erhöhten Aufwand verbunden. Entsprechend der gesetzlichen Regelungen kann der Verkäufer sogar in Regress genommen werden, wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Beim Privatleasing ist das nicht der Fall, der Verkauf des Pkw berührt den Leasingnehmer nicht.
-
Vorteile beim Leasing für Unternehmen
Dass Unternehmen die Leasingraten steuerlich geltend machen können, wurde bereits erwähnt. Doch das Leasing bietet weitere Vorteile für Unternehmen. Es wird zum Beispiel nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung aufgenommen und hat damit keinen Einfluss auf die Eigenkapitalquote. Diese spielt zum Beispiel bei Finanzierungen eine wichtige Rolle.
Nachteile beim Privatleasing
Das Privatleasing hat nicht nur Vorteile, sondern es müssen vor einer Entscheidung auch die typischen Nachteile betrachtet werden:
-
Fahrzeug geht nicht ins Eigentum über
Der Leasingnehmer ist nur der Besitzer, kein Eigentümer des Pkw. Das Eigentum behält die Leasinggesellschaft. Wer das Auto nach Ende der Leasingzeit erwerben möchte, muss den dafür festgesetzten Marktwert zahlen, die bisher geleisteten Leasingraten werden nicht angerechnet.
-
Vertrag nicht vorzeitig zu beenden
Nachteile ergeben sich auch in Bezug auf die Vertragslaufzeit, die nicht verändert werden kann. Der Leasingvertrag lässt sich in der Regel nicht vorzeitig kündigen. Möglicherweise ist es in Abstimmung mit der Leasinggesellschaft aber möglich, einen neuen Leasingnehmer zu finden, der in den bestehenden Vertrag einsteigt.
-
Unerwartete Kosten bei der Rückgabe
Bei Vertragsschluss wird festgelegt, wie das Auto bei der Rückgabe beschaffen sein soll. Befindet es sich dann nicht in dem vereinbarten Zustand, muss der Leasingnehmer die Kosten dafür tragen. Diese bestehen in der Differenz aus dem erwarteten und dem tatsächlichen Marktwert des Fahrzeugs.
-
Keine freie Werkstattwahl
Die meisten Leasinggesellschaften lassen keine freie Werkstattwahl zu, sondern schreiben die Werkstattbindung vor. Eine freie und damit günstigere Werkstatt kann somit nicht aufgesucht werden. Eine Lösung für derartige Nachteile bietet der Abschluss des Wartungsvertrags, der zumindest die Kosten abdeckt, die bei einer Reparatur aufgrund von Verschleißschäden anfallen.