Die International Telecommunication Union im Sektor Funkkommunikation (ITU-R) erkennt den neuen, von ETSI definierten, 5G-IoT-Standard an. Es ist die weltweit erste, nicht zellulare 5G-Technologie. Als Teil der 5G-Standards wird sie damit in die Technologieempfehlung IMT-2020 eingebunden.
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5G-IoT-Standard: Markiert neue Ära der Konnektivität
Der nicht-mobilfunkgestützte Standard gibt den Startschuss für eine neue Ära der Verbindung durch Kommunikationssysteme. Die Technologie funktioniert autonom sowie ohne spezielle Infrastruktur und eignet sich ideal für massive IoT-Netzwerke in Unternehmen. Maßgeblich an dem neuen 5G-IoT-Stanard beteiligt, ist Wirepas. Das finnische Unternehmen verfolgt die Mission eines demokratischen Internets der Dinge.
Nutzung von 5G für alle
Mit dem nicht zellularen IoT-Standard wird die 5G-Technologie nun für die Masse zugänglich. Er befähigt jedes Unternehmen ein eigenes Netz autonom einzurichten und zu verwalten. Es muss kein Betreiber mehr zwischengeschaltet werden. Die Lebenzyklus-Kosten sinken auf ein Zehntel der Kosten eines traditionellen Mobilfunknetzes. Unternehmen werden zudem autarker und können ohne wiederkehrende Verbindungsentgelte oder Zwischenhändler agieren sowie generierte Daten beliebig nutzen und speichern.
Wirepas: Erster Schritt hin zu digitaler Gleichberechtigung
„Wir glauben, dass modernste Technologie zu erschwinglichen Preisen die Grundlage für ein gleichberechtigtes Geschäftsumfeld und eine gleichberechtigte Welt ist. Wirepas hat seine revolutionäre Mesh-Technologie für jedermann zugänglich gemacht und den daraus resultierenden 5G-IoT-Standard von Grund auf so aufgebaut, dass jeder ihn sich leisten und verstehen kann – auch kleine und mittelständische Unternehmen. Dies ist die erste Technologie, mit der sich Millionen von Geräten kosteneffizient verbinden lassen und der erste Schritt in Richtung Digitalisierung für die breite Masse.“, äußert sich Teppo Hemiä, CEO von Wirepas.
Effizientere Frequenz-Nutzung mit nicht zellularem 5G
Die Frequenz spielt eine weitere wichtige Rolle im Feldzug einer Demokratisierung. Der neue Standard erlaubt eine effizientere Nutzung verfügbarer Funk-Frequenzen. „Es wird viel über private Netzwerke gesprochen, aber dies ist die erste 5G-Technologie, die den Betrieb von gemeinsamem Spektrum und mehreren lokalen Netzwerken in mobilen Systemfrequenzen unterstützen kann. Wir sehen dies als eine grundlegende Voraussetzung für eine weitreichende Digitalisierung für jedermann. Mit dem neuen Standard ist der sofortige Zugang zu einer freien, dedizierten 1,9-GHz-Frequenz auf internationaler Ebene möglich. Das ist eine perfekte Ergänzung für massive IoT“, erläutert Jussi Numminen, Head of RF bei Wirepas.
Dezentralisiertes Netzwerk als großer Vorteil
Der neue 5G-IoT-Standard beruht in technischer Hinsicht auf komplett anderen Prinzipien als die zellulare Ausführung. Das dezentralisierte Netzwerk ist ein Vorteil und stellt einen der größten Unterschiede dar. In dem nicht zellularen 5G-Netz gilt jedes Gerät als Netzwerkknoten und ist gleichzeitig befähigt, ein Router zu sein. Die Implementierung eines neuen Geräts in das Netzwerk erfolgt autonom. Sollte ein Gerät ausfallen, ist dies kein Grund für Angsschweiß mehr. Die Verbindung wird eigenständig umgeleitet. Die Kommunikation ist also zuverlässig, schließt einzelne Ausfallpunkte aus und lässt optimale Anpassung der Netzwerke zu.
Nachhaltigere Kommunikation möglich
Das Kommunikationssystem eines dezentralisierten 5G-IoT-Netzes hat einen eindeutig reduzierten ökologischen Fußabdruck. Eine Studie der Universität Tampere in Finnland zeigte eine um ca. 60 Prozent bessere Energieeffizienz auf Systemebene verglichen mit einer herkömmlichen zellularen Netzstruktur mit derselben Sendeleistung. CEO Hemiä von Wirepas ist überzeugt, dass sich dieser Wert weiter verbessern wird.
Wem nutzt der nicht zellulare Standard?
Optimal eignet sich der neue 5G-IoT-Standard für Unternehmen, die zum Beispiel in Bereichen wie Gebäudemanagementsysteme, Industrie 4.0, Logistik, Smart Cities sowie intelligente Messsysteme tätig sind. Er eröffnet Möglichkeiten für neue Anwendungsfälle, indem er künftige Kommunikationsebenen in großem Umfang skaliert. Das nicht zellulare 5G kann z.B. beim Aufbau intelligenter Städte helfen.
Fehlendes Element gefunden
Teppo Hemiä bringt es auf den Punkt: „Dieser neue 5G-IoT-Standard war das fehlende Element für die breite Einführung des IoT. Wir wissen schon heute, dass nur 5 Prozent der Dinge, die vernetzt sein werden, dies bereits sind. Um die verbleibenden 95 Prozent zu verbinden, müssen wir uns von der bisherigen Vorgehensweise lösen und einen neuen Weg einschlagen. Wir sehen den neuen Standard als den Beginn einer neuen Ära der Konnektivität.“
Der neue Standard, die ETSI TS 103 636-Serie, ist derzeit mit DECT-2020 NR deklariert. Er wurde im vergangenen Jahr veröffentlicht. 2022 wird das erste Produkt, Wirepas Private 5G, verfügbar sein.