Der vernetzte Alltag wird in immer mehr Häusern übernommen. Die Menschen greifen auf praktische Helfer zurück, die ihnen den Alltag erleichtern. Dabei sind sie auch bereit, durch die Datenanalyse ihre Privatsphäre hinter sich zu lassen.
Der lauschende Lautsprecher für die Datenanalyse
Digitale Assistenten basieren auf der Idee, dass Menschen sie um etwas bitten und diese Arbeit ausgeführt wird. Oft wird jedoch vergessen, wie diese Technik eigentlich funktioniert. Denn damit diese Aufträge auch aufgenommen werden können, braucht es ein Mikrofon. Die Mikrofone haben gar nicht so selten eine direkte Verbindung zu den Angeboten des Herstellers. Denn immerhin werden so Einkäufe auf Zuruf durchgeführt. Doch wie sieht es mit der Privatsphäre aus?
Experten weisen darauf hin, dass diese nicht mehr vorhanden ist. Vernetzung ist ein Thema, das von vielen Unternehmen aufgegriffen wird. Ganz vorne mit dabei sind natürlich Apple, Google und auch Amazon. Alexa oder Siri sind heute fast nicht mehr wegzudenken. Was für viele Nutzer in erster Linie ein Spaß ist, stellt für die Unternehmen eine optimale Sammlung für die Datenanalyse dar.
Die Funktionsweise der sprechenden Lautsprecher
Um verstehen zu können, wie hier die Daten für die Datenanalyse gesammelt werden, ist ein Blick hinter die Funktionsweise der Lautsprecher notwendig. Die Lautsprecher verfügen über ein integriertes Mikrofon sowie einen kleinen Rechner, der hier verbaut ist. Sie sind so konzipiert, dass sie die Sprache verstehen und erkennen, was der Nutzer möchte. Diese Spracherkennung wird in der Cloud durchgeführt. Lediglich bei Siri gibt es hier einen Unterschied.
Teilweise ist es so, dass in diesem Bereich lokal gearbeitet wird. Ziel der Unternehmen ist es, dass die Nutzer ihren Alltag durch die Geräte steuern. Von der Bestellung eines chinesischen Menüs bis hin zum kompletten Einkauf soll alles möglich sein. Die Lautsprecher hören also zu, was gesagt wird und bieten dann Möglichkeiten an, Lösungen zu finden.
Lauschende Heimelektronik in der Datenanalyse
Auch Robert Schmitz beschäftigt sich mit den Hintergründen der Lautsprecher mit integrierten Mikrofonen. Er arbeitet für Qlik, ein Unternehmen, das in der Datenanalyse aktiv ist. Er weiß, dass die Privatsphäre im klassischen Sinn nicht mehr funktioniert. Stattdessen haben die Menschen die Lautsprecher in ihr Leben gelassen und sind bereit, eine ständige Scannung ihres Lebens in Kauf zu nehmen. Eine Gefahr sieht er vor allem darin, dass die Menschen sich gar keine Gedanken darüber machen, was die Lautsprecher für Eigenschaften mitbringen.
Gerade in der Strafverfolgung wird diese Thematik jedoch immer wieder aufgegriffen, denn hier gibt es bisher noch keine klare Linie, wie mit den Lauschangriffen zu verfahren ist. Tatsache ist, dass die Datenanalyse natürlich auch für die Polizei von Interesse ist.
Die lauschenden Lautsprecher können Informationen aufnehmen, die dabei helfen, einen Fall zu lösen. Allerdings ist die Überwachung von Wohnräumen durch das Gesetz stark eingeschränkt. Das heißt, gerade bei leichten Straftaten ist der Zugriff auf die Daten nicht unbedingt rechtens. Es wird sich also in Zukunft noch zeigen, was in Bezug auf die Privatsphäre und die vernetzten Geräte im Haushalt beachtet werden sollte.
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