Zuverlässig und sicher: Das autonome Fahren macht große Fortschritte

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Es war der 31. Januar 2023, als das DLR-Institut für Systems Engineering für zukünftige Mobilität seine offizielle Eröffnung feierte. Das neu gegründete Institut in Oldenburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vertrauenswürdigkeit von IT-Systemen für das hochautomatisierte und autonome Fahren zu erforschen. Die Zulassung und die gesellschaftliche Akzeptanz autonomer Fahrzeuge hängen entscheidend von der Vertrauenswürdigkeit dieser Systeme ab. Das Institut konzentriert sich auf den Einsatz autonomer Systeme im Straßen-, Schienen-, Schiffs- und Luftverkehr. Dabei stehen Verkehr, Digitalisierung, automatisiertes und vernetztes Fahren sowie die Zukunft der intelligenten Mobilität im Mittelpunkt.

Effizientes Systems Engineering für die Verkehrssysteme von morgen

Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR, besprach mit Prof. Axel Hahn, Direktor des DLR-Instituts für Systems Engineering für zukünftige Mobilität, Dennis Rohde und Susanne Menge, Mitgliedern des Bundestags, sowie Otto Alef und Dr. Michael Scharnberg aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. (Foto: DLR.)

Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR, besprach mit Prof. Axel Hahn, Direktor des DLR-Instituts für Systems Engineering für zukünftige Mobilität, Dennis Rohde und Susanne Menge, Mitgliedern des Bundestags, sowie Otto Alef und Dr. Michael Scharnberg aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. (Foto: DLR.)

Die Gestaltung der Zukunft hängt maßgeblich von der Entwicklung und Absicherung automatisierter und autonomer Verkehrssysteme ab. Neue, effiziente Systems-Engineering-Methoden und -Werkzeuge spielen hierbei eine entscheidende Rolle, da sie den Nachweis der Funktionalität (Verifikation) und Praxistauglichkeit (Validierung) ermöglichen. Durch die Weiterentwicklung vertrauenswürdiger autonomer Fahrsysteme in den Bereichen Automobil, Schiffs- und Bahnverkehr sowie Luftfahrt wird die Zukunft geprägt.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat die Gründung des Instituts für Systems Engineering für zukünftige Mobilität beschlossen, um die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich zu intensivieren. Am 31. Januar 2023 wurde das DLR-Institut in Oldenburg offiziell eröffnet.

Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR, hebt hervor, dass das Institut für Systems Engineering für zukünftige Mobilität sich auf die Entwicklung effizienter Methoden zur Entwicklung und Prüfung komplexer Systeme konzentriert. Die Forschung, die dort durchgeführt wird, ist von grundlegender Bedeutung für die Sicherheit und Zulassung hochautomatisierter und autonomer Verkehrsmittel. Diese Arbeiten ergänzen ideal die interdisziplinäre und anwendungsorientierte Forschung des DLR, insbesondere im Bereich der Schifffahrt.

Die Bedeutung von Mobilität und Logistik als Grundpfeiler des deutschen Wirtschaftsstandorts wird von Dr. Anna Christmann, der Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt und Beauftragten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für Start-ups und digitale Wirtschaft, betont. Gleichzeitig sieht sie die Notwendigkeit, zukunftsgerichtete Konzepte zu entwickeln, um den Anforderungen gerecht zu werden. Das Vertrauen in die Sicherheit dieser Technologien spielt eine maßgebliche Rolle für ihre breite Akzeptanz.

Experten diskutieren die Rolle des Systems Engineering im Kontext des autonomen Fahrens

Das Institut für Systems Engineering für zukünftige Mobilität hat sich zum Ziel gesetzt, effiziente Methoden zur Entwicklung und Prüfung komplexer Systeme wie Schiffe oder Flugzeuge zu entwickeln. Diese Produkte setzen zunehmend auf maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz, für die jedoch noch keine validen Verfahren zur Sicherheits- und Vertrauenswürdigkeitsbewertung existieren. Das Institut arbeitet aktiv daran, diese Lücke zu schließen und innovative Ansätze zu finden.

Die Sicherheit, Zulassung und Versicherbarkeit von hochautomatisierten und autonomen Verkehrsmitteln werden durch diese Forschung wesentlich beeinflusst. Sie trägt außerdem dazu bei, das Vertrauen und die Akzeptanz der Menschen gegenüber diesen Technologien zu stärken. Unternehmen, Testeinrichtungen und Zulassungsbehörden sind dringend auf diese Methoden angewiesen, um ihre Produkte für das hochautomatisierte und autonome Fahren sicherer zu gestalten und eine Zulassung zu erhalten.

Das neue Oldenburger Institut auf dem Gelände rund um die Alte FleiWa wird von 130 Mitarbeitern bevölkert, die sich intensiv mit Forschungsarbeiten beschäftigen. Sie arbeiten eng mit der Industrie, der Universität Oldenburg, dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) sowie dem Informatikinstitut OFFIS zusammen, aus dessen Forschungsbereich „Verkehr“ das neue Institut entstanden ist. Dieser Standort wird zum Innovationsquartier Oldenburg IQON, das herausragende Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Forschung zu den zukünftigen Themen bietet.

Es ist seit 30 Jahren eine kontinuierliche Forschungstätigkeit zu Sicherheitskritischen Systemen in Oldenburg zu verzeichnen, wie Professor Axel Hahn, der Direktor des neuen Instituts, erläutert. Mit der Gründung des Instituts erhält diese Forschung einen deutlichen Schub und die langjährige Zusammenarbeit mit dem DLR wird institutionell verankert. Im Innovationsquartier IQON wird die enge Zusammenarbeit mit dem OFFIS und der Universität fortgesetzt und es werden neue Formen der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft angestrebt.

Vielfältige Transportmittel: Straßen, Schienen und Gewässer

Auf den Straßen, Schienen und Gewässern – und natürlich auch in der Lüfte – haben die verschiedenen DLR-Institute viel voneinander zu lernen, wenn es darum geht, hochautomatisierte und autonome Systeme für die unterschiedlichen Verkehrsträger zu entwickeln. Das breit gefächerte Fachwissen des DLR bietet eine enorme Chance und stellt zugleich sein Alleinstellungsmerkmal dar. Durch das neue Institut verfügt das DLR nun auch über ein maritimes Testfeld namens eMIR, welches für die Erprobung autonomer Schifffahrt in der Deutschen Bucht und an der Nordseeküste vielfältige Möglichkeiten bietet.

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