Mit der Datenanalyse den Stromverbrauch optimieren

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In Zeiten von Big-Data gibt es keinen Bereich, der nicht unentwegt eine große Masse von Daten produziert. Dies gilt auch für den Energieverbrauch. Das US-Unternehmen Bidgeley arbeitet daran, mit der Datenanalyse von Stromzählerdaten die private Energieeffizienz zu erhöhen und die Einspeisung von Strom aus Photovoltaikanlagen zu überwachen. Ein wichtiger Schritt in eine grüne Zukunft.

Stromzählerdaten analysieren

Jeder Haushalt produziert im Jahr eine enorme Masse von Daten, die sich direkt mit dem Stromverbrauch in Verbindung bringen lassen. Dabei können diese Daten für eine sehr genaue Analyse verwendet werden. So ist zum Beispiel erkennbar, welche Elektrogeräte welches Verhalten an den Tag legen. Steigt der Stromverbrauch nach dem Einschalten eher schnell oder langsam an? Oder kommt es zu einer verbrauchsbedingten Fluktuation?

Die Experten von Bidgely sprechen hier von der „Disaggregation“: Sie beschreibt ein Verfahren, das in der Lage ist, anhand der Verbraucherdaten zu ermitteln, welchen Stromverbrauch die einzelnen Geräte tatsächlich verursachen.

Wird die Datenauswertung in den Business Analytics Tools mit den Klimadaten der Region kombiniert und im Vergleich zu den Stromverbrauchsdaten anderer Anwohner gestellt, ist es möglich, individuelle Stromspartipps zu geben. Diese reduzieren nicht nur aktiv den Energieverbrauch, sie minimieren auch die Verbraucherkosten.

Eine umfassende Untersuchung von 150 Haushalten hat ergeben, dass es möglich ist, den Stromverbrauch in privaten Haushalten im Schnitt um sechs Prozent zu senken. In bereits gut optimierten Haushalten liegt der Wert bei rund 4,7 Prozent, für Stromverschwender sind sogar bis zu 7,4 Prozent möglich.

Photovoltaikanlagen stehen im Mittelpunkt

Über die sogenannte „Solar Disaggregation“ betrachtet Bidgely das Potenzial einer Solar-Integration. Die vorliegenden Nettoverbrauchsdaten und Klimadaten werden dazu genutzt, eine Prognose für die Integration von Solarenergie zu erstellen. Wieviel würde erzeugt und entsprechend in das Stromnetz eingespeist? Und welche Ersparnis stände damit in Zusammenhang? Die Berechnung umfasst auch die Kosten für den Bau der Solaranlage.

Die Vorteile für Geschäftskunden

Dieser kreative Einsatz der Datenanalyse ist aber nicht nur für Endkunden interessant. Das Unternehmen setzt darauf, seine Dienste in erster Linie den Energieversorgern anzubieten. Diese sollen die Leistungen im Idealfall den Stromkunden kostenlos zur Verfügung stellen. So könnte man zum Beispiel als Kunde einmal pro Jahr eine umfassende Auswertung erhalten, die individuelle Tipps und Tricks für das Stromsparen zur Verfügung stellt.

Für Energieversorger bietet das Geschäftsmodell dabei gleich mehrere Möglichkeiten. Denn zufriedene Kunden schreiben keine Kündigungen. Fühlt sich der Kunde individuell gut beraten, ist das ohne Frage ein großer Pluspunkt in Sachen Kundenbindung.

Auch als Troubleshooter lässt sich das System einsetzen. Meldet sich ein Kunde mit der Beschwerde, dass die Stromabrechnung zu hoch ist, kann eine eingehende Analyse im Detail aufzeigen, wo sich die versteckten Stromfresser befinden. Aber auch als Werbestrategie ist die Datenanalyse hilfreich. Umweltbewusste Kunden können über das Angebot dieser speziellen Dienstleistung für einen bestimmten Stromversorger interessiert werden.

Unternehmen wie Bidgely arbeiten auf Hochtouren daran, die Möglichkeiten der Big-Data-Umgebung bestmöglich auszukosten. Maßgeschneiderte Analyselösungen lassen sich für eine Vielzahl von Branchen implementieren. Wenn diese dann nicht nur dem Geschäftszweig, sondern auch den Endverbrauchern Vorteile bringen, ist das Angebot perfekt.


Bildnachweis:© Shutterstock – Titelbild: Andrey_Popov

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