HYBRIT von Vattenfall produziert in Luleå fossilfreien Stahl

0

Vattenfall aus Schweden, einer der größten Gas, Strom und Wärmelieferanten Europas gibt die Eröffnung von Hybrit bekannt. Das in Zusammenarbeit mit dem Bergbauunternehmen LKAB, dem Stahlkonzern SSAB und der schwedischen Politik aus der Taufe gehobene Pilotprojekt soll den Beginn einer Stahlproduktion einleiten, die vollständig auf fossile Ressourcen verzichten kann.

Klimasünder Stahlwirtschaft?

Die globale Stahlindustrie ist heute für etwa 7 Prozent der weltweiten CO2-Erzeugung verantwortlich. Projekt wie Hybrit verfügen nach Vorstellung der schwedischen Regierung um ihren Ministerpräsidenten Stefan Löfven über die Mittel diesen Ausstoß im eigenen Land um ca. 10 Prozent und in Finnland um weitere 7 Prozent zu reduzieren. Angestrebt wird für dieses Ziel eine komplett emissionsfreie Produktionstrasse von der Mine bis zum fertigen Endprodukt. Bei einem erfolgreichen Export dieser Technik könnte das über die bereits gesetzten Zielmarken hinaus in ganz Europa zu einer signifikanten industriell erzeugten Minimierung der Emissionen führen, da sind sich die Beteiligten sicher.

Schweden: erste fossilfreie Industrienation der Welt

2018 schlossen sich das Bergbauunternehmen LKAB, der Stahlkonzern SSAB und der Strom und Wärmeerzeuger Vattenfall zusammen, um dieses ambitionierte Vorhaben zu realisieren. Ziel war es eine ressourcenschonende Methode zu entwickeln, die die Stahlproduktion in eine klimaneutrale Zukunft führen könnte. Gleichzeitig sollten dabei die bisherigen Arbeitsplätze nicht nur erhalten, sondern sogar noch zusätzliche gewonnen werden. Am Ende der Vision steht eine schwedische Industriegesellschaft, die als erste in der Welt komplett fossilfrei wäre. Passend dazu führt Schweden gerade den Vorsitz bei der UN-Gruppe „Leadership Group for Industry Transition“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, traditionelle Produktionsweisen in umweltschonendere Praktiken zu überführen.

Hybrit: Co2-freie Stahlindustrie in 20 Jahren

Mit Hybrit, der ersten fossilfreien Produktionsstätte für Eisenschwamm weltweit rückt dieses Ziel in greifbare Nähe. Das von der schwedischen Energieagentur geförderte Projekt reduziert den Sauerstoffgehalt von Eisenerz unter Verwendung von Wasserstoff. Gewonnen wird der Wasserstoff dabei durch die Elektrolyse von Wasser bei Zugabe von ebenfalls fossilfreiem Strom. Bis 2024 wird noch Erdgas Eingang in die Unternehmung finden, um Vergleichsmöglichkeiten zur Wirksamkeit des Wasserstoffs zu gewinnen. Das für die Pellet Verbrennung in LKAB-Werk genutzte Erdöl wird sukzessive durch Bioöl ersetzt werden. Am selben Standort in Luleå entsteht zudem derzeit auch ein Speicher für Wasserstoff in unmittelbarer Nähe zu Hybrit.

Die schwedische Regierung und ihre industriellen Mitstreiter versprechen sich von der neuen Anlage, das mit ihrer Hilfe die schwedische Stahlproduktion in spätestens 20 Jahre komplett auf fossile Rohstoffe verzichten und ihren CO2-Ausstoß gegen Null führen kann. Dazu soll statt klimaschädlicher Gase zukünftig nur noch Wasser als Nebenprodukt übrig bleiben. Möglich wird das durch Hybrit, welches die zur Stahlverarbeitung bisher benötigten Brennstoffe auf Erdgas, Erdöl, Kohle und Koksbasis durch Wasserstoff ersetzen will.

Vattenfall: Energiegigant für die Co2-freie Gesellschaft

Der schwedisch stämmige Energieproduzent versorgt seit mehr als 100 Jahren private und industrielle Endabnehmer mit Strom und Wärmeprodukten im In- und Ausland. Neben Schweden und Dänemark finden sich seine Millionen Kunden vor allem in Deutschland, Holland und in Großbritannien.

Das zu 100 Prozent in Staatsbesitz befindliche Unternehmen für Energie-, Wärmeerzeugung und Distribution hat es sich zur Aufgabe gemacht, in nur einer Generation Schweden zu einer komplett fossilfreien Gesellschaft umzugestalten. Dabei setzt die Firma voll auf Wasserstoff, der das Potential erkennen lässt, sich zu einer wetterunabhängigen, stabilen und vor allem speicherfähigen Brückentechnologie entwickeln zu können.

Lassen Sie eine Antwort hier